Eine regnerische Dezembernacht verändert das Leben der Ärztin Enya von einer Sekunde auf die andere. Sie ist allein auf einer einsamen Landstraße unterwegs und wird zu einem Unfall dazu gerufen, bei dem ein Junge angefahren und lebensgefährlich verletzt wurde.
Es gelingt ihr zwar, ihn wieder zu beleben, aber aufgrund dieses Erlebnisses beginnt sie ihre eigene Lebenssituation zu hinterfragen und erkennt, dass sie keine andere Wahl hat, als daraus auszubrechen. Enya stellt fest, dass es viele Probleme gibt. Sie hat den plötzlichen Tod ihrer Mutter nie verwunden, in ihrer Ehe ist sie unglücklich und auch ihr Sohn entgleitet ihr, obwohl er immer ihr Lebensmittelpunkt war. So erscheint es der Ärztin als glückliche Fügung, dass ihr eine Stelle als Landärztin in dem kleinen Ort Abbeydooley angeboten wird. Sie ahnt nicht, dass sie dort gezwungen wird, sich ihren eigenen Dämonen zu stellen.
Was mir an Cecelia Aherns neuem Roman Dem Sturm entgegen besonders gefallen hat, ist die gute Mischung aus Mystik, die so untrennbar mit Irland verbunden ist und spannender Geschichte, bei der eine Fahrerflucht aufgeklärt wird. Die Protagonistin wird glaubhaft dargestellt in ihrer Zerissenheit. Ihre Verzweiflung, ihre Ängste, die sie immer wieder heimsuchen, sind bedrückend und bewegend. Der Schluss des Buches beinhaltet einen Twist, mit dem nicht unbedingt gerechnet hat. Ich mochte auch die Texte von Enyas Mutter durch die sie sich mit ihr verbunden fühlt. Sie geben dem Roman mehr Tiefe.
Besonders gelungen fand ich die Beschreibung des Rag Trees, an den die Menschen gleichsam ihre Hoffnungen knüpfen. Er passt so herrlich zur grünen Insel und ihren wundervollen Märchen und Mythen.
Für mich war der Roman ein wirklich schönes Buch, das zeigt, dass auch, wenn eine Lage aussichtslos erscheint, es immer einen richtigen Weg zum Neuanfang gibt.
Das Cover in Aquarellfarben ist sehr schön und auffallend.