Highlight sind die poetischen Elemente.
Tolkien glänzt besonders in den poetischen Passagen: Lieder, Reime und kleine Gedichte weben eine eigene Kultur für Elben, Zwerge, Hobbits und Menschen. Dieses künstlerische Eigenleben macht Mittelerde fühlbar und ist für mich eines der Highlights. Tom Bombadil sticht als wunderbar eigensinnige und mythische Figur hervor - rätselhaft, verspielt, und gerade deshalb erfrischend. Die Gefährten wirken anfangs noch konturlos, doch nach und nach gewinnt jede Figur erkennbares Profil - das belohnt die Geduld. Zudem entwickelt sich die Freundschaft zwischen Gimli und Legolas leise zu einem meiner Lieblingselemente der Geschichte. Die Handlung ist klar strukturiert und gut nachzuvollziehen. Gleichzeitig ist das Buch nicht durchgehend ein Pageturner; man kann es ohne Gewissensbisse zwischendurch weglegen.Problematisch bleibt die Repräsentation: Frauen treten selten auf und meist nur in Nebenrollen.