Menschenfeindliches Geschwurbel! Martels Lehre ist im Grunde nichts weiter als umverpackte Germanische Heilkunde.
In dem Buch erfährt man beispielsweise, dass Homosexualität auf einen unbewussten Konflikt mit den Eltern beruhen kann, wenn diese sich ursprünglich ein Kind des anderen Geschlechts gewünscht haben. Um also von den Eltern, die lieber eine Tochter gehabt hätten, akzeptiert zu werden, würde ein Junge dann mit der Zeit die Qualitäten eines Mädchens entwickeln. Dadurch wird Homosexualität im Grunde als etwas unnatürliches dargestellt, das geheilt werden kann, wenn man die entsprechenden Konflikte löst.
Aids ist laut Martel u.a. ein Ausdruck von geringem Selbstbewusstsein, man fürchte sich vor den Blicken und dem Urteil anderer. Bestimmte Menschengruppen sind demzufolge viel gefährdeter bzw. häufiger von einem mangelnden Selbstwertgefühl betroffen, weil sie zu einer Gruppe der Gesellschaft gehören, die Unverständnis und Ablehnung erzeugt. Gruppen wie Homosexuelle, Prostituierte, Drogenabhängige und Schwarze.
Dann wird Martel so richtig esoterisch und spricht über Chakren und welche Auswirkungen die sexuelle Energie auf den spirituellen Impuls des Menschen hat. Denn: wird diese Energie missbraucht, also nur als Selbstbefriedigung und Selbstgefälligkeit verwendet (was angeblich auf die oben genannten gesellschaftlichen Gruppen oft zutrifft) kann sie sich gegen einen wenden. Ohne eine aufrichtige Manifestation von Reinheit kann sie sich in krankhafte Energie verwandeln: Aids.
Weitere Beispiele:
Alzheimer sei hauptsächlich durch den unbewussten Wunsch gekennzeichnet, das eigene Leben zu beenden, weil man Angst und/oder Schmerzen habe. Dadurch mache man sich gegenüber den Menschen um sich herum und gegenüber den eigenen inneren Gefühlen unempfindlich.
Was den Krebs betrifft, so ist er laut Martel eine Manifestation des Hasses gegen eine Person oder Situation, die buchstäblich an uns nagt und die Zellen irgendwann dazu bringen wird, sich selbst zu zerstören. Der Körper zerfällt langsam, weil die Seele auch zerfällt. Martel nennt Krebs daher auch einen verkleideten Selbstmord.
Als Erklärung für eine Fehlgeburt heißt es, die schwangere Frau habe Angst gehabt, dass das ungeborene Kind das Paarleben verändert oder sie fürchtete, nicht die notwendigen Qualitäten zu besitzen, um eine gute Mutter zu werden.
Ziemlich verstörend wird es, wenn Martel sexuelle Belästigung erläutert. Das Opfer sei nämlich selbst dafür verantwortlich, weil es unbewusst Zuneigung braucht beziehungsweise ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit hat und den Wunsch hegt, geliebt zu werden, wodurch es signalisiert, es sei verfügbar oder interessiert. Das heißt, wer diesen seelischen Konflikt (also den unerfüllten Wunsch nach Liebe und Aufmerksamkeit) löst, wird auch kein Interesse mehr ausstrahlen und somit keine Belästigungen mehr provozieren.
Und es wird noch bizarrer: Wer eine Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauch erleben musste, hatte möglicherweise eine zu große Unkenntnis der Sexualität, was dazu führte, dass man so eine Situation energetisch angelockt habe.