Tamba Yasuyori (Pinyin: d n b k ng lài) (912-995): wurde im 12. Regierungsjahr des Yenshi in Japan geboren. Seine Vorfahren waren Übersiedler aus China. Tamba Yasuyori selbst stammte aus dem Bezirk Amata in der Provinz Tamba (heute Fukuchiyama, Präfektur Ky to). Tamba Yasuyori arbeitete als Arzt am Hof des Tenn und verfaßte in den Jahren 982 bis 984 auf dreißig Schriftrollen das Ishinp . Er kannte sich in der chinesischen Literatur bestens aus und griff präzise auf mehr als hundert Texte der Han-, Sui- und Tang-Zeit zurück. Das fertige Werk stellte er dem Tenn (959-991, r. 969-984) zur Verfügung. Es deckt das gesamte medizinische Wissen der damaligen Zeit ab. Dafür erhielt er vom Kaiser den Beinamen Tamba Shukune und wurde zum Begründer der Tamba-Familie, die sich seither dem Arztberuf verpflichtet sieht. Zum genealogischen Hintergrund der Familie Tamba gibt es verschiedene Theorien, insbesondere über die Vorfahren von Yasuyori. So wird behauptet, daß er ein Mitglied des Sakagami-Clans gewesen sei, der von einer wandernden Linie abstammt, und daß ein entfernter Verwandter Kaiser Lingdi aus der Östlichen Han-Dynastie gewesen sei. In vielen Biographien Yasuyori s wird diese These übernommen. Lingdi s Urenkel waren vor einem Krieg nach Japan geflohen und ließen sich zunächst in Yamato nieder; später zogen sie nach Tamba-gun, wo sie ihren Namen änderten. Unter seinen vielen Brüdern fiel Yasuyori wegen seiner Intelligenz, Gelehrsamkeit und ausgezeichneten medizinischen Fähigkeiten auf und wurde vom Kaiser an den Hof geholt.
Viktor Kalinke: geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Beijing, Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Promotion, Professur, lebt in Leipzig, übersetzte und kommentierte das Daodejing von Laozi sowie das Buch Zhuangzi.