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Produktbild: Nevermore | Cécile Wajsbrot
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Nevermore

Roman

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Über das Vergehen der Zeit, über Verschwinden und Wiederkehr, Vergänglichkeit und Ewigkeit - Cécile Wajsbrots neuer Roman, kongenial übersetzt von Anne Weber. Preis der Leipziger Buchmesse 2022 - Gewinnerin in der Kategorie Übersetzung
Über das Vergehen der Zeit, über Verschwinden und Wiederkehr, Vergänglichkeit und Ewigkeit - Cécile Wajsbrots neuer Roman, kongenial übersetzt von Anne Weber.


Nach dem Tod einer befreundeten Schriftstellerin zieht sich eine Übersetzerin nach Dresden zurück, um dort an der Übertragung von Virginia Woolfs Roman »To the lighthouse« zu arbeiten. Aus ihren tastenden Versuchen, sich der fremden Sprache und Zeit anzunähern, und den Überlegungen, die sie dabei anstellt, entsteht eine betörende Musik. Bei ihren nächtlichen Spaziergängen glaubt sie der toten Freundin zu begegnen und noch einmal mit ihr reden zu können. Ihre Einsamkeit weitet sich zu einem gewaltigen Echoraum, der von dem verfallenen Haus in Virginia Woolfs Roman über das einstmals zerstörte Dresden bis zur High Line, einer ehemaligen New Yorker Industrieruine, und zur Verbotenen Zone um Tschernobyl reicht.
Orte, die dem Verfall, der Zerstörung anheimgegeben sind und doch wieder aufleben, abgebrochene Welten, in denen noch Kraft schlummert für einen Neuanfang. Übersetzen als Über-Setzen zu anderen Ufern, zu den Verschwundenen; in eine andere Zeitlichkeit.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. Juli 2021
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman.
Seitenanzahl
229
Autor/Autorin
Cécile Wajsbrot
Übersetzung
Anne Weber
Verlag/Hersteller
Originalsprache
französisch
Produktart
gebunden
Gewicht
348 g
Größe (L/B/H)
203/126/25 mm
ISBN
9783835350694

Portrait

Cécile Wajsbrot

Cécile Wajsbrot, 1954 in Paris geboren, schreibt Romane - manchmal auch Essays und Hörspiele. Sie übersetzt aus dem Englischen (u. a. Virginia Woolf) und aus dem Deutschen (u. a. Marcel Beyer, Peter Kurzeck). Sie lebt abwechselnd in Paris und in Berlin.

2007 war sie Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Seit 2017 ist Sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie seit 2019 der Akademie der Künste in Berlin. 2014 erhielt sie den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, 2016 den Prix de l`Académie de Berlin.

Pressestimmen

»Ein unheimlich geistfunkelnder Abenteuerroman. Für alle, die Freude an Literatur und Sprache haben, und es gerne auch mal ein bisschen anspruchsvoller mögen. «
(Denis Scheck, SWR2 Lesenswert, 24. 10. 2021)

»ein subtil komponierter, sprachlich außergewöhnlich reicher Roman«
(Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk Kultur, 11. 08. 2021)

»Mit ihrem kunstvoll komponierten Dresden-Roman feiert (Cécile Wajsbrot) die Nuancen der Sprache. «
(Karin Großmann, Sächsische Zeitung, 17. 08. 2021)

»Dass die Autorin den Leser unmittelbar an ihrer schöpferischen Arbeit teilhaben lässt, mit Momenten der Frustration und der Freude, ist ein seltenes Geschenk. «
(Frank Hahn, tell review, 11. 10. 2021)

»Roman, der zur gedanklichen Tour de Force durch die europäische und außereuropäische Literatur wird. «
(Joachim Schwend, Kreuzer, 02. 10. 2021)

»Es ist ein zarter, anspielungsreicher, komplexer Roman, den Cécile Wajsbrot da geschrieben hat«
(Günter Kaindlstorfer, BR Diwan)

»Wer für solche offene literarische Formen empfänglich ist, wird viel aus dem Buch mitnehmen. Und dass die Übersetzung von ( ) Anne Weber ( ) besorgt wurde, ist der nicht geringste Reiz dieses literarischen Selbstgesprächs für Kenner und Liebhaber. «
(Joseph Hanimann, SZ, 23. 09. 2021)

»von ( ) Anne Weber wunderbar ins Deutsche übertragen«
(Fokke Joel, Neues Deutschland, 19. 10. 2021)

»getragen von einer leisen Melancholie und Trauer, die jedoch nicht verzehrt, sondern die Welt und uns im besten Sinne durchlässiger werden lässt. «
(Frank Hahn, tell Magazin für Literatur und Zeitgenossenschaft, 11. 10. 2021)

»Es ist ein meisterhaftes Buch übers Verschwinden, die Abwesenheit als menschliche Grunderfahrung. ( ) Doch was ist aus diesem Verschwinden alles gewonnen! Forever sollte der Roman heißen. «
(Andreas Platthaus, FAZ, 02. 12. 2021)

»Das Unwahrscheinliche an der geistfunkelnden Prosa Wajsbrots ist, dass es ihr gelingt, das Glück und das Abenteuer gelingenden literarischen Übersetzens in diesem Roman wunderbar anschaulich zu machen. «
(Denis Scheck, Buchszene, 16. 11. 2021)

» Nevermore ist eine Elegie des Verschwindens. (. . .) Doch manche verschlossenen Türen gehen auch wieder auf. «
(Ingeborg Waldinger, Die Furche, 02. 12. 2021)

»Cécile Waijsbrot lässt einen ganz nah an diesem Prozess teilhaben, an all den Gedankenschleifen des Übersetztens und Anne Weber hat dies beeindruckend ins Deutsche übertragen. «
(Das Erste, 12. 12. 2021)

»Man kann Anne Webers literarischem Wirken kaum mit genügend Preisen und Lob gerecht werden ( ) eine exzellente Leistung! Chapeau! «
(Der Freitag, 03. 03. 2022)

»Cécile Wajsbrots Roman Nevermore ist schon eine Klasse für sich. Anne Weber hat hier die kunstvolle Geschichte über eine Übersetzerin, die dabei ist, Virginia Woolfs To the Lighthouse zu übersetzen, übersetzt. «
(Gerrit Bartels, Tagesspiegel, 18. 03. 2022)

»von der Autorin Anne Weber hervorragend ins Deutsche übertragen«
(Katharina Borchardt, SWR2, 17. 03. 2022)

»Wajsbrots ganzes Sprachdenken (. . .) brachte luzide Romane hervor. «
(Cornelia Geissler, Berliner Zeitung, 27. 01. 2022)

»Wajsbrot spielt virtuos mit literarischen Formen, lotet die unbestimmten Ängste des Unterbewusstseins aus, entwirft beklemmende Bilder aus dem Grenzgebiet von Leben und Tod«
(Barbara von Machui, Wiener Zeitung, 17. 03. 2022)

»Sprachkunst durch und durch! «
(Maria Nowotnick, Buchkultur 5/2022)

»ein Hochfest der literarischen Übersetzung«
(Konrad Holzer, Buchkultur, 31. 05. 2024)

»Ein Roman von tiefer innerer Spannkraft über Sprache und Orte und ihre Verbindung mit unserem Leben und nicht zuletzt über die Bedeutung der Kunst darin.
Die Leistung der Buchpreisträgerin Anne Weber, einen französischen Text über das Übersetzen so kongenial in die deutsche Sprache zu übertragen, muss hier dringend hervorgehoben werden.
Der Festeinband mit 230 fadengeheftete Seiten in einem sehr schönem Schutzumschlag gehört für mich zu den bemerkenswertesten Neuerscheinungen des Jahres. «
(Jens Fleischer, Gottfried Huebener Buchhandlung, Bremerhaven)

Besprechung vom 02.12.2021

Fluchtpunkt Zwischenraum

Cécile Wajsbrots Roman "Nevermore" ist ein literarisches Kabinettstück übers Übersetzen - in seiner deutschen Fassung ganz besonders. Doch das Buch ist noch viel mehr: Hommage an Virgina Woolf, Dresden-Porträt, Trostspender. Und Lesevergnügen.

Dies ist ein Roman über Dresden. Und dies ist ein Roman über Virginia Woolf. Wie geht das zusammen? Eine französische Schriftstellerin fährt als Stipendiatin im Herbst 2019 nach Sachsen, um dort Woolfs 1927 erschienenen Roman "To the Lighthouse" zu übersetzen - "einen Text über die Verwüstungen der Zeit in einer einst vom Krieg verwüsteten Stadt". Die Schriftstellerin hat gerade eine enge Vertraute und Kollegin verloren: "Dies war die erste Übersetzung, über die ich mit meiner Schriftstellerfreundin nicht würde reden können, es war das erste Mal, dass ich den Weg ohne sie würde gehen müssen." Also geht sie allein nach Dresden. In einen Zwischenraum.

Den gibt es auch in Woolfs Roman. Es ist das kurze Kapitel "Time Passes", das Scharnier des Buchs. Das Herz des Buchs. Am Tag, als "To the Lighthouse" erschien, notierte Virgina Woolf in ihr Tagebuch: "Ich bin besorgt wegen Time Passes. Denke mir, die ganze Sache könnte für weich, seicht, substanzlos, sentimental erklärt werden. Dennoch ist es mir wirklich ziemlich einerlei; möchte allein gelassen werden, um zu grübeln." So geht es auch der namenlosen Icherzählerin von "Nevermore".

Bei diesem Titel denkt man an Poe, nicht an Woolf. Aber es geht der in Dresden arbeitenden Übersetzerin um eine Zäsur, die in ihrer Sprache - wie in der deutschen - auch dadurch bezeichnet wird, dass sie in zwei Worten ausgedrückt wird: jamais plus, "das Maß für den Unterschied zwischen den Zeiten vorher und den Zeiten danach, Symbol für die wirkliche Bedeutung der beiden Wörter, die im Englischen nur eines waren, nevermore - nie mehr." Das englische Wort zieht immerhin noch einmal zusammen, was nie wieder gemeinsam sein kann. Auch wenn es nicht mit der Grausamkeit der vergehenden Zeit versöhnen kann, mildert es orthografisch den Schock des Bruchs. So, wie die Dresdner Zeit der Icherzählerin Ablenkung verschafft: "In Dresden, wo die Erkundung der Stadt mich in Anspruch nahm, wo die aufmerksame Lektüre und die unablässige Arbeit, die jede Übersetzung verlangt, umso mehr noch die von Woolf und jenen Seiten reiner Poesie, die den Mittelteil von To the Lighthouse darstellen, wo die aufmerksame Lektüre und die unablässige Arbeit den größten Teil meiner Zeit, meiner Energie, meiner geistigen Verfügbarkeit für sich forderten, war eine Art Parallelleben entstanden, das sich mir entzog, das mich unbemerkt begleitete und an manchen Momenten zufällig zum Vorschein kam, mich überraschte und mein eigentliches Leben verdrängte."

Die Autorin des Romans "Nevermore" hat viel mit dessen Erzählerin gemein. Cécile Wajsbrot ist Schriftstellerin und renommierte Übersetzerin aus dem Englischen (und dem Deutschen) ins Französische. Was sie in "Nevermore" zur Arbeit mit Woolfs Buch ausführt, gleicht im Anspruch dem spektakulärsten deutschsprachigen Roman, der sich mit dem Phänomen des Übersetzens beschäftigt: "Zettel's Traum", entstanden auf der Grundlage der Erfahrungen seines Verfassers Arno Schmidt als Poe-Übersetzer. Nur wird bei Schmidt in zweifacher Hinsicht dialogisch Rechenschaft abgelegt: durch Daniel Pagenstecher, das Alter Ego des Autors, im Gespräch mit einem ihn besuchenden Übersetzer-Ehepaar und durch die Struktur des Buchs selbst, das in seinen drei Spalten die fiktive Handlung, Poes Werk und Reflexionen des Icherzählers miteinander in Beziehung setzt. Übersetzung als Gestaltungsmerkmal. Was hätte Cécile Wajsbrots "Nevermore" dem entgegenzusetzen?

Die deutsche Übersetzung des im vergangenen Februar im französischen Original erschienenen Romans. Denn zwangsläufig wird nun die Auseinandersetzung der Icherzählerin mit Woolfs Text auch zu einer Auseinandersetzung der deutschen Fassung mit dem, was Wajsbrot zum Übersetzen ausführt. Da trifft es sich gut, dass für diese deutsche Fassung Anne Weber verantwortlich zeichnet, wie Wajsbrot selbst eine übersetzende Schriftstellerin und zudem eine, die über eine Sprachsensibilität verfügt, die sich gerade aus dieser Doppelrolle speist. Wenn Wajsbrot schreibt: "Die Übersetzung war wohl eine Arbeit der Neuschöpfung, aber doch keine Schöpfung im eigentlichen Sinn, insofern sie auf einer Grundlage beruhte, auf einem Text, der nicht nur präsent, sondern endgültig war, als wäre er schon immer da gewesen, als hätte es nie Etappen, einen Weg, Moment des Zögerns gegeben", dann hat Webers Übersetzung diesen Prozess anders abzubilden: als entschiedene Annäherung an die zögerliche Annäherung.

Die bei Wajsbrot etwa so aussieht: "Night after night, summer and winter, the torments of storms, the arrow-like stillness of fine weather, held their court without interference. Nacht für Nacht, sommers wie winters, boten der Tumult der Stürme, die pfeilgleiche Ruhe des guten Wetters ihr ungestörtes Schauspiel dar. Stellten sich ohne Störungen zur Schau. Nacht für Nacht, im Winter wie im Sommer, gaben der Tumult der Stürme, der reglose Schönwetterpfeil ihre Vorführungen ohne Störung. Nacht für Nacht, sommers wie winters, hielten der Tumult der Stürme, die pfeilgleiche Schönwetterstille ihre Vorstellung ohne Störungen ab. So viel Zögern, so viele Annäherungen." So etwas abermals zu übersetzen, ohne selbst variieren zu dürfen, ist eine Herausforderung. Womöglich eine Zumutung.

Natürlich gibt es Grenzen. Gleich zu Beginn des Romans, auf Seite 6, steht: "Voyage au phare, Reise zum Leuchtturm, wäre die genaueste, auch in der Silbenzahl mit dem luftig-leichten englischen Titel übereinstimmende Übertragung." Das stimmt nun nur noch für den französischen Titel, nicht mehr für dessen deutsche Übersetzung. Aber auch Karin Kerstens bislang maßstabsetzende Übersetzung von "To the Lighthouse" 1991 trägt mit dem Titel "Zum Leuchtturm" Wajsbrots Erwägung keine Rechnung. Kersten wählte für die oben zitierte Passage übrigens diese Lösung: "Nacht für Nacht, sommers wie winters, hielten die Qual der Unwetter, die pfeilgleiche Stille des schönen Wetters ununterbrochen Hof." Wasjbrots (und Webers) dreifacher Versuch leistet mehr.

Wie auch "Nevermore" viel mehr leistet als nur eine Übersetzungsdiskussion. Es ist ein meisterhaftes Buch übers Verschwinden, die Abwesenheit als menschliche Grunderfahrung. Mit dem Einschub von "Zwischenspielen" nimmt Wajsbrot das Vorbild der Woolf'schen Zäsur ins eigene Buch auf, und nicht nur Dresden, dem sie betörende, bisweilen verstörende Beschreibungen widmet, ist eine Folie fürs Leitthema, sondern auch Michael Powells Spielfilm "The Edge of the World" von 1937 oder die verlassene Stadt Pripjat bei Tschernobyl. Doch was ist aus diesem Verschwinden alles gewonnen! "Forever" sollte der Roman heißen. ANDREAS PLATTHAUS

Cécile Wajsbrot:

"Nevermore". Roman.

Aus dem Französischen von Anne Weber.

Wallstein Verlag,

Göttingen 2021.

230 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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