Tamara ist oft mit ihren Kindern Anna, Charlie und Piper auf dem Spielplatz am Dreiländereck Kreuzberg, Neukölln, Treptow. An einem der Nachmittage stößt sie zu den Momfluencerinnen Lexi, Sascha, Nana und Tugba. Sie haben sich über Insta mit ihr verabredet. Sascha ist voll schön mit ihren langen, glatten Haaren und dem coolen Styling, aber eigentlich sehen sie alle super aus und sie sind jung. So jung, dass Tamara sie in eine Zeitmaschine setzen und ihnen "die Pille danach" in ihre Cornflakes rühren möchte. Sie fotografieren ihre Kinder beim Spielen, beim Essen und Schlafen und laden die Bilder bei Insta hoch. Alles ist nice, hell und sauber. Tamara und ihre Freundinnen vom Supperclub Antje, Kayla und Lina nennen die vier Grazien die "Cocaine Moms". Sie sind ganz sicher die Insta-Royalties Berlins.Manchmal fragt Tamara sich, warum sie mit Antje befreundet ist. Sie ist die einzige deutsche in der Gruppe und sie ist ätzend kritiksüchtig. Die anderen mögen sie auch nicht. Sie passt manchmal auf ihre Kinder auf, okay, hilft ihr bei der Ausländerbehörde und den Formularen, aber sie würde sie auch jederzeit problemlos beim Finanzamt anschwärzen, wenn sie wüsste, dass Tamara schwarzarbeitet.Jochen hasst alles an Sad-Lina, ihre Haare, wie sie sich kleidet, wie sie redet, wie sie ihr Brot schneidet. Er hasst seine Arbeit, die Wohnung, in der sie leben und vor allem hasst er Georgie, Sad-Linas Sohn, der nicht von ihm ist. Sie ist froh, dass Jochen sich um sie kümmert, aber manches Mal, nach einem von Jochens Wutausbrüchen, fragt sie sich auch, ob sie eine toxische Beziehung haben. Kayla muss zum Elternabend. Ihre Tochter Lucia braucht mehr Struktur, sagen die Lehrkräfte unisono. Es müsse jemand z Hause sein, wenn Lucia aus der Schule käme, jemand, der sie bei den Hausaufgaben unterstützt. Wie sie das schaffen soll, will Kayla wissen, wenn sie im Wechsel kellnert und putzt, um zu überleben. Fazit: Jacinta Nandi hat eine Parodie geschaffen, die auf sarkastische Weise die gesellschaftlichen, strukturellen Beschränkungen alleinerziehender Mütter aufzeigen. Sie hat sich auf acht Frauen konzentriert, deren kultureller Hintergrund sehr unterschiedlich ist. Sie zeigt, welche Erwartungen auf Müttern lasten, ganz egal, ob sie Erziehung und Lebensunterhalt alleine stemmen müssen. Die einen versuchen durch Selbstoptimierung, Betäubungsmittel und der Hoffnung einen reichen Mann zu finden zu überleben, die anderen durch Schwarzarbeit. Der Supper Club ist der Berührungspunkt, der sie alle zusammenbringt, hier wird gekocht, gekokst und getrunken. Die Autorin hat die unterschiedlichen Charaktere großartig ausgearbeitet. Die Dialoge waren spritzig und die Sprache trashig. Die Geschichte an sich war mir zu oberflächlich, die Figuren teils stereotyp, was sicher beabsichtigt ist. Da waren einige schonungslos gezeigte Szenen, die mich haben schlucken lassen. Ich bin mir allerdings sicher, dass mein Lesevergnügen geschmälert wurde, weil ich den Humor nicht verstanden habe, denn das Buch hat viele Spitzenbewertungen bekommen. Wer also einen locker flockigen Unterhaltungsroman sucht, statt wie ich in Sinnfindung zu schwelgen, der möge dieses Buch lesen.