Längerer Spannungsbogen als im ersten Teil, tolles Charakterbuilding aber dafür ausbaufähig im Worldbuilding
Der zweite Teil "A Monsoon Rising" schließt direkt an die Geschehnisse des ersten Teils an. Man sollte daher zwingend, um die Handlung zu verstehen, muss man den ersten Teil gelesen haben.Der Fokus im zweiten Teil liegt auf der Liebesgeschichte von Alaric und Talasyn. Nach Ihrer Hochzeit verbringen Sie mehr Zeit zuzweit, natürlich auch um sich auf den Kampf gegen den Leerenriss vorzubereiten. Dabei gewinnt man neue Eindrücke von den Charakteren und der erdachten Welt.Während ersten Band alles sich schnell entwickelte, nimmt die Autorin nun etwas Geschwindigkeit raus. Dadurch hat man mehr Zeit, beide Protagonisten besser kennenzulernen. Auch baut sich aus dieser sehr tiefen Feindschaft langsam eine Liebesbeziehung auf. Ich konnte gut mit Talasyn mitfühlen. Besonders die neuen Eindrücke und die Szenerie, während eines Aufenthalts mit dem Nachtkaiser in seiner Heimat Kesath, haben mir sehr gefallen. Auch ist der innere Konflikt beider sehr präsent. Talasyn ist hin und hergerissen zwischen der Loyalität zu Ihrem Volk, bei dem sie ausgewachsen ist, Ihrer neuen Verpflichtung als Prinzessin und der diesen Verpflichtungen widersprechenden aufblühenden Liebe zum Nachtkaiser. Doch auch Alaric hat mit widersprüchlichen Gefühle zu kämpfen. Ob Talasyn ihn vielleicht manipuliert, um seine wachsende Zuneigung später auszunutzen? Da das Charakterbuilding so viel Raum einnimmt, kommen die politischen Verpflechtungen meist recht kurz. Auch habe ich mir mehr Informationen zur gesamten Welt gewünscht. Beispielsweise haben mich die Drachen sehr fasziniert, doch sie blieben ein Mysterium. Nach dem langen Spannungsbogen folgt ein recht plötzliches Ende. Ich fand die Szene dazu etwas verworren, aber alles in allem die Idee dahinter ganz gut. Als die Autorin im Nachwort ihre Inspiration erläutert, hätte ich das Buch gerne nochmal gelesen, um mehr auf Verbindungen und Hinweise zu achten.Für Leser des ersten Teils ist diese Fortsetzung ein Muss. Das Lesen macht Spaß, auch wenn der Spannungsbogen recht lang ist und nochviel Potential für weitere Bücher in dieser Welt gelassen wird.