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Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute...

Acht Kunstgeschichten

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Hans Traxler ist ein Meister der komischen Kunst und ein großer Erzähler, der in diesen acht Kunstgeschichten den Kulturbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet. Hätte Kasimir Malewitsch sein legendäres Schwarzes Quadrat geschaffen ohne diese heute vollkommen vergessene Gruppe anarchistischer Malschülerinnen an der Kaiserlichen Akademie zu St. Petersburg? Wäre Piet Mondrian zu solchem Ruhm gekommen, hätte eine gute, aber etwas zerstreute Fee ihm nicht ein Kästchen in die Wiege gelegt mit einem Linealchen, einem rechten Winkel, einem Bleistift, vier Pinseln und vier Fläschchen mit den Farben Rot, Blau, Gelb und Schwarz? Und was ist mit dem kunstinteressierten Mann, der anlässlich einer Retrospektive von Niki de Saint Phalle eine Nacht in einer riesenhaften Nana verbringt und danach von einer fleischgewordenen Nana durch halb Europa verfolgt wird? Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys) oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)? Das darf man nach der Lektüre dieser herrlichen Satiren getrost bezweifeln.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
24. Januar 2022
Sprache
deutsch
Untertitel
Acht Kunstgeschichten. Empfohlen bis 99 Jahre. 8 farbige Abbildungen und 8 Illustrationen.
Seitenanzahl
126
Altersempfehlung
bis 99 Jahre
Autor/Autorin
Hans Georg Traxler
Illustrationen
8 farbige Abbildungen und 8 Illustrationen
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
8 farbige Abbildungen und 8 Illustrationen
Gewicht
282 g
Größe (L/B/H)
205/139/16 mm
ISBN
9783956145032

Portrait

Hans Georg Traxler

Hans Traxler wurde 1929 in Herrlich, einem Ort in Nordböhmen, geboren und ist als Cartoonist, Illustrator und Autor tätig. Er war langjähriger Mitarbeiter der Satirezeitschriften Pardon und Titanic, die er mitbegründete. Traxlers Arbeiten erschienen außerdem im ZEIT Magazin sowie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung. Für sein Lebenswerk wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2015 mit dem Wilhelm-Busch-Preis und zuletzt mit dem Prix Livrentête 2021.

Pressestimmen

Besprechung vom 23.04.2022

Alternative Geschichtenschreibung

Alles hätte so schön sein können, doch dann kam die Moderne: Hans Traxler erzählt acht Episoden aus dem Leben mit Kunst und ungewollten Künstlern.

Wer Hans Traxler kennt - und wer kennte ihn nicht, den Nestor (92 Jahre!) der Neuen Frankfurter Schule, Mitbegründer der Satirezeitschrift "Titanic", Schöpfer der Leuchtgans Paula oder von Franz, dem Jungen, der ein Murmeltier sein wollte, Illustrator von Mark Twain, Eichendorff, Tucholsky oder Peter Härtling (um nur wenige zu nennen) und Autor hinreißender Kindheitserinnerungen unter dem Titel "Mama, warum bin ich kein Huhn?" -, der weiß um Traxlers Abscheu vor Dilettantismus. Kein Wunder bei einem, dem derart viel meisterlich von der Hand geht.

Das ist auch bei seinem jüngsten Buch so. Wobei sich der Zeichner Traxler hier auf acht ganzseitige, im wörtlichen Sinne federleichte Illustrationen und eine Titelvignette beschränkt. Aber umso ausgiebiger kommt der Autor Traxler zum Zuge, mit acht "Kunstgeschichten", und diese Gattungsbezeichnung darf man doppelt verstehen: als Geschichten über Kunst und als überaus kunstreiche Geschichten. Traxler hat als Erzähler einen Heidenspaß, den man ihm gerade dann anmerkt, wenn er darin seinen Götterzorn aufblitzen lässt. "Befreien wir die Malerei von der Diktatur der Inhalte!", wettert da eine Sankt Petersburger Kunststudentin im Jahr 1913. "Nieder mit der Figurenmalerei! Schluss mit der Sklaverei der Maltechnik und der Farbenlehre! Erlösen wir die Kunst von der Folter der Perspektive, der Anatomie, des Faltenwurfs und der Lichtregie!" Weg also mit allem, was Traxler selbst liebt und praktiziert? Nein, die Dame scheitert mit ihrer Revolution, doch ein skrupelloser Kommilitone "borgt" sich ihre Idee. Und so ist der Titel des Buchs zustande gekommen: "Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute".

Jede der acht Geschichten gilt einem Künstler: sechs realen und zwei ausgedachten, alle Repräsentanten der Moderne. Ihr kunstgeschichtlicher Rang ist unterschiedlich: Malewitsch, Mondrian, Niki de Saint-Phalle und Beuys sind Stars, Josef Thorak ist als Hitlers Lieblingsbildhauer diskreditiert, und Adolf Hitler selbst wäre zwar besser Postkartenmaler geblieben, aber nicht aus ästhetischen Gründen. Immerhin betreibt Traxler in seiner Erzählung "Wien 1907" alternative Geschichtsschreibung, weshalb die Pläne Hitlers sich darin auf die Eroberung von Bühnenraum im Osten beschränken. Und in der Thorak-Geschichte wird der Diktator mitten im Zweiten Weltkrieg vom abbrechenden Arm einer Skulptur erschlagen, allerdings ohne dass es Folgen für die Weltgeschichte gehabt hätte. Warum nicht, das liest man besser selbst nach.

Es sind kleine Bezauberstücke, die Traxler aus dem Ärmel schüttelt, manche boshaft, manche wundersam, und der kürzeste Satz des Buchs ist bezeichnend für seinen Umgang mit dem Phantastischen: "Feen können das", heißt es da, als ein solches Wesen gerade dem neugeborenen Piet Mondrian sein Talent angehext hat. Wobei das in Traxlers Augen eher ein Fluch war. Wie auch die Erfolgs-Geschichte "35 000 Mäuse" als Farce den Kunsthandelsbetrieb aufs Korn nimmt, aber zugleich das todtraurige Porträt eines Vereinsamten zeichnet, dessen sinn- und qualitätfreies serielles Schaffen postum zur Sensation wird. Für diesen Pius Melzel gibt es kein direktes Vorbild, aber es stecken etliche indirekte darin. Während in der letzten Geschichte, "Ein schöner Tod", das Vorbild für den eigensinnigen Schriftsteller Ortwin Doblauer allen deutlich sein dürfte, die nicht nur Hans Traxler, sondern auch dessen Weggefährten kennen. Und wer kennte sie nicht? Und erkennte deshalb auch nicht den Mann, der selbst für seinen Debütroman ein Pseudonym verwendet hat? Wenn auch nicht Ortwin Doblauer. ANDREAS PLATTHAUS.

Hans Traxler: "Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute . . .". Acht Kunstgeschichten. Kunstmann Verlag, München 2022. 126 S., 9 Abb., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von G. Schad Hugendubel Landshut am 28.01.2022

Kunstgeschichten der ganz anderen Art!

Wenn Sie beim bloßen Wort Kunstgeschichte gelangweilt mit den Augen rollen, dann geben Sie der Kunst mit diesen Geschichten noch eine Chance! Mit Augenzwinkern, Schmunzeln und sehr viel absurdem Humor nähert sich Hans Traxler - selbst Zeichner und Cartoonist - den Künstlern. Sie werden staunen und lachen und dann natürlich ab ins Museum gehen. Garantiert!
Von Kathrin am 28.01.2022

Überraschend

Hans Traxter hat mit diesem Buch und den acht Kurzgeschichten spannende Texte verfasst, die genauso überraschend für mich waren. Gerade die Inhalte haben mich positiv überrascht, da hier Einblicke in die Welt der Kunst ermöglicht. Zudem hat der Autor einen sehr guten Schreibstil, der poetisch und sehr flüssig zu lesen ist. Auch der immer wieder vorhandene Humor des Autors gepaart mit den sehr detailreichen Beschreibungen hat mir sehr gut gefallen, da dies eine tolle Mischung beim Lesen war. Abgerundet wird das Buch durch die wunderbaren Zeichnungen, die immer wieder eingearbeitet wurden und zum Träumen einladen. Dazu sind diese Zeichnungen sehr detailreich und ausdrucksstark. Alles in Allem ein etwas anderes Buch, welches mir die Welt der Kunst näher gebracht hat. 5 von 5 Sterne daher von mir.
Hans Georg Traxler: Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute... bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.