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Körper aus Licht

Roman | So dringlich und überwältigend wie 'Ein wenig Leben'

(12 Bewertungen)15
250 Lesepunkte
Buch (gebunden)
24,99 €inkl. Mwst.
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»Körper aus Licht ist ein Wunderwerk: Episch und voller Details, hart und zart, immer herzzerreißend. Wie viel kann ein Mensch aushalten, ohne die Hoffnung zu verlieren? Maggies Stimme hat mich nicht mehr losgelassen. « ELENA FISCHER


Maggie ist vier, als sie in die Obhut des Staates kommt. Nichts in den Heimen, Wohngruppen, Pflegefamilien ist von Bestand; sie sehnt sich nach Verbundenheit, erfährt große menschliche Güte - und was es heißt, ausgeliefert zu sein.

Als sie erwachsen ist und dieses zerrüttete Leben hinter sich gelassen hat, wirft eine unerwartete Nachricht sie zurück in ihre Vergangenheit: Erinnerungen an dunkle Nächte kehren wieder, Klopfzeichen an der Schlafzimmerwand, die erste Liebe und unbegreiflicher Verlust. Können wir den Geschichten, die wir tief ins uns vergraben, jemals entkommen?


»Ein bemerkenswert einfühlsames Buch - ein Leben, das man nicht leugnen kann. « The Guardian

»Die Geschichte eines prallen Lebens, empathisch, aufwühlend, mitreißend. Es geht um Trauma und Schmerz, um Erinnerung und Verlust, um die Weigerung, etwas anderes zu tun als zu überleben, gegen alle Widerstände. Episch und doch bis ins Detail genau. « Australian Book Review

Produktdetails

Erscheinungsdatum
30. Januar 2025
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage
Seitenanzahl
536
Autor/Autorin
Jennifer Down
Übersetzung
Claudia Voit
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
660 g
Größe (L/B/H)
218/147/53 mm
ISBN
9783550202490

Portrait

Jennifer Down

Jennifer Down ist Schriftstellerin und Lektorin. Körper aus Licht, ihr zweiter Roman, wurde mit dem größten Literaturpreis Australiens ausgezeichnet, dem Miles Franklin Literary Award ausgezeichnet, und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Jennifer Down lebt in Naarm/Melbourne.


Claudia Voit, geboren 1991, studierte Germanistik, Anglistik/Amerikanistik und Literaturübersetzen in Bamberg, Düsseldorf und Kalifornien. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Stipendien und Auszeichnungen, unter anderem 2022 den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur.


Pressestimmen

»Es ist nahbare und zugleich bildstarke Sprache wie diese, die zum Sog beiträgt, den Maggies Erzählstimme besitzt [. . .]. « Emilia Kröger, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die Australierin Jennifer Down verschont ihre Leser nicht. Sie erzählt detailliert, sie versucht, ihnen das Innere dieser Frau und ihre Erfahrungen nachfühlbar zu machen. « Antonia Barboric, Die Presse

»Hoffnung vermittelt der Roman durch Maggies unglaubliche Resilienz und durch den Umstand, dass sich Menschen finden, die ihr die Fürsorge geben, die der Staat ihr in Kindheit und Jugend nicht zuteilwerden ließ. « Claudia Fuchs, SWR

»Es ist [. . .] keine leichte Lektüre, aber eine, die die Leser*innen noch lange über Maggie und die Vielzahl der enthaltenen Themen und Fragen nachdenken lässt. « Nicole Hoffmann, Missy Magazine

»ln einer ganz eigenen, unerwarteten poetischen Sprache erzählt Jennifer Down die Geschichte von Maggie, die [. . .] sich ihren Platz in der Welt sucht. « Petra Schulte, emotion

»Kein Thriller, aber so spannend und ergreifend, dass es uns beim Lesen fast Nerven und Herz zerfetzt. « Angela Wittmann, Brigitte

»Eine entscheidende Qualität des Charakterbilds liegt jedoch darin, dass Jennifer Down ihre Protagonistin weder auf die Opfer- noch auf die Heldinnenrolle festschreibt. « Angela Schader, perlentaucher. de

Besprechung vom 03.04.2025

Ein Leben voller schwarzer Löcher
Jennifer Downs Roman "Körper aus Licht"

Auf die Frage, wovon Literatur erzählen soll, kann eine Antwort lauten: vom Leben. Und noch weiter gehend kann behauptet werden, dass ein guter Roman eine in sich geschlossene Welt ist und so auch ein in sich geschlossenes Leben erzählen sollte, von Anfang bis Ende. Eine solche Art Roman ist "Bodies of Light" der australischen Autorin Jennifer Down, der jetzt in deutscher Übersetzung unter dem Titel "Körper aus Licht" erschienen ist. Die Protagonistin Maggie Sullivan breitet in ihm ihr ganzes Leben aus - von den ersten erinnerbaren Gefühlen und Gedanken bis hin zu ihrem gegenwärtigen circa fünfzigjährigen Ich, das die eigene Lebensgeschichte im Rückblick erzählt. Und dies in einer so mitreißenden Erzählweise, dass man kaum anders kann, als ihrer Geschichte zu folgen.

Das liegt erstens am Erzähltempo, in dem Maggie manchmal Monate und Jahre in wenigen Sätzen abhandelt, um dann wiederum in Schlüsselereignissen ganz zeitdeckend zu erzählen, sodass einzelne Dialoge, Gefühle und Gedanken die lebensbedeutenden Momente nachvollziehbar ausgestalten. Die Übergänge im Tempo fallen dabei kaum auf, sind so elegant verwoben, dass beim Lesen keineswegs die Orientierung verloren geht. Maggies fortlaufende Lebenserzählung über fast fünf Dekaden hinweg wird zudem immer wieder, wie ein kurzes Aufblitzen, durch Vorausgriffe in die Gegenwart unterbrochen. Es sind jeweils zwar nur wenige Seiten, aber sie wirken doch als spannendes Element, indem sie etwas nicht ganz Greifbares, aber Düsteres vorwegnehmen, dessen Bedeutung sich nur langsam entfaltet und erst zum Romanende vollständig fassbar wird.

Schließlich gibt es auch immer wieder teils metanarrative Kommentare und Einschübe von Maggie, die sich stimmig in ihre Erzählung einfügen. Als sie zum Beispiel abermals einen schlimmen Verlust erleidet, davon aber in nüchternem Ton in nur neun Sätzen erzählt, heißt es: "Falls der Eindruck entsteht, als würde ich nur so durch die Geschichte hetzen, dann mag da was dran sein. Aber wie viele Arten gibt es schon, sie zu erzählen? Es sind die gleichen Bilder wie zuvor."

Überhaupt muss an dieser Stelle gesagt sein, dass das, was Maggie in ihrem Leben widerfährt, mehr an Leid und Tragik bereithält, als es ein Mensch vertragen kann. Ihre Lebensgeschichte ist in drei Abschnitte aufgeteilt, von denen jeder für sich ein Roman oder ein ganzes Leben hätte sein können, und es scheint schwer fassbar, dass all das nur eine Figur erlebt haben soll. Und so ist dem Buch sinnvollerweise auch eine Inhaltsbemerkung vorangestellt: "Liebe Lesende, dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Diese sind: sexualisierte Gewalt, Vernachlässigung, Verlust, Drogen- und Medikamentenmissbrauch."

Im ersten Teil erzählt Maggie ihre Kindheit und Jugend, nachdem sie mit nur vier Jahren als Pflegekind weg von ihrem Vater und in staatliche Obhut kommt. Was es bedeutet, wenn keine Bezugsperson, sondern eine behördliche Institution für die eigene Erziehung verantwortlich ist, lernt sie schon als Jugendliche: "Das ist so eine Sache, die andere Pflegekinder verstehen. Wir wussten Dinge, die normale Kinder nicht wussten, aber eine Menge ging auch an uns vorbei. Vielleicht, wie man schwimmt, oder das Achter-Einmaleins oder über die erste Periode aufgeklärt zu werden. Schuld war daran niemand, so was passierte eben einfach." Diese soziale Herkunft wird den Verlauf ihres Lebens maßgeblich bestimmen, bei Waisen- oder Pflegekindern ist dieser Umstand sogar empirisch nachgewiesen: Sie sind eher gefährdet, Opfer von Missbrauch zu werden, und einem höheren Risiko psychischer oder suchtbedingter Erkrankungen ausgesetzt.

All das muss auch Maggie erleben: Sie wird als Jugendliche von einem Heimvater vergewaltigt, und auch in ihrer ersten Beziehung wird ihr Gewalt angetan. Sie entwickelt zwar Resilienz, macht einen sehr guten Schulabschluss und beginnt ein Studium. Doch dann wirft sie ein psychischer Anfall aus der Bahn, und sie muss sich neu auf- und ausrichten. "Vielleicht ist es nur logisch, dass ein schwarzes Loch ein weiteres hervorbringt. In diesem Szenario bin ich ein schwarzes Loch." Nach dem abgebrochenen Studium wechselt sie durch verschiedene Jobs und Orte - überhaupt ist ihr Leben von Unstetigkeit geprägt, was sich darin abbildet, dass die Kapitel jeweils mit Jahreszahlen und ständig wechselnden Orten betitelt sind, an denen sie gerade lebt. Doch ihr gelingt es, sich niederzulassen, eine Beziehung und einen festen Freundeskreis aufzubauen, bis sich wieder ein schwarzes Loch auftut.

Auch im zweiten Teil, der eine weitaus kürzere Zeitspanne von nur sechs Jahren erzählt, muss Maggie schwer fassbare Verlusterfahrungen machen. Und so endet dieser Teil ähnlich wie der erste: Sie steht vor dem Nichts und muss sich neu erfinden und aufbauen.

All den Erfahrungen, die sie macht, wohnt inne, dass Maggie ihrer sozialen Herkunft nicht entkommen kann. Die feinen Unterschiede in Bezug zu anderen Menschen in ihrem Leben werden sehr treffend und bildlich beschrieben. Als sie zusammen mit einer Freundin deren Familie besucht, merkt sie, dass es in ihrem Leben niemanden gibt, mit dem sie sich auf eine gemeinsame Vergangenheit beziehen kann: "Es ist, als hätte ich keinen Beweis, dass ich außerhalb von jetzt jemals wirklich existiert habe. Ich kann nie sagen: Weißt du noch, als wir das und das gemacht haben, weil es niemanden gibt, zu dem ich das sagen könnte." Im Sinne der Intersektionalität überlagert sich ihre Herkunft mit Maggies fehlender beziehungsweise lückenhafter Schulbildung und den Einkommensunterschieden, die ihr besonders an der Universität bewusst werden, wo sie sich fühlt "wie eine Betrügerin" und sich wundert, wie alle anderen "einfach so locker aussehen, als wären sie dazu bestimmt, genau dort zu sein, wo sie gerade sind".

Egal, wie sehr sie sich auch anstrengt, liest, lernt und aufpasst, die anderen sind ihr immer voraus. "Manchmal hatte ich den Eindruck, als wüssten sie mehr als ich, als würden sie mehr verstehen, ohne auch nur einen einzigen Blick in die Texte geworfen zu haben. Ich konnte mir nicht erklären, wie ich so viel verpasst hatte, wo wir doch alle im gleichen Alter waren. Ich war neidisch auf diesen faulen Intellektualismus. Ich wollte mich nicht so sehr anstrengen müssen."

Und nach jedem Mal, wenn Maggie Verlust, Retraumatisierung oder anderes erlebt, was ihre bisherige Lebensrealität zerstört, nach jedem weiteren Mal, wenn sie Menschen und Orte zurücklassen muss, verstärkt sich ihr Gefühl der Isolation und Einsamkeit. Außerdem holt sie ihre Vergangenheit ein: "Es musste einen Weg geben, meine Erinnerungen auszulöschen oder sie zumindest an einem sicheren Ort zu verstauen, wo ich nicht über sie nachdenken musste. Mein ganzes Leben lang hatte ich mir Kontrolle antrainiert und vermieden, dass etwas durchsickerte. Und jetzt kämpfte ich dagegen an wie eine erschöpfte Schwimmerin." Es ist nahbare und zugleich bildstarke Sprache wie diese, die zum Sog beiträgt, den Maggies Erzählstimme besitzt, und die von Claudia Voit sehr passend ins Deutsche übertragen wurde. EMILIA KRÖGER

Jennifer Down: "Körper aus Licht". Roman.

Aus dem Englischen

von Claudia Voit.

Ullstein, Berlin 2024.

544 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon HansDurrer am 10.09.2025
Ein grossartiges Werk, das zeigt, wie man lernen kann, mit seinen Dämonen zu leben. Wunderbar, toll, denkt es bereits nach den ersten wenigen Seiten in mir, denn die Stimme, der Tonfall, die Art und Weise, wie Maggie Sullivan von ihren jungen Jahren erzählt, gemahnt mich an meine eigene Kindheit, auch wenn diese ganz, ganz anders gewesen ist. Es ist der Umgang der Kinder miteinander, diese Mischung aus Freundschaft und Konkurrenz, die derart gut getroffen ist, dass ich mich in meine ersten Lebensjahre zurückversetzt fühle.Der Vater landet im Gefängnis, Maggie bei Pflegeeltern. Sie wird vom Sportlehrer, einem Serientäter in Sachen Kinderschändung, missbraucht. Dann von einem Polizisten. Als dieser es unterlässt, sie zu ermahnen, niemandem davon zu erzählen, ist ihr klar, dass sie selber nicht zählt, er hingegen unantastbar ist. All das wird unaufgeregt und sachlich geschildert; dass man sich auch wehren könnte, ist kein Thema.Eines Tages befindet ihre Pflegemutter, Maggie brauche einen BH. Die Frau im Laden taxiert sie, "mit der flotten Effizienz eines Automechanikers", als 70C. Nach dem Kauf geht sie mit ihrer Pflegemutter zu Donut King, "und sie kaufte mir meinen ersten Cappuccino, wodurch ich mich erwachsener fühlte als durch die BHs." Ich kann mich nicht erinnern. mich jemals intensiver in meine Jugend zurückversetzt gefühlt zu haben, was, wenn man es recht bedenkt, einem Wunder gleichkommt, denn weder war ich ein Mädchen, noch jemals bei Pflegeeltern. Und auch nicht in Australien, sondern in der Schweiz. Doch die ersten Erfahrungen (die ersten Freunde, der erste Kuss, der erste Sex) sind eben auf der ganzen Welt die gleichen.Sie kommt zu Judith, einer neuen Pflegemutter. "Ich konnte mir kaum vorstellen, wie es sein würde, woanders zu leben, ohne Judith. Ich hatte mich an ihren trockenen Humor, ihre lakonische Ausdrucksweise und Direktheit gewöhnt. Sie erwartete viel. Sie fragte nach sich nur schwer vorstellen, dass Pädagogen und Pädagoginnen davon viel Ahnung habenJudith erleidet einen Schlaganfall, Maggie macht ihren Schulabschluss, schreibt sich an der Uni ein. Bei den Einführungstagen kennt sie niemanden. "Ein Junge reichte mir einen Flyer für eine Wet-T-Shirt-Party, die an diesem Abend in einem Klub in der Stadt stattfinden sollte. Ich holte mir einen kostenlosen Kugelschreiber und einen Schlüsselring von der Studentenvereinigung, ein paar Broschüren über Abtreibung von der Sozialistischen Alternative und trank unter einem Baum ein warmes Bier." Nichts illustriert die Absurdität unseres menschlichen Tuns besser als die nüchterne Beschreibung dessen, was wir für normal halten.Sie landet in der Psychiatrie, wie sie dorthin gekommen ist, weiss sie nicht. Im Nachhinein erfährt sie, dass ihre Freundin Alice sie eingewiesen hat. Als sie rauskommt, muss sie Medikamente nehmen, sich eine neue Wohnung suchen, da bei Alice zwischenzeitlich eine andere Frau eingezogen ist. ",,, ich stellte fest, dass ich nicht wütend war, nicht einmal schockiert. Ich empfand allgemein nicht viel. Es kam mir nur wie der nächste Schritt in einer Abfolge vor, die bereits im Gange war. Die nächste Szene in einem Theaterstück. Ich hatte das gleiche reisekranke Déjà-vu-Gefühl wie im Krankenhaus, das gleiche Gefühl von Unabwendbarkeit." Es ist dieses nüchterne Registrieren dessen, was ist, das ihr Überleben sichert. Sie ist stark und resilient. Kein Hadern mit dem Schicksal, sondern eine Fähigkeit zur Akzeptanz, die in einer imponierenden Lebenstauglichkeit gründet.Maggie heiratet, wird schwanger, der Bub stirbt mit nur gerade zwölf Wochen. Sie wird wieder schwanger, der zweite Bub stirbt mit achteinhalb Monaten. Das dritte Kind, ein Mädchen, stirbt nach acht Wochen. Das ruft die Polizei auf den Plan. Sie wird befragt, kommt in Untersuchungshaft, dann auf Kaution frei, taucht unter, fliegt nach Neuseeland, erschafft sich ein neues Ich, lernt einen Amerikaner namens Jeff kennen, zieht zu ihm nach Amerika. Sie erlebt Jeff als durchdrungen von "einem patriotischen Pflichtgefühl" und bringt damit den mir unerklärlichen amerikanischen Respekt für das Präsidentenamt auf den Punkt.Sie und Jeff trennen sich, sie wird abhängig vom Schmerzmittel Oxycodon. Sie sehnt sich nach Liebe, ihre zahlreichen Begegnungen/Beziehungen scheitern allesamt. Weil sie sich nicht offenbaren kann, nicht zeigen kann, was sie selber vor sich versteckt? Käme wirklich jemand damit klar, dass ihre drei kleinen Kinder gestorben sind? "Ich dachte, ich hätte mein ganzes Leben damit verbracht, allein zu sein und alles selbst in die Hand zu nehmen. Aber ich war mir nicht bewusst gewesen, wie erdrückend diese Abgeschiedenheit sein würde. Es bringt nichts, in Selbstmitleid zu versinken, und doch - und doch."Sie beginnt zu saufen, landet auf der Strasse, beginnt mit Hilfe von Jeff einen Entzug, kommt in die Reha, geht zu den Narcotics Anonymous, und denkt, als sie an einem hellen, kalten Morgen mit ihrem Hund Gassi geht, "dass ich vielleicht dafür bestimmt bin, das zu überstehen. Wir haben nichts mehr zu befürchten."Körper aus Lichtist ein ungemein bewegendes Dokument der Resilienz, das Kindheitserfahrungen auf einzigartige Art und Weise nachvollziehbar macht, und eindrücklich aufzeigt, dass die Vorstellung, man könne etwas hinter sich lassen oder gar bewältigen, eine Illusion ist. Doch man kann lernen, mit seinen Dämonen zu leben. Auch das zeigt dieses grossartige Werk.
LovelyBooks-BewertungVon Ina_H am 29.05.2025
"Körper aus Licht" von Jennifer Down ist ein intensiver und eindringlicher Roman, der sich nicht einfach so weglesen lässt und mich zutiefst erschüttert hat. Die Triggerwarnung am Anfang des Buches sollte von empfindlichen Personen unbedingt beachtet werden.Wir begleiten die Protagonistin Maggie zwischen 1975 und 2020. Als sie eines Abends über ihre Heimatstadt blickt und dabei ihr schwer auszuhaltendes Leben in Gedankenschnipseln an ihr vorüberzieht. An ihre Mutter kann sie sich fast nicht mehr erinneren, da diese verstarb, als sie 2 Jahre alt war. Mit 4 Jahren wird sie von einem Freund ihres Vaters mehrfach missbraucht, der Vater selbst kommt wegen Drogen ins Gefängnis, als sie 5 Jahre alt ist. Eine Odyssee durch die australische Fürsorge beginnt und sie wird von Einrichtung zu Einrichtung, von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben. Auch hier hört der Missbrauch nicht auf. Auch in ihrem späteren Leben muss sie schwere Schicksalsschläge hinnehmen.Um sich selbst zu schützen, erzählt Maggie niemanden etwas aus ihrem Leben und frisst alles in sich hinein. Sie kann niemanden mehr vertrauen. Während der Lektüre des Buches habe ich mich immer wieder gefragt, wieviel kann eine Frau aushalten, ohne endgültig daran zu zerbrechen? Jennifer Down schreibt einfühlsam, aber trotzdem realistisch. Sie lässt Maggie aus der Ich-Perspektive berichten, über ihre Gefühle und ihr Leben. Man merkt den Worten an, dass Maggie versucht, ihr Leben mehr von außen zu betrachten. Sie läuft sonst Gefahr zu verzweifeln.Jennifer Down hat für diesen eindringlichen mehr als 500 Seiten langem Roman einen der wichtigsten australischen Literaturpreise erhalten, und das zu Recht! Ein Buch, dass man mit etwas Abstand zweimal lesen sollte. Ich werde es jedenfalls tun., auch wenn es keine leichte Kost ist.5 Sterne für diesen tief berührenden Roman und eine absolute Leseempfehlung! 
Jennifer Down: Körper aus Licht bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.