Die Autorin Austin Taylor, geboren 1999 in Maine, USA, hat Chemie und Englisch an der Harvard University studiert. Ihr Debütroman Das Gefühl von Unendlichkeit erzählt die Geschichte von Zoe und Jack zwei außergewöhnlich begabte junge Menschen, deren Begegnung an der Harvard-Universität einem Urknall gleicht.
Zoe kommt aus einem gutbürgerlichen Haushalt, in dem die Physik eine zentrale Rolle spielt und sie sich gerne an wissenschaftlichen Diskussionen beteiligt hat, während Jack sich allein hochgearbeitet hat. Zoe und Jack führen tagsüber einen spielerischen Wettkampf um die Anerkennung ihrer Professoren, aber nachts diskutieren sie in tiefgehenden Gesprächen über ihre Ideen und Träume. Schnell entwickeln sie Gefühle füreinander.
Als sie eine Entdeckung machen, die nicht nur die Welt der Chemie, sondern auch das ganze Land in Aufruhr versetzt und sie erste Erfolge erzielen, gründen sie ein Startup, damit eventuelle Patente nicht an die Uni übergehen. Sie suchen sich immer wieder neue Investoren und Zoe wird die Geschäftsführerin, das Gesicht der Firma und Jack der wissenschaftliche Leiter des Labors. An dem Tag, an dem sie eigentlich das College abgeschlossen hätten, haben sie bereits eigene Mitarbeiter, entwickeln ein Medikament gegen die Alterung des Menschen und jonglieren mit Millionen. Doch dann werden erste Gerüchte laut, dass Jacks Testreihen nicht stimmen. Zoe kann und will das nicht glauben, denn sie vertraut ihm, obwohl sie schon lange nicht mehr in die Forschung involviert ist.
Der steigende Druck stellt jedoch ihre Liebe auf eine harte Probe.
Die Autorin bringt ihre Fachkenntnisse in Chemie hier stark zum Ausdruck und mit ihren wissenschaftlichen Fachdialogen und Laborszenen, kostet es schon einige Mühe, durchzuhalten. Das Thema des Buches ist recht interessant, wäre die Handlung, stellenweise nicht so in die Länge gezogen worden. Erst die überraschende Wendung im letzten Drittel der Geschichte, konnte mich mit diesem Debüt, versöhnen.
Fazit: Das Gefühl von Unendlichkeit hat ein interessantes Thema, aber ein Vorteil wäre es schon, mehr Kenntnisse in Chemie, zu haben. Auch die detaillierten Einblicke, auf den unterschiedlichen Zeitebenen, empfand ich streckenweise viel zu umfangreich und eher verwirrend. Die Tragik der Geschichte ist emotional bei mir leider nicht rübergekommen und konnte mich nicht ganz überzeugen.