»Immer, wenn Menschen sich der Tiere annehmen, ginge das für die Tiere übel aus.«
Am 03. März 2033 beginnt die Protagonistin Sibylle einen Brief an eine Galeristin und ehemalige Unterstützerin, indem sie Rechenschaft über ihr bisheriges Leben als Präparatorin und Künstlerin ablegt. Dieser Brief erstreckt sich passagenweise über das gesamt Buch hinweg und wird durch Tagebucheinträge, insbesondere von Betrachtungen besonderer Exponate, erweitert.
Als Sibylle 1983 beginnt, die Kunst der Tierpräparation zu erlernen, ist sie fasziniert und als Leser*in wird man in den Bann dieses außergewöhnlichen Handwerks zwischen Tod, Kunst, Natur und Faszination gezogen.
Kurze Zeit später begegnet sie Bea, von ihr Moira genannt, die sich als Aktivistin für das Leid der Tiere einsetzt und darauf öffentlich aufmerksam machen will. Auch wenn beide andere Ansichten haben, denkt Sibylle ständig an Moira und beide nähern sich an. Insbesondere ein Erlebnis schweißt beide ganz früh zusammen: Sibylle muss für ihren Unterricht eigenständig ein Tier töten und ausgerechnet Moira ist ihr dabei behilflich
Eine explosive Kombi, die dennoch harmoniert, bis ein Geheimnis zwischen sie gerät
Letztlich besteht der Roman aus vielschichtigen Ebenen lyrisch, erzählend und informierend und grenzt sich deutlich von populäreren Romanen ab. Allen, die sich darauf einlassen, wird eine ganz besondere, einzigartige Lektüre geschenkt, welche die Grenzen des moralisch-ethischen Umgangs mit Tieren auslotet und zugleich eine denkwürdige Hommage an die Kunst der Tierpräparation, ausgerottete Tierarten sowie sämtliche naturkundlichen Museen darstellt.
Ganz nebenbei streut die Autorin Wissen über dieses Berufsfeld, sodass man nicht nur einen tollen Roman liest, sondern dabei auch einiges mitnimmt.
Dieses Buch ist ganz gleich wie die Tierpräparation ein komplexes und einzigartiges Kunstwerk für sich!