Trotz aller Bemühungen von Königin Sabran, der Magierin Ead und der Drachenreiterin Tané sind die Drachen, die vor tausend Jahren die Welt unter ihre Herrschaft bringen wollten, zurückgekehrt. Nur eine letzte Chance bleibt noch, den Namenlosen Einen, den Herrn aller Feuerdrachen, zu bezwingen, bevor die Welt im Chaos versinkt. Dafür jedoch müssten sich seit Jahrhunderten zerstrittene Reiche verbünden und verlorene Magie zum Erstrahlen gebracht werden... In Teil zwei der Dilogie um den Orden des geheimen Baumes beginnt die Handlung um Einiges rasanter als in Teil eins. Der Leser wird ohne Umschweife mitten in die Handlung katapultiert und kann sein atemloses Abenteuer fortsetzen. Vermutlich liegt das daran, dass das Buch im Original nicht geteilt ist. Wieder beeindruckt die Autorin mit genau kalkulierten Perspektivwechseln, die die Spannung hochhalten und gleichzeitig zeigen, wie die einzelnen Handlungen der verschiedenen Protagonisten an verschiedenen Enden der Welt eine größere Reaktion in Gang setzen. An der Stelle muss aber auch angemerkt werden, dass die Autorin an machen Stellen längere Passagen, etwa die wochenlangen Reisen der Protagonisten, etwa über Meere und durch Wüsten, stark abgekürzt hat. Eine Entscheidung, die zwar im Rahmen der Erzählung Sinn ergibt, aber auch einige Verwirrung beim Leser stiften kann, gerade wenn es um den Verlauf der Zeit in der Geschichte geht, immerhin erstreckt sich die Dilogie insgesamt über mehr als ein Jahr Handlungszeitraum, in dem manche Dinge etwas zu schnell abgehandelt werden. Außerdem geht vielleicht das eine oder andere Bisschen Worldbuilding verloren, das die Autorin zwar viel eingebaut hat, aber das trotzdem nicht immer Verwendung findet. Dennoch war das Abenteuer an der Seite Eads, Sabrans und Tanés unterhaltsam und vielseitig, voller Magie, alten Sagen und Piraten und insgesamt ein würdiger Abschluss für die Dilogie. Die Handlung verläuft an mancher Stelle etwas geradlinig, die Protagonisten schmieden einen Plan und dieser geht dann tatsächlich einfach auf, das ist ungewohnt, hat aber nicht unbedingt das Lesevergnügen geschmälert, sondern denn diese Geschichte ist trotzdem komplex genug. Außerdem hat die Autorin mit diesem Epos von einer Geschichte noch mehr als genügend Möglichkeiten, uns mehr über die Magie aus Feuer und Sternen und die Legende der Drachen zu erzählen.