CoverPuh, dieses Cover möchte ich mögen, aber tue es nur bedingt. Der größte Störfaktor ist in meinen Augen die einfach Tatsache, dass mein Bild von Kingfisher nicht zum abgebildeten Mann passt. Er sieht irgendwie zu sehr nach Milchbubi und zu wenig nach kampferprobten Kämpfer aus. Darüber hinaus mag ich allerdings die düsteren Farben und die kleinen Details ganz gerne.Meine MeinungNachdem ich gerade erst ein anderes total gehyptes Buch von meinem Stapel ungelesener Bücher befreit habe, dachte ich mir, dass ich doch gleich die nächste Bekanntheit lesen könnte. Ich glaube, alle die sich in irgendeiner Form für Unterhaltungsliteratur interessieren, werden über kurz oder lang schon einmal über dieses Buch gestolpert sein. Dies ist allerdings auch der Grund, warum diese Geschichte so lange ungelesen bei mir herumstand.Wie ich es selber bereits vermutet habe, erleben wir "Quicksilver" ausschließlich aus Sicht unserer weiblichen Protagonistin Saeris - wenn wir von den drei Bonuskapiteln am Ende einmal absehen. Ich persönlich mochte die Saeris aus den ersten Kapiteln lieber als aus den späteren. Gerade zu Beginn ist Saeris eine bewundernswerte Kämpfernatur, eine Diebin mit Einfallsreichtum und immer mit dem Wissen im Hinterkopf, was jeder gelungene Raubzug ihrer Familie verschafft. Währenddessen habe ich ihre Eigeninitiative in ihrer Zeit im Winterpalast schmerzlich vermisst. Sie mutiert überraschend schnell zur Mitläuferin, ich habe immer wieder darauf gewartet, dass sie endlich auf eigene Faust loszieht, Geheimnisse aufdeckt oder an Orten auftaucht wo sie nichts zu suchen hat. Dennoch mochte ich sie eigentlich ganz gerne.Kingfisher, oder kurz Fisher genannt, ist ein typischer Bookboyfriend. Unter seiner mürrischen und oftmals verletzend direkten Art verbirgt sich ein aufopferungsvoller und vielschichtiger Mann. Für mich persönlich gibt es viele Dinge, die ich an ihm geliebt habe. Dies betrifft seine Dialoge mit Saeris, seine Freundschaft zu Renfis und Layne, sowie die tiefe Liebe seiner verstorbenen Mutter gegenüber. Allerdings hatte ich gerade nach den Bonuskapiteln immer noch den Eindruck, dass es ihm - und auch dieser Geschichte - ein wenig an Dynamik fehlt. Ja, es gibt tolle Freundschaften und Loyalitäten, doch so richtig berührt worden bin ich nicht. Auch die Beziehung zwischen Saeris und Fisher kann mich zu vielen Teilen überzeugen, aber dieser letzte Sprung von "kann überzeugen" zu "liebe ich abgöttisch" fehlt.Das Worldbuilding war facettenreich und vielschichtig, wenn auch ich nicht leugnen kann, dass es zudem eine ganze Menge bekannter Elemente gibt. Zum Glück fand ich die Thematik rund um das Quicksilver faszinierend und undurchschaubar zugleich, ähnliches gilt für Saeris Rolle als Alchimistin und zukünftig als etwas noch nie Dagewesenes.Das Ende hatte durchaus die ein oder andere nette Überraschung parat, aber auch hier schlägt meine innere Waage in Richtung "war vorhersehbar" aus. Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück, weil mir einige Elemente gefallen, andere nicht, manches ist neu, anderes einfach sehr altbacken und bekannt.Momentan gehe ich davon aus, dass ich diese Reihe weiterverfolgen werde. Vielleicht können beide Protagonisten mich noch vom Hocker hauen, die Geschichte mich für sich einnehmen und mit ganz viel Glück fühle ich mich emotional dann auch vollständig involviert.FazitGerade bei so bekannten Büchern bleibt für mich immer fraglich, ob ich sie mag oder nicht. "Quicksilver" pendelt sich irgendwo im mittleren Bereich ein, es kann überzeugen und gleichzeitig auch nicht.Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.