Eva ist von ihrem Freund verlassen worden, gerade als sie dachte, dass könnte Familie werden.
Sie hat ihren Job verloren, weil eine Unternehmensberatung sie wegrationalisiert hat.
Der Sommer bei ihrer Familie in Italien steht an und Eva hat so gar keine Lust darauf, weil sie schon vorher weiß, dass sie sich unwohl fühlen wird. Trotzdem macht sie sich in einem Erbstück ihres Onkels, einem alten VW-Bus, auf den Weg. Im Bus findet sie eine Landkarte, in der ihr Onkel seine Lieblingsplätze markiert hat und sie entschließt sich seiner Anleitung zu folgen.
Ein Selbsthilfebuch als Roman getarnt. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern ist, denke ich ein cleverer Schachzug, um auf die alltäglichen Situationen hinweisen zu können, in denen man vielleicht einmal innehalten sollte und sich fragen sollte, was will ich? Was tut mir gut? In vielen Büchern sind diese Situationen dann sehr konstruiert, sodass man sie erstmal auf eigene Erfahrungen transferieren muss.
Eva ist eine nette Protagonistin, aber ihre Selbstzweifel und ihre unterdrückten Wünsche werden mehr Zeit als ein paar Wochen in Italien brauchen. Ein Anfang, aber definitiv noch ein langer Weg für Eva.
Die Affirmationen am Ende jeden Kapitels sind gut.
Das Buch ist gespickt mit den kleinen Sätzen, die man sich immer mal wieder sagen oder vor Augen führen sollte, als die Großen (Du bist toll, du schaffst das, du bist mutig etc.).
»Während ich mich umsehe, atme ich tief ein und lasse den Ort auf mich wirken - ohne Kamera, ohne Filter, nur mit meinen Augen und meinem Herzen.« (Solo in Luca)
»Früher, als ich jünger war, dachte ich immer, das Glück wäre eine einzige große Sache, die man erreichen muss. Aber jetzt erkenne ich, dass es auch in den vielen kleinen Dingen steckt.« (Zwischen Pappardelle und Scopa)
Fazit: nette Lektüre und kleine Anstöße, um mit sich selbst ins Reine zu kommen.