Haunting Adeline von H. D. Carlton ist ein Buch, was so sehr polarisiert, dass ich mir meine eigene Meinung bilden wollte. Ich wusste bereits vor dem Lesen, dass es sich um Dark Romance handelt und bin nicht neu in dem Genre, aber es ist nicht mein Liebstes.
Somit gab es Aspekte, die mir schwerfielen: Besonders das Thema Stalking wird teilweise verherrlicht, was ich als problematisch empfand.
Die Protagonistin mochte ich leider kaum. Sie wirkte mir zu perfekt und in manchen Szenen blass fast wie eine Konstruktion, die wenig echte Tiefe besitzt. Und eher wie ein Teenager, als wie eine Erwachsene. Das machte es schwierig, richtig mit ihr mitzufühlen oder ihre Entscheidungen nachzuvollziehen. Ihre ständigen Alkoholeskapaden fand ich zusätzlich problematisch, zumal das auch nicht in der Triggerwarnung thematisiert wird. Und es eine absolut verherrlichte Darstellung ist.
Trotz dieser Kritikpunkte hatte das Buch dennoch einen gewissen Sog. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll, die Spannung baut sich auf, und es gibt Passagen, die einen förmlich zum Weiterlesen zwingen. H. D. Carlton versteht es, die düstere Stimmung so darzustellen, dass man trotz aller Einwände wissen möchte, wie es weitergeht.
Haunting Adeline ist ein Roman, der polarisiert. Für Fans von Dark Romance mit extremeren Elementen mag er spannend sein, für mich war er aber die Figuren zu schwach gezeichnet, um wirklich zu überzeugen.
2,5/5