A Dance of Lies

Das Buch ist mir direkt aufgefallen, weil mir das Cover und die Gestaltung der Karte sehr gut gefallen. Auch der blumige Buchschnitt ist ein echter Hingucker. Die beschriebene Welt, in der sich die Handlung abspielt, ist opulent und künstlerisch. Allerdings fehlen über weite Teile die Fantasy-Elemente. Das hat mich etwas irritiert, da der Roman doch als Romantasy beworben worden ist. Vasalie ist eine Protagonistin, die schon viel Gewalt und Unrecht erfahren hat. Dass das auch Spuren hinterlassen hat, ist sehr authentisch. Auch die inneren Konflikte Vasalies gefallen mir und wirken authentisch. Sie versucht, ihre Ziele zu verfolgen, ohne zu enge Bindungen zu anderen aufzubauen. Ihre Flashbacks sind verständlich nach all der Gewalt, die sie erlebt hat. Im Verlauf macht sie eine Entwicklung durch und sieht nicht mehr nur ihr Ziel, ihre eigene Freiheit zu erreichen, sie fängt an, "höhere" Ziele zu verfolgen. Das gefällt mir gut. Die anderen Charaktere bleiben zu blass . Ihr Handeln ist zum Teil nicht nachvollziehbar. Auch fehlen mir, die Protagonistin ausgenommen, die Nuancen zwischen Gut und Böse. Die Geschichte bzw. Sage rund um die Schicksalsmächte Eremis und Morta hat mir sehr gut gefallen. Sie gibt der eigentlich recht oberflächlichen Handlung am Hof eine tiefere Ebene. Das hat einiges zum doch sehr einfachen World Building beigetragen. Die Autorin baut die Kapitel schlau auf. So enden einige mit einem guten Cliffhanger, sodass man direkt weiterlesen will. Was ich auch als positiv hervorheben möchte ist, dass die Autorin einige sehr gelungene Zitate in das Buch eingestreut hat. Daher vermute ich, dass die Schwächen daher rühren, dass die Autorin viel Zeitdruck beim Schreiben hatte, was sehr schade ist. Das Buch wurde zu einem weitgehend sinnvollen Ende gebracht. Dennoch werde ich die Reihe definitiv nicht weiterverfolgen. Dafür waren die Schwächen zu groß. Sehr schade, da mir die Grundidee sehr gefallen hat. Anmerken möchte ich außerdem, dass die deutsche Übersetzung einige Fehler enthält.

Vasalie, eine ehemalige Hoftänzerin, wird nach ihrer Freilassung aus dem Kerker vom König beauftragt, als Spionin bei einer Versammlung der Königreiche zu arbeiten. Dabei gerät sie in den Konflikt zwischen dem König und seinem Bruder und muss eine Entscheidung über ihre Loyalität und ihre Zukunft treffen. Ich fand die Grundidee der Geschichte wirklich spannend und genau das war auch der Grund, warum ich das Buch lesen wollte. Der Einstieg war noch ganz in Ordnung, aber schon nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass es mir schwerfiel, in der Handlung zu bleiben. Jedes Mal, wenn ich das Buch wieder in die Hand genommen habe, fehlte mir die Lust zum Weiterlesen. Es hat mich leider von Anfang an nicht richtig gepackt. Ein Grund dafür war für mich das eher schwache Worldbuilding. An manchen Stellen fehlten mir einfach Erklärungen, um die Welt und die Hintergründe besser zu verstehen. Auch einige Handlungsstränge, die zu Beginn interessant eingeführt wurden, wurden für mein Gefühl am Ende nicht wirklich abgeschlossen. Mir ist bewusst, dass es sich um den ersten Band einer Dilogie handelt, aber vieles wirkte dadurch leider etwas halbherzig. Die Protagonistin fand ich anfangs interessant, aber letztlich konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Auch das Liebesdreieck hat für mich nicht funktioniert. Mir fehlte hier die Tiefe, um emotional mitzufiebern. Schade, denn die Idee hatte wirklich viel Potenzial, das für mich persönlich aber nicht ganz ausgeschöpft wurde, weil ich mich leider zwingen musste, es zu Ende zu lesen.