Einer kriegt sie alle

Tommy ist Zielfahnder aus Österreich. Und hat das unrühmliche Glück, mit Helge Timmerberg befreundet zu sein. Der setzt seinem Freund ein Denkmal, indem er dieses True Crime Buch über dessen Arbeit schreibt. In verschiedenen Episoden folgt man verschiedenen Fällen und Personen, die gefunden werden müssen, weil sie zu den meist gesuchten und schlimmsten Verbrechern der Welt gehören. Man ist dabei, wenn sie letztlich, manchmal auch erst nach Jahren, gefunden werden. Dabei erfährt man von der Geduld, die dies braucht, das Auge für Details und die politischen Fallstricke. Eingestreut sind immer wieder auch persönliche Episoden aus dem Privatleben des Ermittlers. Aus ermittlungstaktischen Gründen erfährt man aber wenig über die eigentliche Polizeiarbeit und das ist eines der großen Mankos, weswegen die eigentlich interessanten und spannenden Fälle oft oberflächlich und an einigen Stellen unglaubwürdig bleiben. Am Ende habe ich mich dann auch noch gefragt, ob der Autor seinem Kriminalistenfreund mit diesem Buch wirklich einen Gefallen getan hat mit den Worten und Gedanken, die er ihm in den Mund legt. Denn der Erzählstil ist nicht nur flapsig, sondern hochgradig diskriminierend. Ganz in Thomas-Gottschalk-Manier ("Nichts darf man mehr sagen") gibt der Autor ein Alter-Weißer-Mann-Gesabbel nach dem anderen von sich. Aussagen wie "Es gibt Frauen, die machen den Mann zum Opfer, und Frauen, die machen ihn zum Täter." und andauernde rassistische Aussagen haben mir ein ums andere Mal den Lesegenuss vermiest. Bereits nach 20 Seiten hatte ich mich schon dreimal aufgeregt über den Stil. Ich kann für dieses Buch nicht wirklich eine Leseempfehlung aussprechen. Im True Crime Bereich gibt es Besseres.

3.5 - Hätte mir mehr Tiefe gewünscht, sonst waren es interessante Einblicke