Es gibt sicher bessere und schlechtere Ratgeber. eine gute Hebamme kann auch das beste Buch nicht ersetzen.
Gebundene Ausgabe: 224 SeitenVerlag: Gerth Medien (September 2014)Sprache:DeutschISBN-10: 3865919855ISBN-13: 978-3865919854Größe und/oder Gewicht: 15,7 x 2,2 x 23,3 cmKlappentext: Wie bekomme ich ein zufriedenes Baby, das nachts durchschläft? Wie schaffe ich es, als Mutter oder Vater nicht ständig erschöpft zu sein? Spätestens, wenn Eltern vollkommen übermüdet sind und das Gefühl haben, auch das Baby kommt nicht wirklich zur Ruhe, sind sie auf der ¿Suche nach Rat. Und diesen Rat finden sie in der komplett überarbeiteten Version des aktuellen dieses Bestsellers.Hier finden Eltern Anregungen, wie man einen guten Rhythmus zwischen Füttern und Schlafenetabliert. Sie bekommen Tipps zum Umgang mit Wachstumsschüben und den damit verbundenen Änderungen im Nahrungsbedürfnis des Kindes. Ferner erhalten Eltern ganz praktische Hilfen, um auf die sich ändernden Schlafbedürfnisse ihres Kindes besser eingehen zu können. Auch wird gezeigt, wie sie einen Tagesablauf so strukturieren können, sodass Baby und Eltern zu einem entspannten Miteinander finden.Das Buch hat ein schönes Cover und eine handliche Größe, kann man auch gut mal im Bett lesen, wenn das Baby schläft. Das hellblaue Cover mit dem zufriede schlafenden Säugling machen Hoffnung. Allerdings werde ich als dreifache Mutter beim Klappentext doch etwas skeptisch. Das hört sich alles so leicht an, haben denn so viele Eltern immer alles falsch gemacht?Empfehlen würde ich das Buch nur für werdende Eltern oder Eltern mit Neugeborenen, da hier die ersten 52 Wochen behandelt werden.Als erstes lese ich ein paar Meinungen von Eltern über dieses Buch, natürlich wie zu erwarten alle durchgehend positiv. Wer druckt in seinem eigenen Buch schon negative Meinungen ab. Dann das Vorwort vom Autor, Robert Buckmann: eigene Erfahrungen, die sicher alle Eltern machen. Dann noch eine Einleitung vom zweiten Autor, Gary Ezzo über den liebevollen Umgang mit dem Baby und die Eltern oder auch Alleinerziehenden, die darauf achten sollten, dass nicht nur das Baby im Mittelpunkt steht, sondern die ganze Familie nicht zu kurz kommen sollte. Das hört sich doch schon mal gut an. Wenn man das umsetzen kann wäre doch prima.Abschreckend finde ich die vielen Regeln und Tabellen. Irgendwann sind auch die Eltern müde und vielleicht nicht mehr ganz so diszipliniert, außerdem sind die Tagesabläufe nicht immer gleich und schon ist man wieder raus aus dem Rhythmus.Sicher kann man darüber streiten, ob Babys im Elternbett schlafen sollten. Manche Kinder und auch manche Eltern möchten das gar nicht. Dann würde ich auch davon abraten, aber dass Eltern von den Geräuschen eines schlafenden Babys gestört werden und das Kind deshalb nicht im Elternschlafzimmer schlafen soll finde ich doch sehr abwegig. Ich denke das Gegenteil ist der Fall und das gemeinsame Zimmer, vor allem in den ersten Wochen, wird für alle Beteiligten sehr beruhigend sein.Alles in allem haben meine drei Kinder, ähnlich wie im Buch in einem gewissen Rhythmus geschlafen, solange sie gesund waren und nicht gerade Zähne bekamen oder etwas außergewöhnliches, ungewohntes passiert ist, ohne dass die Babywise-Methode angewendet wurde. Alles drei hatten ihren eigenen Rhythmus. Wenn man sich als Mutter und Vater darauf einstellt können Baby und Eltern zufrieden schlafen und auch zufrieden wach sein - Ausnahmen bestätigen die Regel ;)Kleine Tipps, wie Routine im Tagesablauf und beim schlafen gehen finde ich ganz wichtig. Allerdings finde ich die Tabellen überflüssig, weil jedes Kind anders ist. Es mag ja sein, dass einige Kinder direkt nach der Mahlzeit die Windel voll haben und sich ein Wechsel anbietet, es kann aber auch gut sein den Rhythmus so zu legen, dass direkt vor dem schlafen gehen die Windel gewechselt wird. So läuft man nicht Gefahr, dass das Kind wegen der gefüllten Windel nicht schläft. Solche Dinge sollten ausprobiert werden und man sollte sich nach den Bedürfnissen des Kindes richten.Das Kind nicht direkt nach dem füttern schlafen zu legen halte ich für einen guten Tipp, da somit füttern und schlafen gehen auch für später nicht zwangsläufig aneinander gekoppelt sind. Das man nachts nach füttern und Windelwechsel gleich wieder ins Bett geht ist sicher eine Selbstverständlichkeit und liegt im Interesse der Eltern.Ich würde sagen eigentlich braucht man das Buch nicht, wenn man sich in das Kind einfühlt und den Rhythmus des Kindes beachtet. Wenn die Eltern merken, dass das Kind ab 23 Uhr eine längere Schlafphase hat, als tagsüber, bietet es sich an sich selbst auch um diese Zeit schlafen zu legen. Somit erhält man dann automatisch die maximale Elternschlafzeit. Das kann sich aber eigentlich auch jeder selbst ausrechnen. Wenn ich dann das Spätprogramm im TV noch schauen muss ist es wohl mein Problem und nicht das Problem des Kindes, das nach gewisser Zeit wieder Hunger oder auch andere Bedürfnisse hat. So kann man sich dann mit der Zeit aneinander gewöhnen und den Rhythmus so oder so nach Bedarf anpassen.Wenn man ein unruhiges Leben führt, hat man sicher auch ein unruhiges Kind. Wenn ein gesundes Kind regelmäßig, nach Bedarf gefüttert wird und man sich liebevoll kümmert, wird man sicher auch ein ruhiges Kind haben. Ausnahmen gibt es sicher immer und dann ist es sehr wichtig, dass man erkennt, warum das Kind unruhig ist. Dann braucht man Hilfe und kann nicht mit Tabellen ¿rumdoktern¿, weil unruhige Nächte auch ernste Gründe haben können. Das zu übersehen halte ich für wesentlich gefährlicher als das schlafen im Elternbett.Die Tipps im 6. Kapitel finde ich teilweise wieder sehr hilfreich. Von einer guten Hebamme bekommt man wahrscheinlich ähnliche Tipps und man kann auch noch mal nachfragen. Die Sache mit dem Tragetuch bezieht sich sicher auf einfache Tücher oder schlechte Tragehilfen. Wenn man sich gut beraten lässt und ein qualitativ hochwertiges Tragetuch bzw. einen hochwertigen Tragesitz erwirbt hat man sein Geld gut investiert, insbesondere, wenn schon ein größeres Kind in der Familie ist.Ich habe gelesen, dass einige Mütter durch dieses Buch beruhigt wurden und ihnen Sicherheit gegeben wurde. Allerdings halte ich es auch für möglich, dass das Gegenteil der Fall sein könnte, wenn es mal nicht ganz nach Plan geht und dann zu Unsicherheit führt. Wichtig ist, dass die Eltern sich absprechen und an einem Strang ziehen und möglichst selbst Ruhe ausstrahlen. Auch sollte man, wenn es möglich ist Hilfe annehmen, wenn man sich überfordert fühlt, egal ob man alleinerziehend ist oder ein Elternteil aus beruflichen Gründen manchmal abwesend ist. Niemand ist perfekt und die Eltern, die behaupten bei ihnen laufe immer alles glatt werden sicher auch mal etwas flunkern oder vergessen in ihrem Babyglück ganz schnell die schlaflosen Nächte ;)Ich empfehle allen werdenden Eltern eine gute Hebamme, dann kann dieses Buch sicher auch nicht schaden, weil man noch mal nachfragen kann. Wenn man das Buch in Ruhe in der Schwangerschaft liest und sich auch andere Meinungen anhört ist es sicher keine Fehl-Investitution . Ich würde aber immer erst auf die Bedürfnisse des Kindes hören und erst dann die Ratschläge aus dem Buch befolgen. Wenn dann beides zusammen passt ist ja alles super.