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Produktbild: Der Gärtner und der Tod | Georgi Gospodinov
Produktbild: Der Gärtner und der Tod | Georgi Gospodinov

Der Gärtner und der Tod

Roman

(8 Bewertungen)15
240 Lesepunkte
Buch (gebunden)
24,00 €inkl. Mwst.
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»Mein Vater war Gärtner. Jetzt ist er ein Garten. «

In seinem bisher persönlichsten Roman lässt Georgi Gospodinov das Leben seines Vaters in einer bewegenden Hommage auferstehen. Mit Witz und Wärme feiert er den leidenschaftlichen Gärtner, der bis zum Schluss nicht vom Umgraben, Säen und Jäten abzubringen ist - und vom Geschichtenerzählen. Der Vater zeichnet mit seinen Worten ein Bild der Welt, überall und so lebendig, dass alle Schmerzen vergehen und der Blütenstaub der geschilderten Kirschbäume sich in den Aschenbechern seiner Ärzte wiederfindet. Ein Buch über unsere Eltern, die uns nicht nur beibringen zu leben, sondern auch, was es heißt, Abschied zu nehmen.

»Einer der bedeutendsten Schriftsteller Europas. Jedes Buch ist ein Ereignis. « Garth Greenwell

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. Mai 2025
Sprache
deutsch
Auflage
5. Auflage
Seitenanzahl
240
Autor/Autorin
Georgi Gospodinov
Übersetzung
Alexander Sitzmann
Verlag/Hersteller
Originalsprache
bulgarisch
Produktart
gebunden
Gewicht
338 g
Größe (L/B/H)
220/130/27 mm
ISBN
9783351042615

Portrait

Georgi Gospodinov

Georgi Gospodinov wurde 1968 in Jambol, Bulgarien, geboren. Einem großen internationalen Publikum wurde er mit seinem ersten Roman bekannt, dem »Natürlichen Roman« sowie dem Roman »Physik der Schwermut«, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Gospodinov wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. zweifach mit dem bulgarischen Buchpreis und dem Jan Michalski-Preis. Für seinen Roman »Zeitzuflucht« erhielt er 2023 den International Booker Prize. Er lebt und arbeitet in Sofia.


Alexander Sitzmann studierte Skandinavistik und Slawistik in Wien, forscht und lehrt an der dortigen Universität. Seit 1999 ist er als literarischer Übersetzer aus dem Bulgarischen, Mazedonischen und den skandinavischen Sprachen tätig.


Pressestimmen

»Der Bulgare Georgi Gospodinov zählt zu den großen europäischen Schriftstellern. Sein jüngster Roman "Der Gärtner und der Tod" beweist das einmal mehr. « Beate Tröger Beate Tröger, der Freitag

»sehr berührend [. . .] eine ganz und gar einmalige Lektüre« Denis Scheck WDR 3 Mosaik

» Der Gärtner und der Tod erzählt mit großer Zartheit und Demut von Krankheit und Tod seines Vaters. « Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»sehr zart und bunt und liebevoll und schön« DIE ZEIT

»Ein Buch, von dem man möchte, dass es nie zu Ende geht. « Für Sie

»ganz berührend, traurig, aber auch lustig und voll mit Erinnerungen und Geschichten« Anne-Dore Krohn rbb Radio 3

»zärtlich und direkt« Petra Ahne Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Georgi Gospodinovs Roman ist wie eine Abschiedsmelodie. Wer dieses Buch liest, mag schwermütig werden oder bleiben oder auch, wider alle Hoffnung, Hoffnung haben« Thorsten Paprotny rezensionen. ch

»einer der bewegendsten Romane der letzten Jahre« Cornelius Hell Ö1 - Literaturmagazin Ex Libris

»Ein ganz besonderer Glücksfall« Peter Zimmermann Ö1 - ORF

In zugänglicher Sprache umarmt mich dieses Buch [. . .]. Georgi Gospodinov beschenkte mich zutiefst und dafür kann ich ihm nur innig danken. Gallus Frei-Tomic, Literaturblatt

»Eine Geschichte, die so nahe geht, so würdevoll geschrieben ist und berührt. So persönlich habe ich noch nie über den Tod gelesen. « Nicole Koppandi, Instagram

»Gospodinov hat nicht nur einen Roman geschrieben, er hat einen Komposthaufen fürs Herz angelegt. Alles, was schwer ist, verwandelt er in etwas Fruchtbares, aus dem Hoffnung wächst. « Alrik Gerlach, Instagram

»eine überaus zärtliche und gleichermaßen kraftvolle Studie über das Leben und sein Ende« Renate Meinhof Süddeutsche Zeitung

»ein zärtliches Abschiedsbuch, voller Witz und kluger Gedanken über den Tod der eigenen Eltern. « ORF

»ein wunderbar poetisches, trauriges, aber dann auch wieder heiteres, sanftes Buch« Tim Schleider Tim Schleider, Stuttgarter Zeitung

»In unprätentiösen Sätzen gelingt es ihm, leise das Unaussprechliche zu umkreisen und der Übersetzer Alexander Sitzmann gibt auf Zehenspitzen das Beste. « Franz Haas Neue Zürcher Zeitung

»ein ganz schönes Buch« Insa Wilke Bremen Zwei

»Gleichzeitig gelingt es Gospodinov, auf wunderbar leichte, bisweilen sogar heitere Art über die letzten Dinge zu schreiben. « Sebastian Fasthuber Falter

»ein zutiefst persönliches, gleichzeitig aber auch universelles Werk, das auf eine liebevolle, tagebuchartige Weise die Flüche der Zeit verarbeitet. « Pascal Moser Pascal Moser, WOZ - Die Wochenzeitung

»In schlichter Sprache und ergreifend erzählt Gospodinov [ ] vom Abschiednehmen, von Vergänglichkeit und von dem, was am Ende bleibt. « Allegra Mercedes Pirker ORF 2 ZIB

»Von Georgi Gospodinov kann ich eh nicht genug kriegen. « Ingrid Mylo CulturMag

»Was er erzählt, bewegt uns zutiefst, und wie er es erzählt, erweckt Bewunderung. « Manfred Papst Neue Zürcher Zeitung am Sonntag

» Der Gärtner und der Tod ist ein herzergreifendes Buch von überwältigender sprachlicher Schönheit. « Barbara Beer Kurier (A)

»Ein großer europäischer Meister ist er, dieser Georgi Gospodinov« Uli Hufen Uli Hufen, WDR 3

»man muss nicht zu viel Propheterie an den Tag legen um zu sagen, dass dieser Autor eventuell demnächst auch mal den Nobelpreis bekommt« Ludwig Lohmann MDR Kultur

»In Der Gärtner und der Tod treiben Liebe, Empathie und Zärtlichkeit die schönsten Blüten und bilden ein üppiges Dickicht« APA - Austria Presse Agentur

»ein genauer, zugleich achtsamer und respektvoller Bericht des körperlichen Verfalls« Bremen Zwei

»Es sind unglaublich bewegende Erinnerungen, die traurig machen und auch trösten. [. . .] Ein unglaublich bewegendes Buch, das ich wärmstens empfehlen kann. « Christine Riepler, Instagram

»Gospodinov macht [seinen Vater] literarisch unsterblich, in dieser großartigen Hommage. « Die Welt / Literarische Welt

»ein ergreifendes Buch des Abschiednehmens und Weiterlebens« Deutschlandfunk Kultur

»In jedem Satz dieses Buches ist die übergroße Liebe des schreibenden Sohns zu seinem sterbenden Vater zu spüren. « Buchkultur

Besprechung vom 17.05.2025

Eine Anatomie der Traurigkeit
Georgi Gospodinov schreibt mit "Der Gärtner und der Tod" seinen persönlichsten Roman

Mit seiner poetischen Verve und melancholischen Ironie gehört Georgi Gospodinov zu den originellsten Stimmen der europäischen Literatur. In seinem 2011 erschienenen Roman "Physik der Schwermut" arbeitet er die Absurditäten der kommunistischen Geschichte seiner Heimat Bulgarien heraus. "Zeitzuflucht", 2022 unter anderem mit dem Internationalen Booker-Preis ausgezeichnet, verhandelt die neue Besessenheit Europas mit der Vergangenheit. Angesiedelt in einer speziellen Demenzklinik, deren Zimmer im Stil verschiedener Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts eingerichtet sind, wird der Roman von einem Erinnerungs-Tsunami regelrecht überrollt.

Gospodinovs experimentierfreudiges Werk, das Lyrik, Romane, Theaterstücke, Drehbücher und Opernlibretti umfasst, besticht dabei stets durch seinen grandiosen Erzähler. In seinem neuen Roman schlägt der 1968 in Sofia geborene Schriftsteller nun einen ganz anderen, unerwarteten Ton an. "Der Gärtner und der Tod" erzählt mit großer Zartheit und Demut von Krankheit und Tod seines Vaters. Zwar rettet sich der Autor immer dann, wenn es zu schwer wird, mit den lustigen Geschichten "für alle Fälle" des Vaters ins Lachen. Etwa wenn er von dessen gescheiterten Versuchen als Unternehmer nach dem Fall der Mauer erzählt. Der Humor wird ihm zum Mittel gegen die Traurigkeit. Nie zuvor jedoch hat Gospodinov uns so intime und wehmütige Einsichten in sein Innerstes gestattet. Auch dieser Roman ist formal gestaltet, aber im Zentrum stehen der persönliche Schmerz und die Erschütterung über den Tod des Vaters, den er in seinen letzten Wochen begleitet, während er sich an gemeinsame Tage erinnert.

Dabei schreibt Gospodinov den individuell erlebten Tod in die Weltmythologie ein, wenn er sich auf die Bibel, Epikur und Homer bezieht. Auch Odysseus beobachtete seinen alten Vater Laertes bei der Gartenarbeit. Dann nimmt er Bezug auf Susan Sontag und Borges, dessen Grabinschrift in Genf ihm den Lieblingssatz des Vaters entlockt: "Halb so wild".

"Der Gärtner und der Tod" ist Memoir, Bekenntnis und Momentaufnahme zugleich. In 91 kurzen Kapiteln erfasst das Buch ganz konkret das Elend am Ende eines Lebens; Inkontinenz, Schmerz, körperlichen Verfall. Unerträglich wird die Grausamkeit, wenn Gospodinov die Befunde seines Vaters zu verstehen versucht und feststellt, dass Latein nicht nur eine tote Sprache ist, sondern die Sprache des Todes selbst: "Der Tod spricht Latein."

Es geht um Transzendenz, um Sterbehilfe und um die Überlebensstrategien Hinterbliebener. Als Metapher zieht sich der Garten durch den gesamten Text. Hier, bei den Schneeglöckchen und Rosen, die der Vater so liebevoll gepflegt hat, geschieht das Wunder des Lebens, wenn der Gärtner auf seinem letzten Weg zurückkehrt, um eins zu werden mit dem Garten.

Die Rückkehr wurde zu Lebzeiten bereits eingeübt, als der viel beschäftigte Schriftstellersohn durch die Welt hetzte - von Lesung zu Preisverleihung und Poetikdozentur -, während der Vater im Garten auf ihn wartete. Dort gingen nicht nur die Uhren anders, auch sein Radius war eingeschränkt. Tatsächlich erzählt der schmale Roman die Geschichte einer ganzen Generation, die wie der Vater im ehemaligen Ostblock sozialisiert wurde und anders als der Sohn nach 1989 nicht die Welt jenseits der Berliner Mauer bereiste, sondern mehrheitlich im Land blieb.

Im Sozialismus waren die Väter vor allem abwesend, erinnert sich Gospodinov. Sie waren in Fabriken, Kolchosen und Versammlungen anzutreffen, nicht aber zu Hause bei der Familie. Vielleicht hat das auch jene Kultur des Schweigens befördert, die Gospodinov der bulgarischen Kultur attestiert und die dieser Vater-Sohn-Erzählung zugrunde liegt. Die Unfähigkeit, starke Gefühle wie "Ich liebe dich" oder "Es tut mir leid" auszudrücken, steht in lebhaftem Kontrast zu Gospodinovs emotionaler Offenbarung.

Vieles spricht dafür, dass wir es in "Der Gärtner und der Tod" nicht mit einem Alter Ego zu tun haben, sondern mit der Stimme des Autors selbst. Jedenfalls meint man bei der Lektüre eine ziemlich genaue Vorstellung davon zu bekommen, wie Gospodinov denkt und fühlt, als Bruder, als Ehemann, Vater und Sohn. Die Zäsur des Todes hat sein Leben in ein Vorher und ein Nachher geteilt wie Moses das Rote Meer. Doch wird der Tod nicht nur als schrecklich, sondern auch fast als versöhnlich dargestellt, wenn er Menschen dazu befähigt, Widerstände und alte Feindschaften zu überwinden.

"Mein Vater ist gestorben und Mein Vater stirbt sind zwei ganz unterschiedliche Sätze", heißt es zu Beginn des 33. Kapitels. Der erste Satz sei eine Tatsache, der zweite ein Roman, in dem sich "Hoffnung und Verzweiflung abwechseln". Die Spannung entsteht durch den Wechsel zwischen dem, was dem Tod vorausgeht, und dem Sterben selbst. Mal ist der Vater bereits gestorben, dann wieder quicklebendig. Doch wie Scheherazade verschiebt der Autor ein ums andere Mal den Moment des Todes selbst. Lieber springt er hin und her, hält sich an keine Chronologie und schreibt dem Text so die eigene Erschütterung ein. In konzentrischen Kreisen dreht sich alles um die Krankheit des Vaters, deren Auswirkungen durch den gesamten Text metastasieren. Doch wenn der Vater den Sohn schließlich bittet, sich neben ihn zu legen und seine Hand zu halten, und der ihn nicht in den Tod gehen lassen will, ist das unendlich traurig und zärtlich zugleich - und widerlegt die zuvor aufgestellte These von der egozentrischen Trauer des Hinterbliebenen in einer verlassenen Welt.

Viele Schriftstellersöhne haben sich dem Sterben der Väter literarisch genähert, ob Michael Lentz in "Schattenfroh", Paul Auster in "Die Erfindung der Einsamkeit" oder aktuell Feridun Zaimoglu in "Sohn ohne Vater". Gospodinov hat mit seinem Buch, das er per Hand schrieb, begonnen, als der Vater noch lebte. Über die Kindheitserinnerungen und Familiengeschichten wird der Roman zuletzt zu einem Buch mehr über das Leben als über den Tod. "Worüber sprechen wir, wenn wir über den Tod sprechen? Über das Leben natürlich, über seine ganze bezaubernde Unbeständigkeit", schreibt Gospodinov, und bald scheint es so, als würde nach diesem Tod die Welt aufs Neue beginnen. Nicht nur die Geburt der Tochter und der Tod des Vaters sind ja existenzielle Grenzerfahrungen, sondern der Erzähler selbst wird zur Grenzfigur zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Was bleibt? Nicht viel mehr als ein kleines schwarzes Notizbuch. Die Notate lassen sich als eine Art Testament verstehen, denn das Tagebuch des Vaters ist gespickt mit Hinweisen zur Gartenpflege. Zuvor war der Sohn verzweifelt, weil ihn niemand gelehrt hatte, wie man stirbt. Jetzt weiß der Verlassene, was zu tun ist. Der Garten wird ihm in diesem wundersamen Roman zum Zufluchtsort. SANDRA KEGEL

Georgi Gospodinov: "Der Gärtner und der Tod". Roman.

Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann. Aufbau Verlag, Berlin 2025. 240 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Von Nicole Koppandi am 21.08.2025

Eine Hommage an den Vater

Wenn der Autor seinen Roman über den Tod seines Vaters mit dem Satz Mein Vater war Gärtner. Jetzt ist er ein Garten. beginnt, dann bin ich berührt. Gospodinvo begleitet seinen Vater bis zu seinem letzten Atemzug, hält ihm die Hand, versucht ihm die Schmerzen zu nehmen und ihn abzulenken, ihn an seine Kindheit zu erinnern. So würdevoll, mitfühlend und voll Zärtlichkeit erzählt er abwechselnd über das Leben, die Krankheit und das Sterben seines Vaters, über seine Liebe zu dem Garten und den Stolz auf seinen Sohn. Der Vater leidet an Krebs und bei vollem Bewusstsein erlebt er den Abbau seines Körpers und die Abhängigkeit, gepflegt und versorgt zu werden. Die Ärzte haben den alten Mann mit dieser Diagnose aufgegeben. Sein Glück ist, dass dies alles zu Hause passiert und nicht in einem Krankenhaus. Gerne hätte er Weihnachten noch mit der Familie verbracht, doch er stirbt in den Morgenstunden des 20. Februar 2023. Auch seine Lieblingsblumen, die Schneeglöckchen, hatte er gehofft noch einmal zu sehen, das blieb ihm leider verwehrt. Ein Buch über Trauer, Tod, Verlust, Kindheit und die Beziehung zu den Eltern, aber auch über Bulgarien im Kommunismus. Eine Geschichte, die so nahe geht, so würdevoll geschrieben ist und berührt. So persönlich habe ich noch nie über den Tod gelesen.
Von Alrik Gerlach am 18.08.2025

Ein Garten voller Geschichten und Trost

Manchmal reicht ein Satz, um mitten ins Herz zu treffen: »Mein Vater war Gärtner. Jetzt ist er ein Garten.« Zack, erwischt. Wer das liest und noch keine kleine Träne verdrückt hat, muss vermutlich aus Stein sein oder braucht dringend mehr Kirschblütenduft im Leben. Gospodinov schreibt hier nicht nur über seinen Vater, er pflanzt ihn quasi zwischen die Seiten. Und während man liest, wachsen überall kleine Erinnerungssträucher im eigenen Kopf. Das Schöne ist: Trotz des Themas Abschied, Vergänglichkeit, Tod hängt über dem Buch kein grauer Trauerschleier, sondern eher ein buntes Flatterband. Da wird gelacht, da wird geflucht, da wird ein Leben gefeiert, das nach Erde riecht und nach Geschichten schmeckt. Der Vater, dieser unverbesserliche Gärtner, hackt und gräbt sich selbst im Krankenhaus noch durchs Leben. Und ich? Ich hab beim Lesen ständig gedacht: Bitte lass mich irgendwann auch so stur, lebenshungrig und voller Witz sein. Man sollte meinen, so ein Buch macht traurig. Tut es aber gar nicht (okay, ein bisschen schon, aber auf die gute Art). Es tröstet, es stupst einen an, wieder öfter die Hände in die Erde zu stecken oder die eigenen Eltern anzurufen, solange man kann. Gleichzeitig ist es ein großes Dankeschön an alle, die uns beigebracht haben, wie man lebt und wie man loslässt. Kurz: Gospodinov hat nicht nur einen Roman geschrieben, er hat einen Komposthaufen fürs Herz angelegt. Alles, was schwer ist, verwandelt er in etwas Fruchtbares, aus dem Hoffnung wächst. Und wenn ich könnte, würde ich diesem Buch nicht fünf, sondern gleich sieben Gänseblümchen-Sterne geben.
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