War das Buch perfekt? Sicherlich nicht.
Hat es mich köstlich unterhalten? Aber hallo.
Mit 860 Seiten (ca. 800 gehören zur Story und der Rest sind Bonusgeschichten) ist Quicksilver ein ordentlicher Wälzer und man könnte wahrscheinlich argumentieren, dass nicht wirklich *alles* auf diesen 800 Seiten nötig gewesen wäre, aber überraschenderweise hat es sich nicht wirklich lang oder langatmig angefühlt.
Das Worldbuilding war mega, die Charaktere (jedenfalls der Großteil davon) waren toll und die Handlung war spannend.
Während ich die erste Hälfte unterhaltender fand, da hier der Humor überwiegt hat, war die zweite Hälfte etwas spannender & actionreicher.
Einige Erkenntnisse konnte man sich denken, andere haben sich als spannender Plottwist erwiesen. Besonders die letzten 100-150 Seiten fand ich absolut überzeugend.
Das ist zufälligerweise mein zweites Buch, in dem Fae & Vampire in einer Welt koexistieren und verglichen mit dem ersten Buch, das eher einem Unfall glich als irgendwas anderem, wurde dieses Konzept hier wirklich toll umgesetzt.
Erzählt wird, bis auf die Bonusgeschichten, komplett aus Saeris Sicht. Und ich bin beim besten Willen kein Fan, wenn es nur aus einer Sicht erzählt wird, aber selbst das hat hier wenig gestört.
Ich werde nicht leugnen, dass es Momente gab, in denen nicht nur Kingfishers Sicht interessant gewesen wäre, sondern auch die von anderen Charakteren (Ren, Carrion, vielleicht auch Layne).
Saeris & Kingfisher konnten als Hauptcharaktere auf jeden Fall überzeugen, sowohl als eigenständige Charaktere, als auch zusammen. Der Hass und der viele Schlagabtausch zu Beginn des Buches waren wirklich vorzüglich.
Carrion, mehr oder minder ein Freund von Saeris, der anfangs noch eher nervend war, hat sich als absoluter Gewinn herausgestellt.
Zum Ende hin wurde noch ein neuer Charakter vorgestellt, von dem ich hoffe, im nächsten Teil mehr zu lesen!
Die Bonusgeschichten an sich..nun, ich kann nicht sagen, dass sie mir etwas gegeben haben. Eigentlich gar nichts, wenn ich ehrlich bin.
Ja, sie waren nett und zwei (oder auch eine, weil die eine Geschichte einfach in zwei Kapitel geteilt wurde) von diesen Geschichten haben einen Einblick in ein Ereignis gegeben, das ungefähr während der Hälfte des Buches angesprochen wird, aber wirklich spannend war es nicht. Und wirklich brauchen tut man diese Geschichten auch nicht. Ich gebe auch teilweise die Schuld an der Perspektive, denn wenn ich 800 Seiten aus Saeris Sicht lese und dann 50 Seiten aus der von Kingfisher, dann liest es sich einfach etwas komisch.
Habs geliebt. Sue me.
Ich freue mich auf den nächsten Teil.