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Rezitativ

Die einzige Erzählung der Nobelpreisträgerin

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Die Wiederentdeckung von Toni Morrisons einziger Erzählung ist eine literarische Sensation und enthält die Quintessenz ihres Schaffens. Die Nobelpreisträgerin spielt darin mit unserer Wahrnehmung: Von Beginn an wissen wir, dass eine der beiden Hauptfiguren schwarz ist und die andere weiß - doch welche ist welche?

Twyla und Roberta begegnen sich als Achtjährige im Kinderheim. Sie werden Vertraute, geben einander Halt und Trost. Sie sind unzertrennlich, doch später verlieren sie sich aus den Augen. Zufällig begegnen sie einander immer wieder, erst in einem Diner, dann im Supermarkt und bei einer Demonstration. Sie stehen in jeder Hinsicht auf verschiedenen Seiten und sind sich uneinig über die wichtigsten Fragen - trotzdem fühlen sich die beiden Frauen einander tief verbunden.

Rezitativ erzählt eindrucksvoll und mit frappierender Aktualität über eine Mädchenfreundschaft und die Auswirkungen von Rassismus und Klassenzugehörigkeit auf die Beziehungen, die unser Leben prägen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. März 2023
Sprache
deutsch
Untertitel
Die einzige Erzählung der Nobelpreisträgerin. Originaltitel: Recitatif. 6. Auflage.
Auflage
6. Auflage
Seitenanzahl
96
Autor/Autorin
Toni Morrison
Übersetzung
Tanja Handels
Nachwort
Zadie Smith
Weitere Beteiligte
Zadie Smith
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
208 g
Größe (L/B/H)
204/124/19 mm
ISBN
9783498003647

Portrait

Toni Morrison

Toni Morrison wurde 1931 in Lorain, Ohio, geboren. Sie studierte an der renommierten Cornell University Anglistik und hatte an der Princeton University eine Professur für afroamerikanische Literatur inne. Zu ihren bedeutendsten Werken zählen «Sehr blaue Augen», «Solomons Lied», «Beloved», «Jazz» und ihr essayistisches Schaffen. Sie war Mitglied des National Council on the Arts und der American Academy of Arts and Letters. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen, u. a. mit dem National Book Critics' Circle Award und dem American-Academy-and-Institute-of-Arts-and-Letters Award für Erzählliteratur. 1993 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur, und 2012 zeichnete Barack Obama sie mit der Presidential Medal of Freedom aus. Toni Morrison starb am 5. August 2019.


Tanja Handels, geboren 1971 in Aachen, lebt und arbeitet in München, übersetzt zeitgenössische britische und amerikanische Literatur, unter anderem von Zadie Smith, Bernardine Evaristo, Anna Quindlen und Charlotte McConaghy, und ist auch als Dozentin für Literarisches Übersetzen tätig. 2019 wurde sie mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.


Pressestimmen

Vierzig Jahre nach dem Original ist Toni Morrisons grandiose Erzählung Rezitativ in deutscher Übersetzung erschienen. Eine Wucht! Auf seinen bloß 96 Seiten verrät der Text mehr über unser aller Rassismus als so mancher Wälzer. Der Standard

Doppelt wertvoll wird diese Neuerscheinung durch das ausführliche Nachwort von Morrisons britischer Kollegin Zadie Smith, das den Wert und Gehalt der Erzählung in Form eines essayistischen Anmerkungsapparats ergänzt. Man kann beides zusammen nur Pflichtlektüre nennen. Margarete Affenzeller, Der Standard

Platz 2 der SWR-Bestenliste im Juli/August 2023 SWR "Bestenliste"

Ein augenöffnendes und hirndurchlüftendes Experiment, das ein literarischesMeisterwerk geworden ist. Martin Ebel, Tages-Anzeiger

Morrison schreibt so klar, mit so einer Leichtigkeit und manchmal auch mit einer so spröden Poesie, dass die Erzählung neben allem, was sie ethisch leistet, einmal mehr zeigt, warum diese Schriftstellerin nicht nur den Literaturnobelpreis gewann, sondern von sehr vielen Menschen sehr gern gelesen wird. Sabine Rohlf, Berliner Zeitung

Toni Morrisons Erzählung überzeugt mit einem Experiment. Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Rezitativ wirft nichts weniger auf als die Frage, wie rassistische Kategorien funktionieren, was man dafür braucht und wie es anders gehen könnte. Adrian Schulz, Der Tagesspiegel

"Rezitativ" zeigt bei aller Kürze die allegorische Schärfe und die humane Kraft von Toni Morrisons Schreiben. Ein brillantes Stück Prosa. Tanya Lieske, Deutschlandfunk "Büchermarkt"

Toni Morrison spielt gekonnt mit unseren unterschwellig rassistisch geprägten Vorurteilen. Simone Hamm, WDR Lesestoff

Ein grandioses Stück Literatur. C. Timm Panster ; Seckel, Handelsblatt

Toni Morrisons einzige, geniale Erzählung ersetzt ganze Forschungsbibliothekendarüber, wie alltägliche Vorurteile und Abwertungen funktionieren und auf welchen Zuschreibungen Rassismus basiert. Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Ein faszinierendes Erzählexperiment. Raffiniert lotst Morrison den Leser inimmer düsterere und muffigere Kammern seiner eigenen Ressentiments. Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung

Eine feine und herausfordernde Erzählung. Münstersche Zeitung

Toni Morrison treibt hier literarisch auf die Spitze, was sie theoretisch in ihren zahlreichen Essays . . . immer wieder umkreiste: Die Notwendigkeit, binäre Zuschreibungen wie Schwarz und Weiß in ihrerAussagekraft zu hinterfragen und zu dekonstruieren. Angela Gutzeit, SWR 2 "Lesenswert"

Ein kluger, einfühlsamer und oft auch witziger Roman über das Erwachsenwerden ins unserer Zeit. Kronen Zeitung

Bei der Lektüre stellt sich das Gefühl ein, in der Erzählung werde alles gesagt, was man über Rassismus und Zivilcourage, kindliche Angst und erwachsene Skrupel, Klassenkampf und Unterdrückung wissen kann. Ö1

Erstmals erscheint die einzige Erzählung der Nobelpreisträgerin Toni Morrison auf Deutsch. Sie irritiert auf grandiose Weise unsere Lesegewohnheiten. Daniel Haas, Zeit Literaturbeilage

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Von CK am 08.08.2025

Rezitativ: Ein Spiel mit Wahrnehmung und (unbewussten) Zuschreibungen

Toni Morrisons einzige Erzählung, Rezitativ, erschien erstmals 1983 und wurde erst 40 Jahre danach ins Deutsche übersetzt. Eine sehr kurze Erzählung, die jedoch definitiv eine Herausforderung für die Leser*innen ist. Erzählt wird die Geschichte von Twyla und Roberta, zwei Mädchen, die sich im Waisenhaus kennenlernen. Eins der Mädchen ist schwarz, eines ist weiß man erfährt jedoch nie wirklich, welches Mädchen nun welche Hautfarbe hat. "Schlimm genug, früh am Morgen aus dem eigenen Bett geholt zu werden - aber dann noch an einem fremden Ort festzusitzen, zusammen mit einem Mädchen von ganz anderer Hautfarbe!" Die beiden Mädchen werden Freundinnen, sind beide Außenseiterinnen im Waisenhaus, da ihre Mütter noch leben. Im Waisenhaus sind sie unzertrennlich, doch als zuerst Roberta das Waisenhaus wieder verlässt, verlieren die beiden sich aus den Augen. Erst viele Jahre später begegnen sie sich wieder, zufällig, immer wieder; mal in einem Restaurant, im Supermarkt und bei einer Demonstration. Hier wird klar, dass sie auf verschiedenen Seiten stehen und grundsätzlich andere Ansichten haben weiterhin unklar bleibt, wer nun Schwarz und wer weiß ist. Auch ihre Erinnerung an die Zeit im Waisenhaus scheint grundverschieden zu sein. "Ich hatte sie nicht getreten; ich hatte mich nicht mit den Gar-Girls zusammengetan und diese Frau getreten, aber ich hätte es gewollt. Wir haben zugeschaut, haben nicht versucht, ihr zu helfen, und auch keine Hilfe geholt. Maggie war meine tanzende Mutter. Taub, wie ich glaubte, und stumm. Kein Mensch dadrinnen. Kein Mensch, der hörte, wenn man nachts weinte [...] Und als die Gar-Girls sieht zu Boden drückten und misshandelten, da wusste ich, sie würde nicht schreien, sie konnte es nicht - genau wie ich, und darüber freute ich mich." "'Ach, Twyla, du weißt doch, wie das damals war: schwarz und weiß. Du weißt doch, wie das alles war.' Aber ich wusste es nicht. Ich dachte, es wäre genau umgekehrt gewesen. [...] Im Howard Johnson bekam man alles zu sehen, und Schwarze und Weiße gingen damals sehr freundschaftlich miteinander um." Es ist von Anfang an ein Verwirrspiel; ein geschicktes Spiel mit Wahrnehmung und (unbewussten) Zuschreibungen. Auch wenn mich die Geschichte an sich nicht komplett abholen konnte, fand ich diesen Aspekt am interessantesten; wie man gezwungen wird, sich mit seinen Vorurteilen und eigenen Annahmen auseinanderzusetzen. Das recht lange Nachwort von Zadie Smith fand ich durchaus interessant und hilfreich zum besseren Verständnis bzw. Selbstreflektion. "Ein Großteil des hypnotischen Sogs der Erzählung entsteht aus der ersten Bedeutung von "typisch": dass etwas charakteristisch ist. Beim Lesen wollen wir die diversen Charakteristika, die uns da gezeigt werden, unbedingt kategorisieren. Nur wie? Meine Mutter tanzte sind die ganze Nacht, und die von Roberta war krank. Also dann, welche Mutter neigt wohl dazu, die Nächte durchzutanzen? Eine schwarze oder eine weiße? Und wessen Mutter ist wohl eher krank? Ist Roberta ein "schwärzere" Name als Twyla? Oder umgekehrt? Und wie sieht es mit der Stimme aus? Twyla ist die Ich-Erzählein, vielleicht neigen wir also der alltagspsychologischen Interpretation, dass sie das schwarze Mädchen sein muss, schließlich ist ihre Autorin schwarz." "Anderes gesagt, wir hören Twyla sprechen, und wir hören Roberta sprechen, und obwohl sie sich klar voneinander unterscheiden, sind wir doch nicht in der Lage, den einen Unterschied zu entdecken, den wir eigentlich entdecken wollen." Mein Fazit: Kein direktes Highlight, aber durchaus eine sehr interessante Leseerfahrung zu den Themen Vorurteile, Rassismus und Klassenzugehörigkeit.
LovelyBooks-BewertungVon Gruenente am 23.09.2024
Zwei Mädchen, eine schwarz, eine weiß. Kein Leser kann mit Sicherheit sagen wer wer ist. Toller Beweis der Unerheblichkeit der Hautfarbe
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