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Die Stimmen des Yucumã

Roman | Ein Buch wie eine Naturgewalt

(8 Bewertungen)15
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24,00 €inkl. Mwst.
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Was muss geschehen, damit drei verfeindete Frauen zu Verbündeten werden? Die Stimmen des Yucumã erzählt mit der Wucht eines Wasserfalls von willensstarken Frauen, verfeindeten Familien und einem gemeinsamen Kampf um das Überleben der Natur.

Turvo-Nationalpark, Rio Grande do Sul, an der brasilianisch-argentinischen Grenze: Hier stoßen drei Frauen aufeinander, die gemeinsam aufgewachsen sind und deren Familien sich bis aufs Blut hassen: die Parkrangerin Chaya, ihre Cousine Preta, die Anführerin einer gefürchteten Gruppe von Jägerinnen und Schmugglern, und Olga, die Assistentin eines gierigen Kongressabgeordneten. Ein umstrittenes Bauprojekt, das das gesamte Ökosystem des Parks und der Bewohner in Gefahr bringt, sorgt für ein unerwartetes Wiedersehen der drei Frauen. Nach Jahrzehnte währenden Fehden müssen sie plötzlich für eine gemeinsame Zukunft ihrer Heimat kämpfen. Wer sie dabei immerzu begleitet: der Geist des Urahnen Sarampião, der den Nationalpark vielleicht nie verlassen hat . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. April 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
261
Autor/Autorin
Morgana Kretzmann
Übersetzung
Nicolai Schweder-Schreiner
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
portugiesisch
Produktart
gebunden
Gewicht
358 g
Größe (L/B/H)
205/130/28 mm
ISBN
9783458644859

Portrait

Morgana Kretzmann

Morgana Kretzmann wurde in der brasilianischen Region Rio Grande do Sul an der Grenze zu Argentinien geboren. Sie ist Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Im Jahr 2021 gewann sie mit ihrem Debütroman Ao pó den Literaturpreis von São Paulo. Sie hat einen Abschluss in Umweltmanagement und lebt in São Paulo.

Nicolai von Schweder-Schreiner, geboren 1967 in Lissabon, übersetzt seit 1997 Texte aus dem Portugiesischen und Englischen ins Deutsche. Er ist außerdem als Musiker und Komponist tätig. Nicolai Schweder-Schreiner lebt heute in Hamburg.


Pressestimmen

». . . die Erzählung [entwickelt] einen Sog, der gleichermaßen populär wie poetisch ist. « Florian Borchmeyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Indem sie die Geschichte von drei starken Frauen und deren beinahe mystischer Verbindung zu einem Wald, seinen Tieren und dem Wissen seines Volkes erzählt, gelingt Morgana Kretzmann eine beeindruckende literarische Ökokritik. « Folha de S. Paulo

»Der Naturschutz ist hier das Rohmaterial für eine kraftvolle und mehrstimmige Erzählung, deren Konflikte sich von Seite zu Seite mehr zuspitzen. « Pensar

»Lesenswert ist der Roman Die Stimmen des Yucuma vor allem, weil die Autorin die Probleme und ökologischen Konflikte in einer brasilianischen Grenzregion realistisch schildert. Außerdem wirft sie einen schonungslosen Blick auf korrupte Netzwerke und die schamlose Bereicherung von Politikern. « Victoria Eglau, SWR

Besprechung vom 01.07.2025

Konfliktenergieerzeugung

Morgana Kretzmanns Ökothriller "Die Stimmen des Yucumã" ordnet am Grenzfluss Rio Uruguai Genre- und Geschlechtergrenzen neu.

Nicht mehr als trübes Wasser - "Água turva" - verspricht uns Morgana Kretzmann mit maximaler Lakonik bereits im Titel ihres Romans, der in deutscher Übersetzung exotistisch- poetisierend "Die Stimmen des Yucumã" hörbar zu machen verheißt. Beides verweist auf eine ungewöhnliche Erzählkonstellation. Wahrer Protagonist ist nicht der Mensch, sondern das Wasser - genauer gesagt: der Rio Uruguai (die spanische Schreibweise von Uruguay), der sich an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien parallel zum Ufer in Form des Salto do Yucumã, des breitesten Längswasserfalls der Welt, in die Tiefe stürzt. Ja, der Fluss und sein sedimentgetrübtes Wasser sind die eigentlichen Erzähler des gesamten Werks von Morgana Kretzmann: "Ich bin am Ufer dieses Flusses geboren, barfuß auf der roten Erde, die sein Wasser umgibt. Alle meine Geschichten sind dort entstanden und entstehen dort weiterhin."

Blicken wir auf die Menschen um diesen Fluss, wird das trübe Wasser in Dourado, dem Hauptort der Gegend, schnell zur Metapher. Ihre Schicksale sind über mehrere Generationen hinweg so komplex miteinander verwoben und zugleich durch eine Reihe von Fehden und Schweigekartellen getrennt, dass der Roman wie ein Drama mit einem Personenverzeichnis beginnt. Da ist Chaya, eine Rangerin, die den Turvo-Nationalpark und seine letzten freilebenden Jaguare bis aufs Blut gegen Eindringlinge verteidigt - notfalls mit Waffengewalt. Da ist ihre Cousine Preta, eine postmoderne Stammesmatriarchin, deren Familie auf der Flucht vor Strafverfolgung auf der argentinischen Seite des Flusses eine utopisch-rebellische Räuberbande gegründet hat, die durch Wilderei und Schmuggel immer wieder in Konflikt mit den Verwandten auf der anderen Seite gerät - aber auch in heimliche Komplizenschaft durch undurchsichtige Geschäfte. Und da ist Olga, die Verstoßene. Ehedem floh sie schmachvoll aus Dourado nach Auflehnung gegen die Anstandsregeln der dortigen Gemeinschaft; nun will sie als Journalistin in Porto Alegre arbeiten, muss sich dort jedoch zum Überleben für den korrupten Abgeordneten Heichma verdingen, der ihr halbes Gehalt in die eigene Tasche steckt, und dessen sexuelle Übergriffe erdulden.

Drei Frauen, als Jugendliche Freundinnen, nun aus zunächst schwer fassbaren Gründen verfeindet. Das schlummernde Konfliktpotential bricht doppelt offen aus: Chaya erschießt ungewollt ein wilderndes Mitglied von Pretas Bande, und Olga kehrt auf Geheiß des Abgeordneten nach Dourado zurück, um Propaganda für ein dubioses Staudammprojekt zu machen. Angeblich soll es der ganzen Region Entwicklung und neue Energien bringen - in Wahrheit füllt es nur die Taschen korrupter Unternehmer und Politiker. Den Preis zahlt die Natur: Zerstört wird das Ökosystem des Parks, und mit ihm zerstört werden auch seine Dorfgemeinschaften.

Doch es regt sich Widerstand - bald ausgerechnet durch die von allen brüsk zurückgestoßene Olga selbst. Sie beginnt, die vom trüben Wasser der Komplizenschaft verborgenen Fakten nach und nach ans Licht zu holen. Sichtbar werden dadurch auch die schrecklichen Familiengeheimnisse des Ortes, die immer auf eine nahezu mythische Figur zurückverweisen: den Stammvater Sarampião, den Begründer des Nationalparks, der vor Jahrzehnten beim Schutz eines Jaguars vor einer Jagdgemeinschaft unter mysteriösen Umständen verschwand und nun als Geist seinen Nachfahren schützend zur Seite steht, wenn sie bedroht sind.

Mit dieser Figur gleitet der Ort mitsamt seinem symbolträchtigen Namen "El Dorado" in eine Art magisch-realistisches Macondo im Stil von García Márquez - und macht greifbar, was für ein unwahrscheinlicher Gattungsmix Morgana Kretzmann mit diesem Buch gelingt. Angelegt ist es als Kriminalthriller, der sein Figurenarsenal wie ein Roman noir à la Chandler und Hammett entwickelt. Durch eine korrupte Welt irren der überforderte Polizist, der eigentlich noble Gangsterchef, der sozial marginalisierte Privatermittler. Nur sind all diese klassischen Männerprotagonisten hier durch Frauen ersetzt, die umso größere Energie aufbringen müssen, wenn sie Licht in die Trübnis patriarchal organisierter Komplotte bringen wollen.

Indem Kretzmann ein zutiefst urbanes Genre zur neuen Form des Ökothrillers umschreibt und in eine von Naturgewalten dominierte Peripherie verlagert, verschieben sich die Figuren zugleich vom Krimi zum Western - wo in Gestalt von Parkrangerin, Bandenchefin und freier Journalistin das Trio von Sheriff, Outlaw und Cowboy eine imposante weibliche Wiedergeburt erfährt. Dass dieser Genremix zuweilen in die Klischees jener Heftchenromane abgleitet, deren Elemente collagenhaft zusammengefügt werden, hat oft System - etwa wenn sich die Figuren seitenlange Klippklapp-Wortgefechte liefern. Zuweilen gleitet es auch in Kitschblüten ab: Dann reihen sich Satzhülsen wie "Chaya hüpft das Herz bis zum Hals" oder "Eine starke Frau, die sich von einem schwachen Moment wie diesem nicht entmutigen lassen sollte" aneinander.

Dennoch bewahren selbst diese auch stilistisch schwachen Momente ihren Reiz, weil es Kretzmann - gerade auch damit - gelingt, eine literarisch gefährlichere Falle zu vermeiden: die Dekonstruktion populärer Genres zur bloß blutleeren Montage von Versatzstücken, bei der Klischees vorsätzlich, quasi als Zitat, in ironischen Gänsefüßchen auftreten. Kretzmanns Remix der Populärliteratur ist kein bloß selbstreferenzielles Spiel, sondern authentisch: neue Energie im narrativen Sinn. Damit entwickelt die Erzählung einen Sog, der gleichermaßen populär wie poetisch ist - und im Brasilien des skrupellos korrupten Raubbaus an den Naturressourcen höchst politisch. FLORIAN BORCHMEYER

Morgana Kretzmann: "Die Stimmen des Yucumã". Roman.

Aus dem Portugiesischen von Nicolai von Schweder-Schreiner. Insel Verlag, Berlin 2025. 261 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Von Kaffeeelse am 25.08.2025

Naturschutz und Magischer Realismus

Die menschliche Gier, menschliche Ränke, Korruption, Naturschutz, Familienfehden, Familiengeheimnisse, etwas Magischer Realismus und starke weibliche Charaktere bringt die brasilianische Autorin Morgana Kretzmann in ihrem spannenden Roman Die Stimmen des Yucumã unter. Angesiedelt ist der Roman im real existierenden Turvo-Nationalpark (Parque Estadual do Turvo) in Brasilien, im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Und auch der Kampf gegen den Stausee hat reale Hintergründe, 2015 wurde vom Gericht gegen das vom IBAMA (Brasilianisches Institut für Umwelt und erneuerbare natürliche Ressourcen) genehmigte Staudammprojekt eine Unterlassungsverfügung erreicht, da der Staudamm Teile des Turvo-Parks überflutet hätte und damit erreichten Naturschutz zunichte gemacht hätte. Dies zum Hintergrund des Buchs. Denn mit diesem Wissen wird die Handlung des Romans irgendwie greifbarer. Denn menschliche Gier, menschliche Gewinnsucht und eine real existierende Korruption sind sicher an vielen Orten der Welt bemerkbar, so auch in Brasilien. Von 2011 bis 2016 war Dilma Rousseff Präsidentin des Landes. Und auch ihre Zeit war gespickt mit Korruption, Gewalt gegenüber Protesten im eigenen Land und einer sinkenden Wirtschaftsleistung, wie auch bei Vorgängern und Nachfolgern zu beobachten ist. Aber Veränderungen brauchen Zeit, dies sollte man nicht vergessen. Und altbekannte Strukturen verändern sich auch nicht von heute auf morgen. In diese Realität baut Morgana Kretzmann ihre Figuren ein. Es gibt Familien, Familien mit dunklen Geheimnissen, miteinander verfehdete Familien, wobei sich die Gründe für diese Fehden nach und nach aufklären, und es gibt starke weibliche Charaktere, die Parkrangerin Chaya, ihre Cousine Preta, die Anführerin der Pies Rubros, eine Gruppe von Jäger*innen und Schmuggler*innen und Olga, einerseits eine Assistentin eines Kongressabgeordneten, andererseits auch eine Journalistin. Die drei Frauen kennen sich von früh an, waren befreundet, sind aber durch gewisse Ereignisse in der Vergangenheit miteinander in einen Clinch geraten. Jetzt geht es allerdings um den Schutz des Parks und seiner Tiere, unter ihnen auch der Jaguar, übrigens ein verehrtes Wesen der Indigenen, der auch eine gewisse Stimme im Buch bekommt und auch um das Vermächtnis eines Urahnen von Chaya und Preta, dem Vermächtnis von Sarampião. Jetzt steht dies im Vordergrund und nicht die Rivalitäten der Frauen. In den Mythen um den Wasserfall Yucumã sind indigene Spuren enthalten und auch in der Denke der Protas findet man so einiges uraltes. Eine gewisse Portion Magischer Realismus im Text zollt den einstigen Herren des Landes ebenso einen gewissen Respekt. Das hat mir sehr gefallen. Dass es weibliche Helden gibt, hat mir auch sehr gefallen, vielleicht deutet dies auf eine Veränderung des bisher von mir eher in Brasilien vermuteten Machismo hin. Vielleicht. Nicht gefallen hat mir teilweise die Art der erzählten Geschichte. Manchmal erinnerte sie mich leider an eine Telenovela, dann wieder ist sie spannend und mitreißend. Durch dieses Wechselnde im Erzählten kommt auch meine 4 Punkte Bewertung zustande. Wäre dieses etwas Seifige nicht gewesen, wäre das Erzählte an manchen Stellen etwas realer gewesen, dann wäre Die Stimmen des Yucumã ein 5 Sterne Buch für mich geworden. Denn diese Thematik, klar mit so einer Thematik hat man mich recht schnell auf seiner Seite. Naturschutz, Magischer Realismus, indigene Einflüsse, starke weibliche Charaktere und eine anklagende Gesellschaftskritik, dies hat mir sehr gefallen. Nur das Stil des Erzählten hat mich leider nicht völlig überzeugen können. Leider! Denn dieses Buch wollte ich als ein 5 Sterne Buch abfeiern können.
LovelyBooks-BewertungVon renee am 16.08.2025
Die menschliche Gier, menschliche Ränke, Korruption, Naturschutz, Familienfehden, Familiengeheimnisse, etwas Magischer Realismus und starke weibliche Charaktere bringt die brasilianische Autorin Morgana Kretzmann in ihrem spannenden Roman "Die Stimmen des Yucumã" unter. Angesiedelt ist der Roman im real existierenden Turvo-Nationalpark (Parque Estadual do Turvo) in Brasilien, im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Und auch der Kampf gegen den Stausee hat reale Hintergründe, 2015 wurde vom Gericht gegen das vom IBAMA (Brasilianisches Institut für Umwelt und erneuerbare natürliche Ressourcen) genehmigte Staudammprojekt eine Unterlassungsverfügung erreicht, da der Staudamm Teile des Turvo-Parks überflutet hätte und damit erreichten Naturschutz zunichte gemacht hätte. Dies zum Hintergrund des Buchs. Denn mit diesem Wissen wird die Handlung des Romans irgendwie greifbarer. Denn menschliche Gier, menschliche Gewinnsucht und eine real existierende Korruption sind sicher an vielen Orten der Welt bemerkbar, so auch in Brasilien. Von 2011 bis 2016 war Dilma Rousseff Präsidentin des Landes. Und auch ihre Zeit war gespickt mit Korruption, Gewalt gegenüber Protesten im eigenen Land und einer sinkenden Wirtschaftsleistung, wie auch bei Vorgängern und Nachfolgern zu beobachten ist. Aber Veränderungen brauchen Zeit, dies sollte man nicht vergessen. Und altbekannte Strukturen verändern sich auch nicht von heute auf morgen. In diese Realität baut Morgana Kretzmann ihre Figuren ein. Es gibt Familien, Familien mit dunklen Geheimnissen, miteinander verfehdete Familien, wobei sich die Gründe für diese Fehden nach und nach aufklären, und es gibt starke weibliche Charaktere, die Parkrangerin Chaya, ihre Cousine Preta, die Anführerin der Pies Rubros, eine Gruppe von Jäger*innen und Schmuggler*innen und Olga, einerseits eine Assistentin eines Kongressabgeordneten, andererseits auch eine Journalistin. Die drei Frauen kennen sich von früh an, waren befreundet, sind aber durch gewisse Ereignisse in der Vergangenheit miteinander in einen Clinch geraten. Jetzt geht es allerdings um den Schutz des Parks und seiner Tiere, unter ihnen auch der Jaguar, übrigens ein verehrtes Wesen der Indigenen, der auch eine gewisse Stimme im Buch bekommt und auch um das Vermächtnis eines Urahnen von Chaya und Preta, dem Vermächtnis von Sarampião. Jetzt steht dies im Vordergrund und nicht die Rivalitäten der Frauen. In den Mythen um den Wasserfall Yucumã sind indigene Spuren enthalten und auch in der Denke der Protas findet man so einiges uraltes. Eine gewisse Portion Magischer Realismus im Text zollt den einstigen Herren des Landes ebenso einen gewissen Respekt. Das hat mir sehr gefallen. Dass es weibliche Helden gibt, hat mir auch sehr gefallen, vielleicht deutet dies auf eine Veränderung des bisher von mir eher in Brasilien vermuteten Machismo hin. Vielleicht. Nicht gefallen hat mir teilweise die Art der erzählten Geschichte. Manchmal erinnerte sie mich leider an eine Telenovela, dann wieder ist sie spannend und mitreißend. Durch dieses Wechselnde im Erzählten kommt auch meine 4 Punkte Bewertung zustande. Wäre dieses etwas Seifige nicht gewesen, wäre das Erzählte an manchen Stellen etwas realer gewesen, dann wäre "Die Stimmen des Yucumã" ein 5 Sterne Buch für mich geworden. Denn diese Thematik, klar mit so einer Thematik hat man mich recht schnell auf seiner Seite. Naturschutz, Magischer Realismus, indigene Einflüsse, starke weibliche Charaktere und eine anklagende Gesellschaftskritik, dies hat mir sehr gefallen. Nur das Stil des Erzählten hat mich leider nicht völlig überzeugen können. Leider! Denn dieses Buch wollte ich als ein 5 Sterne Buch abfeiern können.
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