Edith Eugenie Horlacher:
Edith Eugenie Horlacher (*1935) malt und gestaltet seit ihrer Kindheit. Schon als kleines Mädchen bemerkt sie, dass sie Dinge anders sieht als andere. Aus dieser ureigenen Wahrnehmung gewinnt sie schöpferische Kraft - es entstehen Malereien, Kollagen, Textilarbeiten und Texte. «Meine kleine Werkstatt macht mich täglich froh. Dort bringe ich alles auf Papier, drucke, sticke, male, klebe und schreibe Geschichten», sagt sie. Ihre Werke machte sie an über 30 Ausstellungen einem lokalen Publikum zugänglich. Es waren stets Dritte, die auf ihre künstlerische Tätigkeit aufmerksam wurden und sie zu einer Ausstellung einluden. Die Ausstellungen fanden meist in Gebäuden statt, die nicht mit «Kunst» angeschrieben waren: Hotels, Schulen, Heime, Klöster, Läden. Ihr künstlerisches Schaffen fand während ihrer erwerbsaktiven Zeit immer nebenberuflich statt. Von 1955 bis 1997 war sie als Krankenschwester und Ergotherapeutin tätig, bei verschiedenen stationären und ambulanten Institutionen in der Schweiz und für zwei Jahre in London. Über die Zeit nach ihrer Pensionierung schreibt Edith Eugenie Horlacher: «Manchmal waren mir all die vielen Bilder eine Last, doch kann und konnte ich auch nie aufhören darzustellen, weil ich noch immer mit so vielen Ideen behaftet bin. Oft denke ich, heute will ich nicht kreativ sein und zehn Minuten später habe ich schon wieder eine Schere in der Hand.»
Claudia Roemmel:
Claudia Roemmel (*1964) lebt in St. Gallen. Sie arbeitet pädagogisch und therapeutisch im Feld zwischen Bewegung und Begegnung. Mit ihren tänzerisch-theatralischen Wurzeln wirkt sie gerne als Vernetzerin und stösst künstlerisch immer wieder neue Türen auf. Projekte: "128 rote Mäntel" (Performance, 2000), "143 Wagnisse" (Videoarbeit, 2013), "Darüber hinaus gewagt" (Buch im orte-Verlag, 2016). Für ihre Arbeit erhielt sie verschiedene Förderpreise.
Mit dem Buch "Ein Schaf soo brav" ermöglicht sie einer breiten Öffentlichkeit den Blick auf die faszinierenden Werke der Künstlerin Edith Eugenie Horlacher, die sich in ihrem Schaffen bisher weitgehend ausserhalb der offiziellen Kunstszene bewegte.