Das Buch liest sich wie eine Art langanhaltender Fiebertraum, man spürt den langen, heißen Sommer wirklich auf jeder Seite. Es geht um Lucy, die Ende der 1980er/Anfang der 90er in einem kleinen irischen Dorf aufwächst. Eigentlich lebt sie ein ganz "normales" Leben, merkt aber irgendwann, dass sie sich im Gegensatz zu ihren Freundinnen überhaupt nicht für Jungs interessiert, sondern ihre beste Freundin Susannah viel anziehender findet.Zwischen den beiden entwickelt sich eine intensive erste Liebe und alles könnte so schön sein - wären da nicht Lucys Familie, ihre Freundinnen und sowieso das ganze Dorf, die diese Beziehung niemals akzeptieren würden.Den Schreibstil fand ich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, irgendwann wurde ich aber richtiggehend in Lucys Gedanken und Gefühle hineingesogen und konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. Ihre inneren Kämpfe, das was sie selbst will, was eigentlich so klar ist, was sie aber nicht wollen sollte - warum kann sie sich nicht einfach in ihren besten Freund Martin verlieben? Die heimlichen Treffen, die Leidenschaft und immer die Angst im Hinterkopf, von ihrer Familie verstoßen zu werden, wenn "das" rauskommt.In der Mitte zog es sich stellenweise etwas und es war manchmal schwer, Lucys Gedanken zu folgen - aber die Gefühle eines Teenagermädchens sind ja auch oft sehr intensiv und widersprüchlich. Ich hätte mir ein etwas weniger offenes Ende gewünscht, aber so bleibt Raum für die eigene Interpretation.