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Produktbild: Woran ich lieber nicht denke | Jente Posthuma
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Woran ich lieber nicht denke

Roman - Shortlist International Booker Prize 2024

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»Ein tief bewegender Roman über Trauer und Identität. Gekonnt verwebt Jente Posthuma Tragik und Humor. « Jury International Booker Prize

Als Erstes denkt sie immer an ihren Zwillingsbruder: Wenn sie einen neuen Pullover für ihre Sammlung entdeckt. Wenn sie nicht weiß, wie sie ein schlecht laufendes Date elegant beenden kann. Wenn sie Sylvia Plath liest und Virginia Woolf. Oder als sie die einstürzenden Twin Towers in den Fernsehnachrichten sieht. Ihr Zwillingsbruder ist der Mensch, der immer da ist - erst im gemeinsamen Kinderzimmer, dann in der Wohnung auf der anderen Seite des Parks in Amsterdam. Doch plötzlich kommt der Tag, an dem er nicht mehr da ist.

»Auch Virginia Woolf hatte einen Pelzmantel angezogen, wusste ich. Sie füllte die Taschen mit Steinen und ertränkte sich in einem Fluss. Wie mein Bruder, aber das wusste ich damals noch nicht. «

Jente Posthuma schreibt in präzisen Miniaturen, voll sanfter Melancholie und überraschendem Humor von einer Trauer, die nicht weichen will und in jeder Faser des Körpers spürbar ist. Und sie erzählt, wie das Ringen um Verständnis die Nähe zum verlorenen Menschen noch vertiefen kann.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. Februar 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
256
Autor/Autorin
Jente Posthuma
Übersetzung
Andreas Ecke
Verlag/Hersteller
Originalsprache
niederländisch
Produktart
gebunden
Gewicht
406 g
Größe (L/B/H)
219/142/27 mm
ISBN
9783630877990

Portrait

Jente Posthuma

Jente Posthuma, geboren 1974, ist eine niederländische Schriftstellerin, die für ihre oft scharfzüngige und lakonische, komische Prosa von Presse und Publikum gefeiert wird. Der Roman »Woran ich lieber nicht denke« war für den Literaturpreis der Europäischen Union nominiert und stand auf der Shortlist des International Booker Prize 2024. Jente Posthuma lebt in Amsterdam.

Pressestimmen

»Diese Geschichte verarbeitet den Schmerz so unkonventionell, dass hier alles gleichzeitig echt und wunderbar überdreht wirkt. « Paul Jandl / Neue Zürcher Zeitung

» Woran ich lieber nicht denke heißt der [. . .] eindringliche Roman von Jente Posthuma. « Tobias Lehmkuhl / Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ein Roman über geschwisterliche Verbundenheit. Darin erweist er sich als feinfühliges, sogar poetisches Werk mit überraschend harten Kanten. « Katharina Borchardt / Deutschlandfunk Kultur

»Ganz beiläufig entfaltet sich bei Jente Posthuma die Erzählung einer Geschwisterbeziehung, die von intensiven Momenten der Nähe, aber auch von Missverständnissen gekennzeichnet ist. « Valerie Bäuerlein / Berliner Morgenpost

»Die niederländische Autorin Jente Posthuma skizziert in einem feinen Ton die Beziehung zwischen den Zwillingen, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt extrem eng gewesen ist. « Linda Stift / Die Presse

»Ein fantastisches Buch, humorvoll und melancholisch zugleich. « Daniel Schieferdecker / Szene Hamburg

Besprechung vom 28.05.2025

Mit Steinen im Wasser
Zwillingsgeschichten: Jente Posthumas Roman "Woran ich lieber nicht denke" über den Verlust eines Bruders

Es beginnt dieser Roman etwas reißerisch mit dem Wort "Waterboarding" und dem Versuch zweier Geschwister, herauszufinden, wie schlimm diese Foltertechnik wirklich ist. Wirklich schlimm, wie schnell klar wird. Klar wird aber auch, dass Leo und seine Zwillingsschwester, die Erzählerin von "Woran ich lieber nicht denke", ein eingeschworenes Paar bilden - und dass, wenn im ersten Kapitel "Waterboarding" gesagt wird, spätestens im letzten Kapitel jemand sterben muss, vermutlich durch Ertrinken.

So ist es denn auch, wobei der Leser schon nach wenigen Seiten erfährt, dass Leo es ist, der sich in einem Fluss in Amsterdam das Leben nehmen wird: "Auch Virginia Woolf hatte einen Pelzmantel angezogen, wusste ich. Sie füllte sich die Taschen mit Steinen und ertränkte sich in einem Fluss. Wie mein Bruder, aber das wusste ich damals noch nicht."

"Woran ich lieber nicht denke" heißt der im weiteren Verlauf gar nicht reißerische, sondern eindringliche Roman von Jente Posthuma, und genau davon handelt er, von den Dingen, an die die Erzählerin lieber nicht denkt, weil sie unausweichlich zum Verlust des von ihr meistgeliebten Menschen führen. So stellen ihre Aufzeichnungen also wider Willen ein Erinnerungsbuch im Stil von Joe Brainards "Ich erinnere mich" von 1970 und Georges Perecs gleichnamigen Werk von 1978 dar.

Posthumas Buch wirkt nicht ganz so aufzählungshaft wie seine berühmten Vorläufer, aber auch hier sind die Kapitel kurz, manchmal fast Vignetten. Die hinterbliebene Erzählerin ist obsessiv auf Wikipedia unterwegs und erstellt ein ganzes Register an Selbstmorden berühmter Schriftsteller. Als Zwilling verfolgt sie zudem auch intensiv die Spur von Zwillingsschicksalen, sei es dasjenige der Brüder Tibi und Miki Offer, die von Josef Mengele in Auschwitz schlimmsten Experimenten ausgesetzt und nach dem Krieg getrennt werden, im festen Glauben, der jeweils andere sei tot, sei es das Schicksal der Zwillingstürme des World Trade Centers.

Es sei Gesetz, dass immer einer mehr liebt als der andere, sagt Leo einmal zu seiner Schwester, und so zweifelhaft die Gültigkeit dieses Gesetzes ist, scheint es im Fall der Erzählerin doch zuzutreffen. Als wenige Minuten Jüngere schaut sie immer zu ihrem Bruder auf und will an der engen Beziehung, die die beiden naturgemäß miteinander verbindet, auch dann festhalten, als sie längst erwachsen sind und der Bruder seine eigenen Wege gehen möchte. Seine Existenz ist für sie sinn- und identitätsstiftend, und als er sich das Leben nimmt, hat sie das Gefühl, mit ihm sei ihre gesamte Vergangenheit verschwunden: "Ich kam nirgendwoher und ging nirgendwohin."

Dass der Roman, der auf der Shortlist zum Internationalen Booker-Preis stand und gegen "Kairos" von Jenny Erpenbeck verloren hat, einen starken Eindruck hinterlässt, liegt an seinem lakonischen, von Andreas Ecke treffend übersetzten Sprachduktus und den klug komponierten, keiner chronologischen Ordnung folgenden Kapiteln. Er reiht sich ein in die Vielzahl von Trauerbüchern, die in den letzten Jahren erschienen sind. Aber dieser Roman, der vom Aufwachsen zweier liebender Geschwister und ihrer allmählichen Entfremdung handelt, ist kein Roman der Selbstzerfleischung. Die Erzählerin hadert nicht mit sich; sie macht sich keine Vorwürfe, ihren Bruder nicht gerettet zu haben, denn die Krankheit, die ihn in den Tod treibt, lag, das ist ihr klar, außerhalb ihrer Macht und Verantwortung. TOBIAS LEHMKUHL

Jente Posthuma: "Woran ich lieber nicht denke". Roman.

Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke. Luchterhand Literatur- verlag, München 2025. 256 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon ingaburg am 23.05.2025
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