The Way I Used to Be ist ein Buch, das unter die Haut geht
...und dort auch bleibt. Amber Smith greift in diesem Roman ein schweres, aber unglaublich wichtiges Thema auf: sexuelle Gewalt, Trauma und die zähen, oft unsichtbaren Folgen, die ein solcher Einschnitt im Leben eines jungen Menschen hinterlässt.Ich fand das Buch sehr bewegend und kraftvoll. Die Autorin schreibt mit einer rohen Ehrlichkeit, die den Schmerz der Protagonistin Eden auf jeder Seite spürbar macht. Ihre Verzweiflung, ihre Wut, ihre Sehnsucht nach Kontrolle und Sicherheit - all das ist so authentisch dargestellt, dass man als Leser:in oft das Bedürfnis hat, sie einfach nur in den Arm zu nehmen.Spannend fand ich vor allem die Entwicklung über die vier Schuljahre hinweg - wie sich Eden innerlich (und äußerlich) verändert, wie sie mit sich selbst kämpft, wie sie sich verliert und langsam, ganz langsam wieder beginnt, sich selbst zu finden. Die Aufteilung des Buches in vier Abschnitte (Freshman bis Senior Year) macht diese Entwicklung besonders greifbar.Trotz der vielen emotionalen Momente würde ich das Buch eher der Young Adult-Literatur zuordnen. Sprache und Stil sind gut zugänglich, teils recht einfach gehalten, was die Zielgruppe klar erkennen lässt. Hier und da hätte ich mir etwas mehr Tiefe oder sprachliche Vielfalt gewünscht - insbesondere einige innere Monologe und Gedankengänge wiederholen sich. Das bremst den Lesefluss an wenigen Stellen ein wenig.Aber das schmälert nicht die Bedeutung des Romans. Denn The Way I Used to Be macht etwas sehr Wichtiges: Es gibt Betroffenen eine Stimme. Und es hilft, zu verstehen, wie komplex, leise und langfristig ein Trauma wirken kann - und wie schwer es ist, sich selbst wieder zu vertrauen.Fazit:<br data-start="2023" data-end="2026">Ein bewegender, schmerzhafter, aber auch hoffnungsvoller Roman über den Weg zurück zu sich selbst. Für junge Erwachsene absolut empfehlenswert - sowohl als Spiegel für Betroffene als auch als Fenster für alle, die lernen möchten, empathischer hinzusehen. Trotz kleiner Wiederholungen ein starkes Debüt, das lange nachwirkt.Ich vergebe 4 von 5 Sternen - und eine klare Leseempfehlung für alle, die sich mit emotionaler Tiefe, realistischen Jugendfiguren und wichtigen gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen möchten.