Als Autoren Freunde, als Liebhaber Feinde Dieser Roman über die beiden Nobelpreisträger García Márquez und Vargas Llosa beschreibt die Jahre des lateinamerikanischen Booms so, wie man es noch nie gelesen hat.
Als Autoren Freunde, als Liebhaber Feinde - García Márquez und Vargas Llosa
Dieser überraschungsreiche Roman, Bestseller in Spanien, beschreibt die Jahre des lateinamerikanischen Booms so, wie man es noch nie gelesen hat. Ein Feuerwerk an urkomischen Szenen, manche erfunden, viele wahr.
García Márquez und Vargas Llosa lernten sich 1967 auf dem Flughafen von Caracas kennen. Es war der Beginn einer intensiven Freundschaft: In Barcelona waren sie Nachbarn, beide unterstützten die kubanische Revolution. Sie wähnten sich als unzertrennliche Genies. Bis eines Tages Vargas Losa in einem Kino in Mexiko Stadt García Márquez niederschlug und ihm die Nase brach. »Dies ist für das, was du Patricia angetan hast! «, rief er dabei aus. Was war passiert? Was hatte García Márquez seiner Frau angetan?
Besprechung vom 18.05.2025
Besondere Vorkommnisse
Hola genios
Der "lateinamerikanische Boom" - bei dem in den Sechziger- und Siebzigerjahren die Werke von Autoren wie dem Kolumbianer Gabriel García Márquez oder dem Peruaner Mario Vargas Llosa internationale Erfolge feierten, scheint mit dem Tod von Vargas Llosa zu Ende gegangen zu sein. Doch der Boom lebt weiter: in Konferenzen, Biographien, Briefwechseln und Klatschbüchern. Wie "Die Genies" (dtv, 24 Euro), geschrieben vom peruanischen Autor und TV-Moderator Jaime Bayly. Der historische Roman - oder eher die historische Parodie - konzentriert sich auf einen berühmten Faustschlag, den Vargas Llosa seinem bis dahin "Bruderherzen" García Márquez im Jahr 1976 versetzte. Über den Vorfall haben beide nie öffentlich geredet. So nährte diese Szene jahrzehntelang die Neugier von Publikum und Biographen. Baylys Buch ist vieles zugleich: ein relativ zuverlässiger Bericht über Entstehung, Entwicklung und Bedeutung des Booms; ein sehr lustiger Roman, aufgebaut aus wahren und erfundenen Geschichten. Und eine so liebevolle wie freche Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk von Männern, die oft lächerliche Machos waren - und auch zwei der genialsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. hdca
Ciao Correctiv
Jean Peters hat zusammen mit Correctiv den "Geheimplan gegen Deutschland" aufgedeckt und ist jetzt mit der "Lecture Performance" "Schwarz, Rot, Braun" auf Tour, die Einblicke in die Recherche gibt. Gerade war er in Mailand, beim Theaterfestival der Zona K. Das Publikum war sichtlich beeindruckt, von der großartigen Leistung von Correctiv natürlich, aber auch beeindruckt von Jean Peters' Sendungsbewusstsein: Die wachsende Ignoranz gegenüber Fakten ist gefährlich, klar, das versteht auch in Italien jeder. In Deutschland fordert Peters am Ende des Stücks alle dazu auf, das Lied "Auf einem Baum ein Kuckuck" zu singen. Das kennt in Italien aber keiner. Dafür kennt jeder das Partisanenlied "Bella Ciao", auch den Text natürlich, den Peters einblendete. Bedauerlicherweise enthielt er Fehler. Und so endete der Abend nicht mit Ignoranz, sondern mit einem lauten Zuruf aus dem Publikum: "Hey Correctiv, korrigier erst mal den Text!" kkr
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