Henrik Johan Ibsen, geboren am 20. März 1828 in Skien, Norwegen, gilt neben William Shakespeare als einer der größten Dramatiker der Weltliteratur. Nach einer Apothekerlehre schrieb er 1850 sein erstes Stück »Catilina«. Er war Theaterleiter in Bergen und Oslo sowie selbst Regisseur. Neben Lyrik und Libretti verfasste er vor allem Dramen, die das europäische Theater revolutionierten. Viele davon entstanden im Ausland, u. a. Italien und Deutschland, sind aber dennoch oft im bürgerlichen Milieu Norwegens angesiedelt. Sein nationalromantisches Stück »Peer Gynt« (1867) war Ibsens letztes Stück in Reimform. Ibsens spätere Stücke, wie »Nora oder Ein Puppenheim«, »Gespenster«, »Ein Volksfeind«, »Die Wildente« oder »Hedda Gabler«, sind geprägt von einem realistischen, psychologischen Stil. Er schuf authentische Figuren aus dem Bürgertum, hinterfragte Konventionen und Moralvorstellungen und öffnete das Theater so für gesellschaftliche Konflikte. Damit prägte er die moderne Dramenkunst nachhaltig. Ibsens Werke sind zeitlos und aktuell, und eröffnen bis heute Perspektiven auf Gesellschaft und Menschlichkeit. Am 23. Mai 1906 verstarb er in Christiania, dem heutigen Oslo.