Bei einem Museumsbesuch eines Kindermädchens mit fünf Kindern in Göteborg 1926, verschwindet die neun-jährige Alice. Trotz intensiver Suche des Museumspersonals taucht das Mädchen nicht rasch wieder auf, wodurch Hauptwachmeister Nils Gunnarsson mit dem Fall betraut wird und wird von der Journalistin Ellen unterstützt. Beide tauchen tief in die Geheimnisse des Museums ein.
Im Finsterwald ist das zweite Buch einer Reihe über den Ermittler Nils Gunnarsson und der Journalistin Ellen, das jedoch getrost ohne Vorkenntnisse separat gelesen werden kann.
Die Geschichte ist leicht zu lesen und die Gestaltung sehr atmosphärisch. Man taucht in die Welt der Exponate des Museums ein und fühlt sich wirklich wie mitten im Rundgang dieses Museums. Man wird von der Autorin gut mitgenommen und lernt nebenbei die Probleme der damaligen Zeit kennen u.a. die Aufgaben der Frau, die Wichtigkeit der sozialen Stellung und der Familie.
So sonder
bar die Situation der bankrotten Familie Gulden, der Familie der kleinen Alice, mit einer kranken Mutter, etlichen Geschwistern, einem alkoholabhängigen, gewalttätigen Vater, sein mag, so realistisch ist sie sicher auch, für Familien die in den Goldenen Zwanzigern, den Schein waren wollten. Auch wenn für mich die Charaktere der Ermittler etwas in den Hintergrund trete, hat man doch viele andere authentische und interessante Charaktere, die man beobachten kann.
Wenn man einen atmosphärisch gestalteten, historischen Krimi sucht, mit gut gezeichneten Charakteren und deinem kontinuierlichen Spannungsbogen, ist man meiner Meinung nach hier wirklich richtig.