Cover:
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Das Titelbild zeigt eine Frau mit Handy in der Hand und noch vielen weiteren Symbolen im Hintergrund. Die bläuliche Farbgestaltung hat mir gut gefallen und die vielen Sinnbilder weckten meine Neugier.
Inhalt:
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"Du hältst ein Buch in den Händen, das voller Geschichten von absolut ikonischen Persönlichkeiten steckt, die alle eines verbindet: Sie schauen aus einer Perspektive auf die Welt, die den Gott der Bibel als eine Realität ihres Lebens mit einbezieht. Das war es aber eigentlich auch schon mit den Gemeinsamkeiten.
Denn du findest in diesem Buch Geschichten und Bilder von Menschen aus der Bibel und von heute. Von Menschen mit ganz unterschiedlichen Biografien, Identitäten, Talenten, Herkünften und Meinungen."
So beginnt das Buch und fasst damit den Inhalt eigentlich schon gut zusammen. Zu Beginn steht immer ein "Icon", ein Bild der (ikonischen) biblischen Person, die später dargestellt wird. Daher ist der Titel "Icon" doppeldeutig zu verstehen. Anschließend erfolgt ein Auszug der biblischen Geschichte aus der Perspektive der dargestellten Person mit einem erläuternden Text zur Grafik. Dann eine biblische Einordnung von einem theologischen Experten. Um Bezug zur Gegenwart herzustellen, werden eine oder mehrere Personen vorgestellt, deren Biografien zum vorangegangenen Bibelgeschehen passen sollte(n). Ihre Texte in Form eines kurzen blogartigen Eintrags oder als Gedicht bieten Inspirationen, um über Körper, Kunst, Unsicherheit, Arbeit und Beziehungen oder konkret über die vorgestellten Glaubenshelden/-heldinnen zu sprechen.
Mein Eindruck:
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Ich habe das E-Book gelesen und kann daher nicht über Umschlag- oder Seitenmaterialität urteilen. Beim Durchblättern in der digitalen Variante haben mich die modernen Grafiken, die Fotos der Personen sowie die farbliche Gestaltung der Texte angesprochen.
Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht, denn ich finde die Idee gut, die Bibel zeitgemäß aufzubereiten oder Bezug zur Gegenwart herzustellen, um auf diesem Wege auch junge Leute an den Glauben heranzuführen. Optisch und von der Länge der Texte dürfte das gelungen sein.
Inhaltlich hatte ich im Laufe des Buches jedoch Probleme, einen roten Faden oder Zusammenhänge zwischen Bibeltext und den Menschen der Gegenwart zu finden. Ich hatte selten das Gefühl, dass es einen direkten Bezug gab. Hinzu kam, dass ich bis auf wenige Ausnahmen die Hintergrundgeschichte zu den Bibelpersonen nicht kannte und mir hier die biblische Einordnung keine vollständige Aufklärung bieten konnte. Generell finde ich es gut, wenn man auch mutige Menschen aus der Bibel präsentiert bekommt, die bisher weniger bekannt sind.
Bei den heutigen "Glaubenshelden/-heldinnen" fehlte mir dagegen oft das "Heldenhafte". Es sind größtenteils Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Herkunft Diskriminierung auch in ihren Gemeinden erfahren haben und dennoch ihren Glauben weiterleben. Das sind Geschichten, die zum Nachdenken anregen und ich finde es auch gut, sie mit Jugendlichen, die die Hauptzielgruppe des Buches darstellen, zu diskutieren. Aber sind es deswegen gleich "Helden/Heldinnen"?
Störend empfand ich auch die vielen Rechtschreibfehler, die meinen Lesefluss negativ beeinflusst haben.
Mir hat das Buch ein paar wenige Denkanstöße gegeben und die Gestaltung und die Intention finde ich gut. Insgesamt fehlten mir aber häufig der Bezug von Bibel- zu Gegenwartstext sowie das "Heldenhafte". Als Coffee Table Book zum Durchblättern oder einzelne Texte für den Religionsunterricht als Diskussionsgrundlage sicher empfehlenswert. Für mich kein Buch mit besonders prägendem Charakter.
Fazit:
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Moderne Vorstellung von christlichen Personen aus Bibel und Gegenwart vor diversitäts- und diskriminierungssensiblen Hintergrund