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Produktbild: Vor allem Frauen | Connie Palmen
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Vor allem Frauen

Über Virginia Woolf, Sylvia Plath, Joan Didion u. a.

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Schon ihr ganzes Leben ist Connie Palmen fasziniert von weiblichem Künstlertum. Von schöpferischen Frauen wie Virginia Woolf, Sylvia Plath, Olivia Laing oder Joan Didion, die sich, jede auf ihre Art, von den Normen und Konventionen ihrer Zeit emanzipiert haben. In ihren Essays bewundert Palmen die Schaffenskraft, Autonomie und Einzigartigkeit ihrer intellektuellen Gefährtinnen - und eines Gefährten - und erkundet darüber hinaus ihr eigenes Leben als Schriftstellerin.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
20. März 2024
Sprache
deutsch
Untertitel
Über Virginia Woolf, Sylvia Plath, Joan Didion und a. Originaltitel: Voornamelijk vrouwen.
Seitenanzahl
160
Autor/Autorin
Connie Palmen
Übersetzung
Lisa Mensing
Verlag/Hersteller
Originalsprache
niederländisch
Produktart
gebunden
Gewicht
200 g
Größe (L/B/H)
189/122/19 mm
ISBN
9783257072990

Portrait

Connie Palmen

Connie Palmen, geboren 1955, studierte Philosophie und Niederländische Literatur und lebt in Amsterdam. Ihr erster Roman Die Gesetze erschien 1991 und wurde gleich ein internationaler Bestseller. Sie erhielt für ihre Werke zahlreiche Auszeichnungen, z. B. den renommierten AKO-Literaturpreis für den Roman Die Freundschaft und den Libris-Literaturpreis 2016 für Du sagst es .

Pressestimmen

»Connie Palmen schreibt tiefsinnige Romane, die warmherzig und unterhaltsam sind trotz messerscharfer Analysen menschlicher Gefühle. « Christa von Bernuth / Elle, Elle

»Es ist selten, dass jemand mit so viel Ernsthaftigkeit und Witz, Offenheit und Intimität, Einfachheit und Intelligenz zu erzählen versteht. « Martin Adel / Der Standard, Der Standard

»Einfühlsam und scharfsinnig, mit Witz und Verstand portraitiert Connie Palmen sechs englische und amerikanische Autorinnen und eben den einen Mann. « Monika Buschey / WDR 3, WDR 3

Besprechung vom 20.04.2024

Wie sehr muss man für die Kunst leiden?
Erfahren im Showgeschäft der Literatur: Connie Palmens Essayband "Vor allem Frauen"

Beim Gastlandauftritt der Niederlande und Flanderns jüngst auf der Leipziger Buchmesse war die zierliche, aber immer leicht verwegen wirkende Connie Palmen die Grande Dame der Delegation. Kein Wunder: Wo immer sie auftritt, hat man schnell das Gefühl, einer Pressekonferenz mit einem großen Rockstar beizuwohnen, wobei nicht alle Rockstars so souverän und gewitzt sind wie sie. Palmen strahlt aus, dass sie nichts mehr beweisen muss, und gerade in Deutschland hat die 1955 in der niederländischen Provinz Limburg Geborene, die mit vollem Namen Aldegonda Petronella Huberta Maria Palmen heißt, ihr Literaturstudium mit einer Arbeit über Cees Nooteboom abschloss und 1991 als Schriftstellerin debütierte, ein dankbares Publikum. Sie gehört, nach der Generation von Hugo Claus, Willem Frederik Hermans, Harry Mulisch und eben Nooteboom, zu den Namen niederländischer und flämischer Schriftsteller, die man auch im deutschsprachigen Raum kennt, wurde von Anfang an im Zürcher Verlag Diogenes übersetzt und ist für diesen auch zu einem Aushängeschild geworden.

Zuletzt hatte Palmen den Roman "Du sagst es" (2016) veröffentlicht, der die Beziehung des Dichterpaars Sylvia Plath und Ted Hughes behandelt und an ihm auf teils ironische Weise die Frage, wie sehr man für die Kunst leiden muss. Auf diese beiden Galionsfiguren ihres Lebens und Schreibens kommt Palmen auch in ihrem neuen Essayband mit dem Titel "Vor allem Frauen" noch einmal zurück - neben Ted Hughes ist Philip Roth der einzige darin thematisierte Mann. An ihren Vorbildern hebt Palmen jeweils eine Eigenschaft besonders hervor: etwa Virginia Woolfs Autonomie, Sylvia Plaths Wahrhaftigkeit, Joan Didions Unnahbarkeit. An Roth lobt Palmen vor allem das Rebellische - scheint ihn auch gegen jegliche Anwürfe verteidigen zu wollen, die zuletzt laut wurden: Roth sei "nicht k. o. gegangen, niemand hat ihn untergekriegt".

Als im Literatur-Showgeschäft Erfahrene stellt Palmen in ihren Essays besonders die Frage nach der Unterscheidung von Aufrichtigkeit und Rollenspiel im Schreiben, gerade dem vermeintlich autobiographischen. In Bezug auf Didion spricht sie noch von der Hoffnung, das Schlimmste möge nicht eintreten, wenn man nur "so schön wie möglich" dagegen anschreibe. In einem Fazit-Essay kommt Palmen aber noch einmal auf Plath und Hughes zu sprechen - und auf den traurigen Punkt, dass Hughes wohl nicht mehr erkennen konnte, wie ernst die Frau, die er für eine andere verließ, es mit ihren Ankündigungen meinte, sich das Leben zu nehmen. "Das Paradox von Hughes, Plath, eines jeden Schriftstellers liegt darin, dass das möglicherweise übermäßige Verlangen nach Echtheit die Triebfeder für die Schöpfung einer fiktionalen Welt ist, dass das Verlangen, eine Wahrheit aufzudecken, die sich hinter der sichtbaren Wirklichkeit versteckt, nur in einem künstlichen, literarischen Körper eine Form erhalten kann." Daraus zieht Palmen den drastischen Schluss, wer die Fiktion nicht ertrage, ertrage das Leben nicht. JAN WIELE

Connie Palmen:

"Vor allem Frauen". Essays.

Diogenes Verlag, Zürich 2024. 160 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von Ancla Müller am 11.11.2024

Inspirierend, kraftvoll, Worte die nachklingen

**** Worum geht es? **** In diesem Buch geht Connie Palmen der Frage nach, wer ihr Leben auf unterschiedliche Art bereicherte. Eine Reise entlang der Schriftsteller*innen des 20. Jahrhunderts. Nicht verstaubt, nicht ausschweifend, stets rebellisch und inspirierend. **** Mein Eindruck **** Dies war mein erstes Buch von Connie Palmen. Ich hatte bereits die Freude sie in einem Diskurs Live zu erleben und fand es beim Lesen umso beeindruckender und inspirierend, dass während die Autorin über die Schriftsteller*innen spricht, die sie selbst gerne wäre, nicht nur selbst großartiges leistet, sondern auch ganz und gar sie selbst bleibt, sich nicht in den anderen Persönlichkeiten verliert. Ein Apell an das Stoische, das Rebellische, das Anderssein und dem Aushalten und Bewältigen von Realität und Fiktion. Ich durfte hier für mich neue Argumentationsketten verfolgen und merkte während des Lesens, dass ich genau das tat, wozu die Autorin zu inspirieren vermag. Diskutiere, hinterfrage, sei nicht klein und leise. Denke, selbst, eigenständig und in aller Ruhe! Ich habe die Zeilen verschlungen, ich habe einiges an neuer Lektüre mitgenommen und Gedanken einer Persönlichkeit verfolgt, die für mich vor allem eines geschafft hat: Authentisch und ohne Angst vor Gegenwind Einblicke in einen denkenden Geist gegeben und dabei Neugierde für sie und die vorgestellten Persönlichkeiten hervorgerufenen. Mein Buch ist nun bunt gemalt und mit meinen Gedanken durchsetzt. Die Worte der Autorin werden mich begleiten und dieses Buch bestimmt erneut aufschlagen lassen. **** Empfehlung? **** Dieses Buch repräsentiert für mich die Art von Literatur, die ich besonders genieße und im Nachgang feiere. Authentisch, echt und inspirierend, zeitgenössisch, autobiografisch. Eine klare Empfehlung an Literaturliebhaber*innen.
Von ins_lebenlesen am 21.04.2024

Connie Palmen in persönlichen Essays über AutorInnen und das Schreiben

Als ich vor Jahren nach einem Burnout verletzt und orientierungslos am Boden lag, war es u.a. Connie Palmen, die mir zurück ins Leben half. Wie für Sylvia Plath, der sie den größten Raum in ihrer Essaysammlung einräumt, galt es auch für mich, der Vernichtung des folgsamen, passiven Mitläufers in einem selbst, des schweigenden Kollaborateurs, der sich bereitwillig den Vorschriften einer verhassten Rolle fügt ins Auge zu sehen. Silvia Plath stieg im Juni 1953 auf das Dach des Barbizon Hotel in New York und warf ihre Kleider, die sie während ihres wochenlangen Praktikums beim Frauenmagazin Mademoiselle getragen hatte, in alle Winde (S. 150). Sie steht in Palmens erstem Essay für die WAHRHAFTIGKEIT, zu der das Abstreifen von allem Heuchlerischen, Unaufrichtigen gehört. Connie Palmen hat keinen Sinn für halbe Sachen und für Rührseligkeiten, sie plädiert für Polarisation und dafür, die Widersprüche zwischen den Polen auszuhalten. Sie nicht zu bekämpfen, sondern anzuerkennen. Und wenn man die Fiktion, die herrliche, raffinierte Verquickung von echt und unecht nicht erträgt, erträgt man das Leben nicht. S.152 Sylvia Plath hat sie nicht ertragen. ICH hatte die Romane von Connie Palmen, um mir ihrer bewusst zu werden. Sie hat mich AUTONOMIE gelehrt und dass das wichtigste Wort im Leben NEIN ist. Viele NEINs für ein JA zu der, die man sein will. Sie hat mich gelehrt, dass alles einen Preis hat, dass Autonomie den Gegenspieler zu Intimität bildet und sie es trotzdem wert ist. Ich wollte allein und zusammen sein. (S.13) In diesen persönlichen Essays über Schriftstellerinnen und einen Schriftsteller offenbart sie Eigenschaften, die in deren Werk besonders hervorstechen und die zusammen die Errungenschaften der Schriftstellerin formen, die sie am liebsten wäre. (Motiv) Neben den genannten sind das u.a. die UNNAHBARKEIT der Joan Didion, die ERBARMUNGSLOSIGKEIT der Janet Malcolm und das REBELLISCHE des Philip Roth. Ihn als einzigen Mann hier auftreten zu lassen, halte ich für einen Geniestreich. Denn mit ihm trägt sie ihre Unabhängigkeit und ihre Standfestigkeit auf dem Präsentierteller in die Arena. Sie hält ihn für einen anstandslosen, lüsternen, sexsüchtigen, zwanghaft masturbierenden, rachsüchtigen, des Frauenhasses bezichtigten, ehebrecherischen, durch und durch amerikanischen Schriftsteller (S. 116) und LIEBT ihn trotzdem, weil er einer der intimsten, aufrichtigsten, unerbittlichsten und geistreichsten Schriftsteller ist, den sie kennt. Es lebe das Aushalten der Widersprüche! Ich ende mit Connie Palmens Motto und Philip Roth Worten: Ein Leben in konstanter Uneinigkeit ist die beste Vorbereitung auf den Tod, die er kennt. In seinem Unvermögen sich anzupassen, findet er seine Wahrheit. (S.113)
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