Oder aber auch, dass man so weit reisen kann, wie man will, und trotzdem keine andere wird, auch wenn man sich das so fein ausgemalt hat.
Wir zerbrechen mitunter an Schlappheit, Faulheit und einem Mangel an Inspiration.
Eine Ausreise aus Polen in die USA, eine zerrissene Familie, ganz viel Hoffnung und Enttäuschung. Die Brüder Kasimir und Parker versuchen sich in der Fremde durchzuschlagen, die Mutter hatte keine Kraft mehr. Als Luzia bei ihnen einzieht, bringt sie durch ihre Lebensfreude das ganze Konstrukt durcheinander. Jeder lebt einsamer denn je vor sich her. Auf einmal verschwindet Luzia nach Panama und auch Parker ist weg. Was passiert mit Kasimir?
Ein feines, ruhiges Buch über eine Familie, die ihr Glück in der Fremde sucht und sich immer weiter verliert. Zu viele unausgesprochene Worte, zu viele Gefühle, die versucht werden zu verdrängen. Zwei Brüder, die sich gern an ihre Kindheit erinnern und sich jetzt so fremd geworden sind. Traurig, melancholisch, dann wieder hoffnungsvoll hat mich die Geschichte ordentlich erwischt. Die Einsamkeit der Männer ist deutlich spürbar, dann öffnen sich Möglichkeiten für ein anderes Leben. Doch leicht ist das alles nicht. Zu sehr stehen sie sich selbst im Weg. Für mich ein tolles, tiefgehendes Buch. Empfehle ich sehr gern weiter.