Heinrich von Kleist: Die Hermannsschlacht. Ein Drama in fü nf Aufzü gen
Lesefreundlicher Groß druck in 16-pt-Schrift
Nach der Niederlage gegen Frankreich rü ckt Kleist seine 1808 entstandene Bearbeitung des Hermann-Mythos in den Zusammenhang der damals aktuellen politischen Lage. Seine Version der Varusschlacht, die durchaus als Aufforderung zum Widerstand gegen Frankreich verstanden werden konnte, erschien erst 1821, 10 Jahre nach Kleists Tod.
Groß format, 210 x 297 mm
Berliner Ausgabe, 2020
Durchgesehener Neusatz mit einer Biographie des Autors bearbeitet und eingerichtet von Theodor Borken
Entstanden bis Ende 1808. Teildruck in: Zeitschwingen oder des deutschen Volkes fliegende Blä tter (Jena), 2. Jg. , 22. u. 25. April 1818, Erstdruck in: Schriften, Berlin (Reimer) 1821. Urauffü hrung am 29. 8. 1839 in Pyrmont.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Heinrich von Kleist: Werke und Briefe in vier Bä nden. Herausgegeben von Siegfried Streller in Zusammenarbeit mit Peter Goldammer und Wolfgang Barthel, Anita Golz, Rudolf Loch, Berlin und Weimar: Aufbau, 1978.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage.
Gesetzt aus der Minion Pro, 16 pt.
Ü ber den Autor:
1777 in Frankfurt an der Oder als Offizierssohn geboren, tritt Bernd Wilhelm Heinrich von Kleist 1792 selbst in den Militä rdienst und nimmt am Rheinfeldzug gegen die franzö sische Republik teil. Zum Leutnant befö rdert, quittiert er 1799 den Militä rdienst und studiert Rechtswissenschaften in Frankfurt an der Oder. Die Lektü re von Kants Schriften lä sst sein rationalistisches Weltbild zerbrechen und lö st eine Lebenskrise aus. Nach zahlreichen Reisen lebt er lä ngere Zeit in Paris und in der Schweiz, wo u. a. sein populä rstes Stü ck » Der zerbrochene Krug« entsteht. Nach Stationen in Leipzig und Dresden und Weimar tritt er in Berlin in den preuß ischen Staatsdienst ein. Mit dem militä rischen Zusammenbruch Preuß ens gerä t Kleist 1806 in mehrmonatige franzö sische Gefangenschaft. 1808 beginnt er mit der Herausgabe der Monatsschrift » Phö bus. Ein Journal fü r die Kunst« . Die Urauffü hrung des » zerbrochenen Kruges« in einer Bearbeitung von Goethe am Hoftheater in Weimar wird zu einem Misserfolg. Kleist begeistert sich fü r die patriotischen Schriften von Ernst Moritz Arndt, scheitert mit dem Plan, unter dem Namen » Germania« eine politische Wochenzeitschrift mit nationaler Tendenz in Ö sterreich herauszugeben und wird 1810 Herausgeber der Tageszeitung » Berliner Abendblä tter« , die im Mä rz 1811 eingestellt wird. Nach Jahren von wiederkehrender Krankheit und Misserfolgen, in denen er mehrfach Selbstmordabsichten ä uß ert, nimmt sich Heinrich von Kleist am 21. 11. 1811 gemeinsam mit seiner Freundin Henriette Vogel, die er ein paar Tage zuvor kennengelernt hatte, am Kleinen Wannsee bei Berlin das Leben.