Ich habe mich gefreut, in die Welt der Dunkelwächter, Häuser und Dragune zurückzukehren. Band 1 hatte ich vor circa einem Dreivierteljahr gelesen und hatte gedacht, mich noch an vieles erinnern zu können, aber falsch gedacht.
Tatsächlich fiel mir der Einstieg in Band 2 schwer. Das liegt zum einen an der komplexen Welt, die aber für mich noch nicht an allen Stellen schlüssig ist, zum anderen an den vielen Perspektivwechseln, die in diesem Band durch eine weitere ergänzt werden. Dadurch ergab sich eine Fülle an Inhalten, die meine Aufnahmefähigkeit überstiegen. All die Namen und Hintergründe waren mir zudem teilweise fremd. Ich brauchte lange, um in diesem Band anzukommen. In Band 1 hatte ich bereits einige Fragen an den Aufbau der Welt und der Magie und mir erhofft, die Antworten in diesem Band zubekommen, aber stattdessen folgt noch mehr Wissen, das nicht unbedingt in die Tiefe geht.
Quell als Charakter ist in diesem Band wieder sehr stark. Mir hätte es fast gereicht, die Dinge aus ihrer Sichtweise zu sehen. Sie ist unabhängig, widerstandsfähig und mutig, obwohl so ziemlich jeder sich gegen sie wendet. Jordan durchblicke ich noch immer nicht so ganz. Er legt ziemlich viele Wechsel in seinem Charakter dar. Yagrin ist interessant und ihn mochte ich gerne.
Handlungstechnisch geht die Suche nach der kaputten Sphäre und Quells Mutter lange Zeit voran, während Quell gleichzeitig auf der Flucht vor den Dragunen ist. Bei so vielen Seiten zeigt sich schon, dass die Handlung in diesem Mittelband gestreckt wurde. Nore, die als neuer Charakter auftritt, bringt noch ihre eigene Suche nach der Unsterblichkeit voran, doch ihr Charakter blieb in diesem Band für mich blass.
Alles in allem hat diese Reihe so viel Potenzial. Es gibt viele Charaktere, denen man keinen Meter über den Weg traut, mit denen sich die Hauptprotagonisten aber trotzdem gut stellen müssen. Das Magiesystem bietet ebenfalls viele Anknüpfungspunte. Nur irgendwie konnten mich diese Dinge nicht tiefgehender fesseln.