Alfred Lichtenstein: Gedichte und Prosa
Wohl war ganz schö n, ein Jahr Soldat zu sein.
Doch schö ner ist, sich wieder frei zu fü hlen.
Es gab genug Verkommenheit und Pein
In diesen unbarmherzgen Menschenmü hlen.
(aus: » Abschied«)
Capriccio:
Die von Kurt Lubatsch, Lichtensteins Nachlaß verwalter, vorgenommene Einteilung des lyrischen Werkes in die drei Hauptgruppen » Cappricio« , » Die Dä mmerung« und » Die Gedichte des Kuno Kuhn« geht auf eine » Selbstkritik« zurü ck, die Lichtenstein 1913 in der » Aktion« verö ffentlicht hatte. Spä tere Editoren haben diese Gruppierung nur noch im Detail modifiziert.
Die Dä mmerung:
Die Gedichtgruppe » Die Dä mmerung« ist nicht identisch mit der gleichnamigen Sammlung, die Lichtenstein 1913 verö ffentlichte. Siehe die bibliographische Notiz zur Gedichtgruppe » Capriccio« .
Die Gedichte des Kuno Kohn:
Zum Stellenwert dieser Gedichtgruppe siehe die bibliographische Notiz zur Gedichtgruppe » Capriccio« .
Skizzen:
Erstdruck in: Der Sturm (Berlin), Die Aktion (Berlin) und Pan (Berlin).
Geschichten:
Erstdruck in: Der Sturm (Berlin), Die Aktion (Berlin) und Pan (Berlin).
Ideen, Bilder und Situationen:
Erstdruck in: Gedichte und Geschichten. Herausgegeben von Kurt Lubasch, Mü nchen (Georg Mü ller) 1919.
Die Verse des Alfred Lichtenstein:
Erstdruck in: Die Aktion (Berlin), 3. Jg. , Nr. 40, Oktober 1913. Die Titel von Gedichten und Zeitschriften wurden abweichend von der Vorlage in Anfü hrungszeichen gesetzt.
Vollstä ndige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2013.
Textgrundlage sind die Ausgaben:
Alfred Lichtenstein: Gesammelte Gedichte. Auf Grund der handschriftlichen Gedichthefte Alfred Lichtensteins kritisch herausgegeben von Klaus Kanzog, Zü rich: Arche, 1962.
Alfred Lichtenstein: Gesammelte Prosa. Kritisch herausgegeben von Klaus Kanzog, Zü rich: Arche, 1966.
Alfred Lichtenstein: Gedichte und Geschichten. Herausgegeben von Kurt Lubasch, Band 1 2, Mü nchen: Georg Mü ller, 1919.
Die Paginierung obiger Ausgaben wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgefü hrt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Christian Sell d. J. , Soldaten im Kampf, o. J. .
Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Ü ber den Autor:
In wohlhabenden Berliner Verhä ltnissen aufgewachsen, studiert Alfred Lichtenstein Jura. Im Alter von 21 Jahren beginnt er, expressionistische Gedichte zu schreiben, die in der Zeitschrift » Der Sturm« erscheinen. Als Freiwilliger nimmt er von Beginn an am Ersten Weltkrieg teil und schreibt unter dem Eindruck der Kriegserlebnisse in seinem Gedicht » Abschied« die Zeile: » Vielleicht bin ich in dreizehn Tagen tot. « Noch im September 1914 fä llt Alfred Lichtenstein an der Westfront.