Welche Strategien und Möglichkeiten der Intervention haben staatliche und nichtstaatliche Institutionen bei Gewalt gegen Frauen in Ehe und Partnerschaft? Anhand von 300 Fällen beleuchtet Corinna Seith die Opfer-Täter-Verhältnisse sowie die Zusammenhänge von Geschlechtergewalt und ökonomischer Abhängigkeit. Ihr Hauptaugenmerk gilt jedoch den strukturellen Abläufen innerhalb von Polizei, Frauenhäusern und Sozialdiensten und den institutionellen Maßnahmen gegen häusliche Gewalt. Neben einer kritischen Analyse der bestehenden Verhältnisse liefert sie praxisorientierte Empfehlungen zu deren Verbesserung.
Inhaltsverzeichnis
Dank 11
1. Einleitung 13
1. 1 Institutioneller Umgang mit Gewalt in Ehe und Partnerschaft - im Wandel 13
1. 2 Ausgangslage und Fragestellung der Untersuchung 17
1. 3 Kontext der Untersuchung 19
1. 4 Aufbau der Arbeit 20
2. Forschungsstand 23
2. 1 Gewalt in Ehe und Partnerschaft - Ausmass und Folgen 23
2. 1. 1 Forschungsstrategien und Messprobleme 23
2. 1. 2 Ausmass und Formen von Gewalt in Ehe und Partnerschaft - Ergebnisse von Prävalenzstudien 26
2. 1. 2. 1 Gewalt in Ehe und Partnerschaft - vergeschlechtlicht oder wechselseitig? 26
2. 1. 3 Folgen der Gewalt 28
2. 1. 3. 1 Folgen für die Opfer 28
2. 1. 3. 2 Folgen für die Kinder 28
2. 1. 3. 3 Ökonomische Folgen 29
2. 2 Zur Rolle von Institutionen - Ausmass der Gewalt, Umgang und Bewertung 30
2. 2. 1 Beanspruchung institutioneller Hilfe, Zugang und Kritik 30
2. 3 Polizei und Gewalt in Ehe und Partnerschaft 32
2. 3. 1 Gewalt in Ehe und Partnerschaft im Hellfeld 32
2. 3. 2 Kritik am Umgang der Polizei mit Gewalt in Ehe und Partnerschaft 33
2. 3. 3 Konsequente Festnahme und Strafverfolgung - die Schlüsselelemente der Polizei- und Justizreformen
in den 1990er Jahren 34
2. 3. 4 Festnahme und die den Entscheidungsprozess beeinflussenden Faktoren 36
2. 3. 5 Erfahrungen mit der pro-aktiven Festnahme- und Strafverfolgungspolitik 38
2. 3. 6 Zur Bedeutung organisatorischer Strukturen, von
Datenerfassung und Informationsverarbeitung 39
2. 4 Sozialdienst und Gewalt in Ehe und Partnerschaft 41
2. 5 Frauenhaus und Gewalt in Ehe und Partnerschaft 43
2. 5. 1 Frauenhaus im Wandel - Profilierung und Identitätsverlust 44
2. 5. 2 Grenzen und Entwicklungsperspektiven 46
3. Theoretischer Ansatz und Methoden 49
3. 1 Theoretischer Ansatz 50
3. 2 Methoden 55
3. 2. 1 Quantitative Inhaltsanalyse 55
3. 2. 2 Qualitative Methoden - Grounded Theory und objektive Hermeneutik 58
3. 3 Vorgehen 59
3. 3. 1 Auswahl der Institutionen 59
3. 3. 2 Datenerhebung für die Aktenanalyse 60
3. 3. 2. 1 Aktenerhebung bei der Polizei 62
3. 3. 2. 2 Aktenerhebung beim Sozialdienst 64
3. 3. 2. 3 Aktenerhebung beim Frauenhaus 66
3. 3. 3 Interviews 67
3. 3. 3. 1 Auswahl der InterviewpartnerInnen 68
3. 3. 4 Datenzugang und Erfahrungen mit den Institutionen 71
3. 4 Datenkorpus 72
3. 5 Darstellung der Ergebnisse 74
4. Polizei 77
4. 1 Die Polizei im Kanton Freiburg 77
4. 1. 1 Organisation der Freiburger Kantonspolizei 78
4. 1. 2 Möglichkeiten und Grenzen polizeilichen Einschreitens im rechtlichen Kontext 80
4. 1. 2. 1 Deliktqualifizierung und Verantwortung für die Strafverfolgung 81
4. 1. 2. 2 Öffentliches Interesse, Einleitung eines Verfahrens
im Kanton Freiburg und die Entscheidung über die Fortsetzung 82
4. 1. 2. 3 Opferunterstützung, Schutz und Sanktionen - die Möglichkeiten der Polizei 84
4. 1. 2. 4 Den Frauen zum Recht verhelfen 85
4. 1. 3 Interne Regelungen, Spezialisierung, Aus- und Weiterbildung 86
4. 2 Gewalt gegen Frauen in Ehe und Partnerschaft - Ausmass, Formen, Kontext 89
4. 2. 1 Beanspruchung der Polizei 89
4. 2. 2 Profil der Opfer und Täter 93
4. 2. 2. 1 Frauen 94
4. 2. 2. 2 Männer 98
4. 2. 3 Bisherige Hilfesuche der Frauen 100
4. 2. 4 Auslöser des Kontakts - "Jetzt geht es gar nicht mehr, jetzt muss Hilfe her!" 101
4. 2. 5 Formen der Gewalt 102
4. 2. 5. 1 Gewalt in Polizeieinsatzberichten 103
4. 2. 5. 2 Gewalt in Strafklagen 105
4. 2. 5. 3 Vergleich der registrierten Gewalt in
Polizeieinsatzberichten und Strafklagen 106
4. 2. 6 Trennungsgewalt - Gefahr nicht erkannt, Gefahr nicht gebannt 108
4. 3 Interpretation von Gewalt in Ehe und Partnerschaft durch die Polizei 112
4. 4 Kontext der Interventionen 116
4. 5 Interventionen der Polizei 118
4. 5. 1 Opferzentrierte Interventionen - "Die Polizei kann der Frau eigentlich keine Sicherheit geben" 118
4. 5. 1. 1 Schutz und Hilfe für die Frauen 118
4. 5. 1. 2 Schnittstelle zum Recht 121
4. 5. 1. 3 Zwischen Ermunterer und Gatekeeper - die Rolle der Polizei bei der Einreichung des Strafantrags 124
4. 5. 2 Täterbezogene Massnahmen 128
4. 5. 2. 1 Normverdeutlichung und Wegweisung aus der Wohnung 128
4. 5. 2. 2 Mitnahme des Täters - vorläufige Festnahme und Polizeigewahrsam 130
4. 5. 2. 3 Psychiatrisierung der Täter - der Versuch einer Lösung, die keine ist 131
4. 5. 2. 4 Weitere Zwangsmassnahmen 133
4. 6 Fazit und Empfehlungen 135
5. Sozialdienst 141
5. 1 Sozialstaat, Geschlecht, Gewalt 142
5. 2 Sozialdienst Freiburg 144
5. 2. 1 Zum System der öffentlichen Sozialhilfe im Kanton Freiburg 144
5. 3 Gewalt gegen Frauen in Ehe und Partnerschaft - Ausmass, Formen, Kontext 146
5. 3. 1 Ausmass von Gewalt in Ehe und Partnerschaft 147
5. 3. 2 Formen der Gewalt 148
5. 3. 2. 1 Vergleich mit Resultaten von anderen Studien 154
5. 3. 3 Lebenslage der Frauen 155
5. 3. 4 Bisherige Hilfesuche der Frauen 157
5. 4 Interpretation von Gewalt in Ehe und Partnerschaft durch
den Sozialdienst 159
5. 5 Interventionen des Sozialdienstes 160
5. 5. 1 Thema