Nach seinem Verrat an Suren sitzt Oak im Verlies und provoziert damit einen Krieg. Alle sinnen auf Rache, nur er nicht, aber das scheint niemanden zu interessieren. Um sich selbst und Suren zu retten, muss er es nicht nur mit Suren aufnehmen, sondern auch mit seiner Schwester, der gefürchteten Hochkönigin Jude. Der erste Teil der Dilogie wurde aus Surens Sicht geschrieben, jetzt ist Oak an der Reihe, seine Gedanken mit dem Leser zu teilen. Mal ehrlich, die Prinzen der Stechwinden-Familie haben alle ein Problem damit, über ihre Gefühle zu sprechen, oder? Manchmal steht Oak Cardan in nichts nach. Aber abgesehen davon, dass ich Oak manchmal am liebsten angeschrien hätte, dass er doch einmal Klartext reden soll, war sein Abenteuer erstaunlich spannend. Während der Plottwist im ersten Teil sehr vorhersehbar war, war im Finale überhaupt nicht abzusehen, wo die Geschichte sich hinentwickeln würde. Durch all die höfischen Intrigen fühlt sich dieses Buch mehr wie ein Ableger der Elfenkrone-Reihe an, auch Jude und Cardan kommen vor (und bringen zum wehmütig Lächeln). Ein bisschen Strategie, ein bisschen Schwertkampf, jede Menge Manipulation und eine Prise Romantik: Das Finale der Elfenerbe-Dilogie kann überzeugen, mehr als der Vorgänger. Die originale Geschichte um Jude und Cardan hat mir persönlich aber trotzdem besser gefallen.