Jana will mehr fühlen hat mich durch die freien Tage, durch den Übergang vom alten ins neue Jahr begleitet - und hat so gut zu meiner Stimmung gepasst, die ich in dieser Zeit immer habe.
Der Roman spielt mitten im Sommer - passt also eigentlich gar nicht in diese aktuelle Jahreszeit. Ich fand es toll die Protagonistin Jana dabei zu begleiten, wie sie sich langsam aber sicher wieder aus ihrem eigenen Rückzug herauswagt, ihre Enttäuschung über eine gescheiterte Freundschaft überwindet und sich neuen Möglichkeiten öffnet.
Die Autorin hat sich für diesen Weg überlegt, dass Jana Besuch von ihrem zehnjährigen Ich bekommt, das ihr einen Deal vorschlägt: Sie wird nie wieder fühlen, wenn sie das möchte. Vorher muss sie aber einige Tage lang ganz intensiv fühlen: Scham, Wut, Neid, Neugier und Co. begegnen ihr. Wozu sie gut sind, erzählen die Gefühle in Zwischenkapiteln noch einmal selbst.
Ich hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl Zuschauerin in Therapiestunden zu sein, in denen mit dem Inneren Kind gearbeitet wird. Wer das spannend findet, wird den Roman sicher mögen - und sich vielleicht wie ich denken: Wenn es doch möglich wäre so schnell dazuzulernen und alte Muster zu durchbrechen.