Geboren wurde Herbert Rosendorfer am 19. Februar 1934 in Südtirol (Italien), doch entschied sich seine Familie 1939 ins Deutsche Reich umzusiedeln. Bis 1943 lebten sie in München, danach musste Rosendorfer wegen des Bombenkrieges nach Kitzbühel. Nach dem Abitur kehrte er nach München, um hier Jura zu studieren. 1965 wurde er Gerichtsassessor in Bayreuth, zwei Jahre später arbeitete er als Staatsanwalt, dann als Richter in München. Seit 1990 lehrt Rosendorfer an der Universität München als Honorarprofessor Bayrische Gegenwartsliteratur. Sein erster Roman "Der Ruinenbaumeister", der 1969 erschienen und von Kritikern und vom Lesepublikum zugleich positiv aufgenommen worden ist, weist aufgrund der episodenhaften Erzählstruktur eine Nähe zu E.T.A. Hoffmann und Jean Paul auf. Doch das faszinierende an diesen Schriftsteller ist, dass er seine Werke nicht bloß schreibt, sondern "komponiert", denn seine streng gegliedert wirkenden Episodenromane sind nach musikalisch-kompositorischen Prinzipien aufgeteilt, worauf auch der Titel seines Geschichtsromans "Deutsche Suite" (1972) hinweist. Diesem Roman liegt allerdings eine weitere Rosendorfsche Eigenart zugrunde: eine humoristisch-absurde und groteske Betrachtungsweise von Welt, die er in seinem Gesamtwerk von "Der Ruinenbaumeister" über "Großes Solo für Anton" (1976) bis hin zu "Ballmanns Leiden oder Lehrbuch für Konkursrecht" (1981) zum Ausdruck bringt. Neben Romanen und Erzählungen verfasste Rosendorfer auch Fersehspiele und Theaterstücke.