Man könnte fast behaupten, das Schicksal habe die Familie Sawallisch in die Hafenstadt Kymi geschickt.
Es war nämlich eine Unwetterwarnung, die die Familie dazu zwang, von der geplanten Reiseroute abzuweichen.
Es kommt, wie es kommen musste: Sie verlieben sich prompt in den Ort, aus einer Übernachtung wurden ganz viele und sie beschlossen dann, für immer dort zu bleiben.
Das Haus mit dem Garten voller Obstbäume half natürlich bei der Entscheidung, für immer zu bleiben.
Und wenn man dann so durch das Kochbuch blättert, welches auch irgendwie ein bisschen was von einem Reiseführer hat, versteht man auch gleich, was die Familie dort so toll findet. Von jeder Seite leuchtet einem die Sonne entgegen. Nicht nur die Familienrezepte werden in den buntesten Farben präsentiert, sondern auch das Land und seine Leute. Da überkommt einem sofort das Fernweh.
Gekocht wird dann aber trotzdem irgendwann. Aufgeteilt sind die Kapitel praktischerweise nach den Früchten, die im Garten der Familie wachsen. Die bilden auch meist die Basis der jeweiligen Gerichte.
- So gibt es zum Beispiel im ZITRONENkapitel besonders erfrischende Gerichte. Hier kann ich die Halloumispieße mit der Zitronenmarinade empfehlen. Sehr gut fand ich auch die Hähnchenschenkel mit gegrillter Zitrone.
- Die ORANGEN werden von der Familie nach der Ernte nicht nur für Drinks und Desserts verwendet, sondern auch für eine Reihe erstaunlich deftiger Hauptgerichte.
Wie wäre es mit Süßkartoffeln mit Linsen-Orangen-Salat oder mit gegrillter Meerbrasse (Dorade) mit Orangen?
- Auf die hauseigenen GRANATÄPFEL könnte man glatt neidisch werden. Die kommen hier bei allerlei Salaten und Ofengemüse als besondere Farbtupfer zum Einsatz.
- WEINTRAUBEN haben die Sawallischs auch im Garten und wenn sie nach dem pflücken nicht sowieso direkt weggesnackt werden, landen sie im Weintraubensalat mit Fetakäse und Tomaten oder werden zum gebackenen Käse serviert. Ganz toll schmecken sie auch als Einlage in der Sahnesauce zum Schweinefilet.
- Dann gibt es noch das Kapitel mit den FEIGEN. Da gefällt mir vor allem das Feigenchutney, welches zum Käse gereicht wird. Und die überbackenen Feigen mit Ziegenkäse und Honig machen echt was her.
- Und zum Ende gibt es mein Lieblingskapitel mit den OLIVEN, mit dem Rezept für die leckerste Oliventapenade die ich je essen durfte. Und ans Herz legen möchte ich noch unbedingt den gebackenen Honig-Feta auf Kritharaki. Das Buch lohnt sich für mich schon alleine wegen dieses unheimlich leckeren Gerichts.
Insgesamt gibt es 50 Rezepte zu entdecken, von Drinks über Vor- und Hauptspeisen, bis hin zu Desserts und Dips.
Über die einzelnen vorgestellten Früchte gibt es nochmal extra wissenswerte Facts zum Nachlesen.
Zu jedem Gericht gibt es ein eigenes, schön in Szene gesetztes Foto, das sofort die Lust aufs Ausprobieren weckt.
Die Anleitungen sind leicht verständlich, keine Fragen bleiben offen.
Die Rezepte sind einfach nachzumachen, das Buch ist also auch für Anfänger geeignet.
Ganz selten gibt es griechische Zutaten, es wird aber immer eine Alternative genannt, sollte man diese nicht bekommen.
Das Buch gefällt mir wirklich gut, man merkt sofort mit wieviel Liebe es gestaltet wurde.
Einige Gerichte daraus, werde ich in mein Repertoire aufnehmen, denn sie schmecken wie Urlaub und den kann man ja öfter mal gebrauchen.