Mit dem fantastischen Roman A dark and secret magic hat Wallis Kinney ein Buch geschrieben, welches wunderbar in den Herbst passt. Dies ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann sich daher ohne Vorkenntnisse lesen lassen.
Bei diesem Buch fand ich den Klappentext ansprechend eine Hexe, welche mit ihrem Kater in einem abgelegenen Hexenhaus lebt dazu eine geheimnisvolle magische Vergangenheit und dunkle Geheimnisse. Dies klang für mich vielversprechend und passt dazu noch sehr gut in die Herbstzeit. Daher habe ich mich voller Vorfreude in dieses Buch gestürzt, ohne jegliche Erwartungen.
Schon die Gestaltung des Buches fand ich ansprechend. Es stimmt den Leser auf das Buch und das darin enthaltene Herbstfeeling ein. Am Ende des Werkes sind ein paar Rezepte beigefügt worden, welche zum Ausprobieren einladen, auch stimmen sie einen auf das Buch ein bzw. runden das Gesamtwerk ab.
Der Schreibstil ist angenehm, sodass sich das fantastische Buch flüssig lesen lässt. Bildhaft wird hier eine magische Geschichte erzählt. Besonders sticht hier die cozy Halloween- Stimmung hervor. Dies ist wirklich ein Roman, welcher perfekt in die regnerische Herbstzeit passt. Die Stimmung ist eher cozy und gemächlich, auch wenn am Ende diese etwas düsterer wird. Es kommt eine gemütliche Stimmung auf, welche durch den dichten Erzählstil gekonnt transportiert wird. Auf unterschiedliche Weise wird hier Spannung erzeugt, und auch wenn dies kein actionreiches Buch ist, so hat es sich dennoch zügig lassen und hat sich durch seine Atmosphäre zu einem Pageturner entwickelt. Innerhalb der Story gibt es die ein oder andere unerwartete Wendung, andere sind etwas vorhersehbarer. Dennoch wird der Spannungsbogen permanent hochgehalten und dies auf verschiedene Art und Weise. Interessant fand ich hier auch das magische Setting. Es gibt einige interessante Ansätze und das Magiesystem hat definitiv einiges zu bieten. Jedoch wirkt es auf mich eher unausgereift. Mir persönlich haben hier einige Details gefehlt, auf mich wirkt es unvollständig. Es gibt ein paar ansprechende Ideen, so sind die unterschiedlichen Hexenarten und ihre verschiedenen magischen Fähigkeiten spannend. Jedoch hätten die Ausführungen zu dem Magiesystem ruhig mehr Raum im Buch haben sollen. Viele Details werden nur kurz angesprochen und dann nicht weiter vertieft. Hier wird meiner Meinung nach definitiv Potential verschenkt.
Auch bei der Charakterdarstellung sind meiner Ansicht nach ein paar Schwachpunkte erkennbar. Der Fokus wird hier lediglich auf die Hauptcharaktere gelegt. Die Nebencharaktere wirken auf mich wahrlich blass und unausgereift. Sie sind eher Mittel zum Zweck und erfüllen eine Aufgabe, danach wird ihre Geschichte nicht weiter vertieft. Kate ist die weibliche Protagonistin und eine Besonderheit in ihrem Hexenzirkel, denn sie ist eine Heckenhexe. Dies ist eine besondere Art der Magie und eigentlich hat Kate niemanden, der ihr diese Magie richtig beibringen kann. Kate ist sympathisch, aber auch eher naiv und fühlt sich mit ihren eingeschränkten Einsichten und Wissen zu ihrer Magie recht wohl. Leider stellt sie eher wenig Fragen und gibt sich mit ihrem Leben so zufrieden. Auch als Matthew ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellt, hinterfragt sie eher nichts und vertraut blind einem fremden Menschen. Ich hätte mir gewünscht, dass sie nicht so blauäugig ist und auch mal ihren Kopf benutzt und sich selbst eine Meinung bildet. Schwierig fand ich auch das Verhältnis zu ihren Schwestern. Die Beziehung fand ich persönlich eher toxisch und dabei leider nicht wirklich harmonisch.
Matthew ist hier der männliche Gegenpart zu Kate. Er gehört einem anderen Hexenzirkel an und hat eher eine düstere Magie. Auch umgibt ihn eine geheimnisvolle Atmosphäre. Matthew steckt voller Geheimnisse. Seite für Seite ergibt sein Verhalten immer mehr Sinn, man lernt ihn besser kennen und versteht auch eher seine Beweggründe. Die Lovestory, welche sich zwischen den beiden entwickelt, verbindet sich gut mit der Hauptstory. Jedoch fand ich es etwas fragwürdig, dass Matthew solche starken Gefühle für Kate hat, obwohl er sie lediglich vor einigen Jahren nur kurz kennen gelernt hat. Dies fand ich etwas befremdlich. Dennoch finde ich, dass sich die Lovestory gut entwickelt und sich harmonisch die Story ergänzt.
Das Ende konnte mich leider auch nicht vollständig überzeugen. Mir persönlich war es etwas undurchsichtig und zu abrupt. Aber dies ist Geschmackssache. Für mich hat sich das Finale jedoch nicht harmonisch angefühlt.
Wallis Kinney hat mit A dark and secret magig einen magischen und cozy Herbstroman gelesen. Meiner Meinung nach, kommt es bei diesem Werk darauf an, was man davon erwartet. Es ist ein leichtes Buch, wenn man hier nicht allzu viel Tiefgang erwartet, dann kann man diese wunderbare Atmosphäre genießen und in dem magischen Setting abtauchen. Ich habe diesen fantastischen Roman wohl zum richtigen Zeitpunkt gelesen. Ich möchte hierfür 4 Sterne vergeben.