Die Autorin Edith Kneifl lädt uns ein, eine Schiffsreise auf der Donau mitzuerleben. Ebenfalls dabei sind Katharina Kafka und ihr schwuler Freund Orlando, die auf dieser Flusskreuzfahrt die Bar der MS Kaiserin Sissi übernehmen und Katharinas Onkel, der als Teufelsgeiger für Unterhaltung sorgen soll. Eine gewisse Zeit genießt man diese idyllische Reise, unternimmt Ausflüge in der näheren Umgebung und genießt die Landschaft. Als dann plötzlich Mitglieder der Crew verschwinden, aber erstmal keine Leichen auftauchen, beginnen die drei zu recherchieren und begeben sich selbst in Gefahr. Immer komplexere Mordtheorien entstehen und als Leser ist man schon ganz wirr von diesen Gedankengängen.
Parallel dazu erfährt man von zwei Möchtegern-Kriminellen in Wien, die eine Mafiabande unterstützen. Als sie plötzlich beginnen, sich gegen die Bande aufzulehnen und in die eigene Tasche arbeiten, wird es gefährlich. Und vor allem fragt man sich, wie denn die ganze Banden-Geschichte mit der Kreuzfahrt zusammenpasst. Aber die Sorge ist unbegründet, die beiden Erzählstränge finden irgendwann zusammen und ergänzen sich großartig.
Edith Kneifl schreibt wie immer flüssig und versteht es den Spannungsbogen hoch zu halten. Es gelingt ihr, authentische Charaktere mit einer interessanten Geschichte eingebettet in eine abwechslungsreiche Landschaft zu zeichnen. Dass man zwischendurch noch einiges über Sinti und Roma erfährt, die Schwierigkeiten geschildert bekommt und in diese Kultur eintauchen darf, hat mir sehr gefallen.
Zwischendurch einige Längen bringen einen Stern Abzug. Im Großen und Ganzen ein spannender Krimi, der 4 Sterne verdient.