"Ein allzu frühes Erwachen im dörflichen Zuhause...Die tägliche Routine setzt ein, aber eine Spannung liegt in der Luft. Das Paar mit seinen drei kleinen Kindern schweigt sich an, im Laufe des Tages steigt der Druck zwischen ihnen, der sich einfach entladen muss. Doch wohin wird das führen?" KlappentextLaut dem Autor @andre.hille74 ist #jahreszeitdersteine in einer Sinn- und Schreibkrise während der Coronazeit entstanden. Ich stelle mir einen Autor vor, der sich gelähmt in seinen alten Schreibstrukturen und unruhig durch die Suche nach einem Raum für die eigene Stimme fühlte. Ganz trotzig in sich gekehrt begann er alten Ballast aus den Ohren zu kramen, um eine helfende Stimme zu finden, die ihm den Mut schenken könnte, pragmatisch alt Bewährtes hinter sich zu lassen.Ich kann nach der Lektüre nur sagen, dass er diese Stimme gefunden hat - er erzählt mit seiner Seele voll Stimmungs warnehmender Kraft von Stille, von Beisammensein, von Zwist, von Heilung, von familiärer Alltäglichkeit, von unerwartet verletztenden Worten, von der Angst vor dem Schweigen, von winzigen Gesten der Liebe, von all dem, was scheinbar unsichtbar zum Leben gehört. Vermeintlich begleiten wir eine Familie nur an einem einzigen Tag, doch durch das fragmentierte Zeitenspiel gelangen wir auf abzweigende Äste, die mit herausfordernden Sinn die Wahrnehmung schulen - in der eingegrenzten Zeitstruktur von vierundzwanzigstunden verschachteln sich die assoziativen Erinnerungen an die Verhangenheit, die mit ihren unbequemen Wurzeln den Lebenskreislauf beatmen.Subtil werden der Ehekonflikt sowie die Kernkonflikte der Familie vom stillsitzendem Geschehen in ein Fischernetz eingefangen, um den Leseraum unbequem zu gestalten. Aber gerade diese Anforderung der Distanz läßt all das drumherum beim Lesen verschwinden, drängt dich in die erzählte Welt und treibt dich in das Netz - ein Aufhören ist ein Ding der Unmöglickeit!"Vielleicht ist das überhaupt unsere einzige Aufgabe, die Beben unserer Kindheit zu dämpfen, vielleicht ist unser Körper nichts anderes als ein Puffer zwischen den Generationen." S.331Lieben Dank an @c.h.beckliteraturfür das #rezensionsexemplar