Unsere empirische Uingsschnittstudie mit den jetzt vorliegenden Ergebnissen tiber das Aufwachsen drei- bis zehnjahriger Kinder in verschiedenen Wohn gebieten wurde bereits Mitte der 80er Jahre konzipiert und in ersten Voruntersuchungen erprobt. Von 1987-1991 ftihrten wir in drei unterschied lich strukturierten W ohngebieten, die in oder nahe einer norddeutschen GroBstadt liegen, bei Eltem von Kindergarten- und Grundschulkindem jahr lich wiederkehrend schriftliche Befragungen tiber verschiedene Aspekte der Entwicklung von Kindem durch. Daneben fanden bis 1993/94 zahlreiche mtindliche Befragungen mit ausgewahlten Personen statt, die tiber die Wohngebiete selbst undloder tiber die Chancen und auch Beschrankungen des Aufwachsens der Kinder in den jeweiligen Wohngebieten Ausktinfte ge ben konnten. Wir wollten bei dieser Studie weder eine individuum-zentrierte Orientie rung verfolgen, wie sie etwa von bestimmten Richtungen der Entwicklungs psychologie vertreten wird, noch haben wir ausschlieBlich an den soziologi schen Familienanalysen der schichtspezifischen Sozialisationsforschung fest gehalten. Nach unserem Verstandnis kann eine sozia16kologische Orientie rung noch am ehesten die Wechselwirkungen zwischen der Umwelt von Kin dem (sozia16kologischer Kontext) und der kindlichen Entwicklung empirisch erkunden und theoretisch zu fassen versuchen. Der Ausgangspunkt war somit die differenzierte Bestimmung kindlicher Lebenslagen unter besonderer Be achtung sozialraumlicher Faktoren, die als Entwicklungsvoraussetzung ver standen und als eigenwertige Variablen behandelt wurden (sog. Soziotope).
Inhaltsverzeichnis
1. Sozialisationsprozesse von Kindern in unterschiedlichen Soziotopen. - 2. Zur Konzeption der eigenen Untersuchung. - 2. 1 Zur Fragestellung. - 2. 2 Zum methodischen Vorgehen. - 2. 3 Beschreibung der ausgewählten Soziotope. - 2. 4 Zur Kennzeichnung der Stichproben in den ausgewählten Soziotopen. - 3. Aufenthaltsorte und Spiele in der Freizeit. - 3. 1 Bevorzugte Aufenthaltsorte der Kinder. - 3. 2 Spiele und Beschäftigungen der Kinder. - 3. 3 Beschäftigungen der Kinder bei schlechtem Wetter. - 3. 4 Zusammenfassung und Diskussion. - 4. Sozialleben und Spielkontakte der Kinder. - 4. 1 Das soziale Umfeld der Kinder. - 4. 2 Spielpartner der Kinder. - 4. 3 Größe der Spielgruppen und Alter der Spielpartner. - 4. 4 Häufigkeit der Kontakte zu Freunden. - 4. 5 Der Stellenwert des Telefons für Sozialkontakte. - 4. 6 Zusammenfassung und Diskussion. - 5. Erziehung zur Selbständigkeit` was Kinder dürfen. - 5. 1 Kohorte. - 5. 2 Ordnung halten im Kinderzimmer. - 5. 3 Was dürfen Kinder von Alleinerziehenden? . - 5. 4 Wo werden Hausaufgaben gemacht? . - 5. 5 Taschengeld. - 6. Der Einfluß von peers auf ausgesuchte Erfahrungsbereiche. - 7. Elterliche Erwartungen in unterschiedlichen Soziotopen. - 7. 1 Erwünschte Eigenschaften der eigenen Kinder und ihrer Freunde. - 7. 2 Eigenschaftsunterschiede bei eigenen Kindern und Freunden/Freundinnen. - 7. 3 Zur Bedeutung bestimmter Erfahrungen der eigenen Kinder. - 8. Kinderkultur-Angebote. - 8. 1 Teilnahme der Kinder an Freizeit- und Förderkursen. - 8. 2 Gründe für den Besuch der Kinderkultur-Angebote. - 8. 3 Ablehnung von Förder- und Freizeitprogrammen. - 8. 4 Fazit: Kinderkultur-Angebote Herausforderung der Moderne. - 9. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen. - 9. 1 Verzeichnis der Tabellen. - 9. 2 Verzeichnis der Abbildungen. - Literatur.