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Produktbild: Eden | Jan Costin Wagner
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Was tun, wenn plötzlich alles, woran wir glauben, auf der Kippe steht? Ein hochspannender Roman über eine Familie, die mit der Tochter auch den Zusammenhalt zu verlieren droht. Und von einer Gesellschaft, die immer weiter auseinanderdriftet.

Für die lebensfrohe Sofie ist ihre Familie ein Glücksfall. Sie, ihr Vater Markus und ihre Mutter Kerstin geben einander Sicherheit und wissen auch, was dem jeweils anderen wichtig ist. Als Markus seine Tochter mit Konzerttickets für ihre Lieblingssängerin überrascht, geht für diese ein Traum in Erfüllung. Der Abend nimmt jedoch eine schreckliche Wendung: Auf dem Konzert wird ein Anschlag verübt, auch Sofie ist unter den Opfern.

Das einst so glückliche Ehepaar verliert die Balance. Währenddessen spitzt sich die gesellschaftliche Situation zu und die Familie muss mitansehen, wie ihr Unglück politisch instrumentalisiert wird.

Im Moment tiefster Verzweiflung erinnert sich Markus an die soziale Lebenskraft seiner Tochter und beschließt, nicht aufzugeben. Er sucht weiterhin das Gespräch und fasst sogar den gewagten Entschluss, die Familie des Mörders aufzusuchen . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. August 2025
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
313
Autor/Autorin
Jan Costin Wagner
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
402 g
Größe (L/B/H)
207/135/40 mm
ISBN
9783869712598

Portrait

Jan Costin Wagner

Jan Costin Wagner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Musiker bei Frankfurt am Main. Zuletzt erschien sein Songwriter-Album violet tree. Seine Romane um den finnischen Ermittler Kimmo Joentaa wurden von der Presse gefeiert, vielfach ausgezeichnet und in 14 Sprachen übersetzt. Die mit Henry Hübchen, Bjarne Mädel und Kim Riedle prominent besetzte Film-Trilogie (Tage des letzten Schnees, Das Licht in einem dunklen Haus und Die Stille am Ende der Nacht) erreichte im ZDF mehr als 7 Millionen Zuschauer.


Pressestimmen

"Eden" ist ein berührender, hellsichtiger und packender Roman, der - indem er tief in die Psychen einzelner Menschen vordringt - sehr viel über unsere Gesellschaft, ihre Brüche und tiefen Risse erzählt. Absolut lesenswert! NDR

Eden" ist ein fordernder und zugleich wunderschöner Roman. (. . .) Ein Buch, das mitten ins Heute spricht und mit seiner Intensität lange nachwirkt. Gesa-Marie Pludra, Wörter auf Papier

Es sind die unvorstellbaren Dinge, und wie wir mit ihnen umgehen, die Jan Costin Wagner in Eden thematisiert. Peter Huber, Die Presse

Wagner wendet sich in diesem hoch spannenden Familienroman ab von den Thriller-Themen, den Fernsehkrimis. Der beliebte Schauspieler Matthias Brandt hat gesagt: Jan Costin Wagner schreibt psychologische Romane, die auch noch spannende Krimis sind. Kein deutscher Autor kann das so gut wie er." Roland Mischke, Aachener Zeitung

Eden ist ein berührender, packender, hellsichtiger Roman, der einen dunklen Sog und Sound entfaltet ( ) Mit Eden wagt sich Wagner einmal mehr weit in die Seelenlandschaften seiner Figuren vor, und komponiert dabei ein erschreckend gegenwärtiges Bild unserer Gesellschaft, ihrer Brüche und Risse. Andrea Gerk, Deutschlandfunk Kultur Studio 9

Großartig! Karin Großmann, Sächsische Zeitung

Jan Costin Wagners neuer Roman Eden" (Galiani Berlin) erzählt von einer Familie, die mit der Tochter auch den Zusammenhalt zu verlieren droht. Und von einer Gesellschaft, die immer weiter auseinanderdriftet. hr2-kultur

Wirklich lesenswert. Fazit: Schweres Thema, tolles Buch, ein Brückenbauer in der heutigen nicht vorhandenen Debattenkultur. Ein versöhnlicher Roman, der großartig geschrieben ist. Hugendubel Leserstimme

Jan Costin Wagner (. . .) erzählt vom Schlimmsten, was Eltern passieren kann. Das alles wird karg und ungekünstelt erzählt und dadurch besonders greifbar und lebensnah. NDR

Besprechung vom 18.08.2025

"Das Böse löscht das Licht aus"

FRANKFURT Vertreibung aus dem Paradies: In seinem neuen Roman "Eden" erzählt Jan Costin Wagner von einem Attentat und seinen Folgen.

Von Florian Balke

Hier islamistische Terroranschläge, dort rechtsradikale Kampfhunde, die immer wilder herumbellen und lautstark an ihren Ketten zerren. Das Leben in Deutschland ist stressig geworden, obwohl noch immer durch ein Maß an Wohlstand und Normalität gepolstert, das anderswo undenkbar erscheint. Das Paradies auf Erden. Bis plötzlich etwas geschieht. So wie in "Eden", dem neuen Roman von Jan Costin Wagner, in dem ein Selbstmordattentäter ein junges Mädchen aus dem Leben reißt, woraufhin sein Vater und seine Mutter weder mehr ein noch aus wissen.

Seinen Namen hat das Buch, das Wagner am 20. August in Frankfurt vorstellt, von einem Album der britischen Gruppe Talk Talk, das früh ins Spiel kommt. Der kluge und freundliche Architektenvater Markus empfiehlt es Tobias, dem Klassenkameraden seiner Tochter Sofie. Ihm hat er bei einem Referat über Entenhausen und die "Lustigen Taschenbücher" geholfen. Später zückt er Konzertkarten für den Stuttgarter Auftritt von Ariana la Vega, einer Sängerin, deren Musik die zwölf Jahre alte Sofie liebt. Sie trägt in ihrer Popularität Züge von Taylor Swift, ihr Name legt aber auch eine leicht lesbare Spur in Richtung Ariana Grande aus, bei deren Konzert in Manchester ein Bombenattentäter vor acht Jahren 22 Fans ermordete.

In Stuttgart besucht Markus das Konzert zusammen mit seiner Tochter, seiner Schwester und seiner kleinen Nichte, wartet aber mit dem Arbeits-Laptop in einer Cafeteria auf die Damen. Nach dem Ende des Konzerts will er sie abholen, wird im Foyer gerade noch Zeuge des Explosionsblitzes und eilt die Rolltreppe in den grauen Nebel hinauf. Mit ihm habe laut Wagner der Roman begonnen. Der Vater, massiv getroffen von dem, was ihm widerfahren sei, müsse "begreifen, um bewältigen zu können", sagt Wagner: "Die Figur war zentral, die wollte ich vermutlich als Erste erzählen."

Schon vor zwei Jahren hatte er im Gespräch über "Einer von den Guten", den letzten seiner drei abgründigen Bände über einen pädophilen Polizisten, bemerkt, als nächstes folge vielleicht kein Roman über eine zerrissene Person, sondern einer über die zerrissene Gesellschaft. Jetzt ist der Roman da und zeigt, wie der Tod Sofies zuerst Markus, später aber auch ihre Mutter Kerstin in den Abgrund von Wut, Verdrängung, Sprachlosigkeit und Depression reißt. Und wie sich ein paar Straßen weiter der Vater von Tobias vor lauter Verärgerung über muslimische Zuwanderer so radikalisiert wie auf der Gegenseite der Selbstmordattentäter Ayoub. Ihm hat sein älterer Bruder Hamza, sonst ein pflichtbewusster Sohn und aufmerksamer Vater zweier kleiner Töchter, einmal zu oft erzählt, wie sehr er Dschihadisten bewundert, in denen er Rächer der Demütigung durch die Mehrheitsgesellschaft sieht. Bei Ayoub, einem aggressiven Schwächling, fällt das auf besonders fruchtbaren Boden.

Wie immer habe Wagner während der Arbeit am Roman dem nachgespürt, was sich nach und nach im Text einfand. "Es geht einerseits um Sprachfindung, andererseits um Figuren- und Ensemblefindung." Er habe abgewartet, ob die Worte die richtigen waren, und habe geprüft, was sie als Nächstes erforderten: "Im Schreiben lasse ich mich immer nur leiten von dem, was ich eigentlich sehe, und dem, was die Sprachfindung hervorbringt." Habe sie erst einmal so richtig begonnen, "kann ich weiter vordringen als in jeder anderen Form des Ausdrucks". Trotzdem hat Wagner, der auch Musiker ist und sich zur Buchpremiere in der Ausstellungshalle an der Schulstraße am Klavier begleiten wird, während der Arbeit am Roman die beiden Alben "violet tree" und "Unbelegte Reise" aufgenommen. Sie hängen thematisch mit "Eden" zusammen. Beim Schreiben aber sei für ihn entscheidend, dass die Figur stimme: "Was immer dann entsteht, entsteht."

Er habe ein "Mosaik" zeichnen wollen, das in gewisser Weise umfassend sei, sagt er: "Erzählenswert ist das, was die Gesellschaft zu zerreißen droht." Aber es sei ihm nicht darum gegangen, vom gewaltbereiten Islamismus über die verunsicherte Mitte zwischen Alltag und Ausnahmesituation bis zum rechtsradikalen Ausländerhass samt Remigrationsphantasie alles mit hinein zu holen, was Bundesbürger derzeit umtreibt: "Die Figuren entstanden aus dem Wunsch, das Mosaik zu zeichnen. So hat sich der Vater von Tobias herauskristallisiert."

Vom Anschlag in Manchester habe Wagner seinerzeit auf Lesereise in Südkorea erfahren. Wie andere islamistische Attentate der vergangenen Jahre und Jahrzehnte habe er ihn immer wieder beschäftigt: "Es war ein Anschlag auf ein Konzert, zu dem vor allem Jugendliche und Heranwachsende gegangen sind. Die Massivität des Kontrasts zwischen der puren Freude und dem Schrecken hat mich lange begleitet." Als Autor habe er den Wunsch gehabt, das zu sortieren. Trotz vieler kleiner Verschiebungen folgt "Eden" in zahlreichen Details den Ereignissen in Manchester: vom schweren, auffälligen Rucksack, den der Attentäter mit sich herumschleppt, bis zum 22. Mai als Tag der Tat, den Wagner ebenfalls bewahrt hat: "Das habe ich intuitiv getan, das wusste ich gar nicht mehr."

Ayoub und den Vater von Tobias eint das Gefühl, eine gesellschaftliche Täuschung durchschaut zu haben. Die Parallele zwischen den beiden Extremen mitschwingen zu lassen, sei Wagner wichtig gewesen: "Ganz subtil und assoziativ." Schließlich gehe es um die Frage, woraus sich Hass speise. Es geht aber auch viel um Väter, Söhne und Brüder. Ist das für Wagner alles ein Männerproblem? "Männer sind aus diversen Gründen eher empfänglich für das Abgleiten in ideologisierte, abgeschlossene Systeme und im schlimmsten Fall auch für die Gewalt beim Umsetzen und Durchsetzen dessen, von dem sie überzeugt sind." Während des Schreibens aber sei ihm das nicht präsent gewesen: "Im Roman sind es Männer, weil sie aus dem richtigen Leben gegriffen sind, was mir immer sehr wichtig ist."

Und Sofie? "Sofie ist das Licht. Und das auch ganz bewusst in diesem Kontext. Hier ist es wirklich das Böse, das das Licht auslöscht. Es geht dann darum, die Graustufen abzutasten." Mit dem Vater von Tobias und dem Attentäter gibt es Menschen, die sich von der Gesellschaft lossagen: "Und ich wollte Menschen, die versuchen, Brücken zu bauen. Das ist in gewisser Weise die Grundidee des Buches." Aber der Querdenkervater und Ayoub mit seiner Bombe begegnen sich nie. Und auch Markus ist mit Hamza, den er zweimal aufsucht, alles andere als versöhnt. "Brückenbauen ist mühselig", sagt Wagner: "Ich wollte keinen Roman, der dem Leben nicht standhält." Von der Hoffnung auf Versöhnung habe er erzählen wollen, nicht von der Versöhnung selbst: "Das wäre kein integres Erzählen gewesen. Nicht realistisch und damit nicht aufrichtig." Hoffnungsschimmer und erste Schritte hingegen findet er durchaus berichtenswert: "Ich wollte wohl ins Bewusstsein rücken, wie wichtig es ist, damit zu beginnen."

Deswegen lässt er die rechtsradikale Politikerin, der Markus vor Beginn einer Talkshow begegnet, dem Vater des toten Kindes auf eine Weise ihr Beileid aussprechen, die er als zutiefst aufrichtig wahrnehme: "Das sind Momente, die ich wirklich aufzuspüren versuche. Momente, in denen die Brücke gebaut wird. Und sei es nur für einen Augenblick." Ihm sei es wichtig, alle seine Figuren als Menschen zu zeichnen: "Mensch sein bedeutet ja nicht, gut oder schlecht zu sein. Es geht darum, dass es Menschen sind, die Menschen das Schrecklichste antun."

Schon Wagners Kimmo-Joentaa-Bücher und seine drei Ben-Neven-Romane waren keine reinen Krimis, sondern psychologische Romane, lebten vom Einblick in Herz und Hirn der Guten wie der Bösen. In "Eden" entfernt Wagner sich nun noch etwas weiter vom Modell, mit dem er begann. Es sind keine Ermittlungen und Ermittler mehr nötig, es sei denn, man wolle Markus, den suchenden Vater, als solchen sehen, wofür einiges spricht. "Ich sehe die Bücher nach wie vor als alle miteinander verbunden", sagt Wagner: "Sie bindet, dass ich Figuren erzählen möchte, die das Schlimmstmögliche erleben, und die Frage stelle, wie sie weiterleben können." Das neue Buch habe dem sehr entsprochen. Das Schreiben sei daher recht ebenmäßig vor sich gegangen: "Als ich einmal begonnen hatte, ist das Buch sehr aus sich selbst heraus gewachsen und entstanden." Zumindest das hat noch etwas von der Leichtigkeit des Paradieses.

Jan Costin Wagner Ausstellungshalle, Schulstraße 1a, Frankfurt, 20. August, 19 Uhr

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Von Katja Hallbauer am 14.09.2025

Unfassbar gut!!!

Dieses Buch lässt einen definitiv anders zurück, als dass es einen vorfindet - und das auf eine ganz wundervolle Weise! Diese Reise war für mich echt intensiv, tränenreich, aber gleichzeitig wunderschön! Es zeigt, dass man nicht im Hass versinken muss. Jan Costin Wagner hat mit seinem Roman Eden eine berührende Geschichte geschrieben, die einen mit voller Wucht trifft. Im Mittelpunkt steht die Familie Stenger: die lebensfrohe zwölfjährige Sofie, ihr Vater Markus und ihre Mutter Kerstin. Für die Eltern ist Sofie ein Geschenk, ein Anker ihres Glücks, bis ein Konzertbesuch alles verändert, als dort ein Attentat stattfindet, bei dem Sofie ums Leben kommt. Dieser unvorhersehbare Verlust reißt ein Loch in das Leben der Familie. Kerstin zieht sich zurück, erstarrt in Sprachlosigkeit und Verzweiflung, während Markus verzweifelt nach Antworten sucht und versucht, die Scherben ihres gemeinsamen Lebens zusammenzuhalten. Wagner erzählt diese Geschichte nicht nur aus der Perspektive der Eltern, sondern erweitert sie um Stimmen aus dem Umfeld: Cousine, Tante, aber auch die Familie des Attentäters kommt zu Wort und wird in ihrer ganzen menschlichen Komplexität gezeigt. Gerade dieser Perspektivwechsel ist wichtig und gut und kraftvoll, weil er zeigt, dass Schuld und Trauer viele Gesichter haben. Markus, der selbst kaum Halt findet, nähert sich (erst zögerlich) sogar der Familie des Attentäters an und entdeckt dort Menschen, die ebenfalls mit Verlust, Scham und innerer Zerrissenheit leben müssen - als Folge des Ereignisses, dass sie unweigerlich verbindet. Für mich schafft der Roman eine ganz starke Verknüpfung zwischen Intimität und Gesellschaft. Jan Costin Wagner spiegelt die Trauerarbeit der Eltern an den großen Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir mit Terror um? Welche Folgen haben Hass, Radikalisierung und Ideologien für unser Zusammenleben? Wagner erzählt dies ganz sanft, zu keiner Zeit belehrend, sondern mit seiner ganz speziellen Sprache, die gerade durch ihre Zurückhaltung umso stärker wirkt. Es sind die Auslassungen, die unausgesprochenen Gedanken und die feinen Zwischentöne, die die Figuren so nahbar machen. Viele Szenen wirken fast körperlich spürbar, weil die Sprachlosigkeit der Trauer und die Anstrengung, weiterzumachen, so präzise eingefangen und vermittelt werden. Das ist wirklich ganz außergewöhnlich gut und geht wirklich tief. Ich habe einige Tränen beim Lesen vergossen - nicht weil es so traurig war (war es natürlich auch), sondern vielmehr weil man unweigerlich mitfühlt und es einfach nah geht. Wichtig zu sagen: Eden ist trotz seiner Schwere kein psychisch-seelisch erdrückendes Buch. Es gibt genügend Raum für Empathie und für die Möglichkeit, die Menschlichkeit auch im Angesicht des Schreckens nicht zu verlieren. Markus Entscheidung, den Dialog zu suchen, nicht im Hass zu verharren, sondern nach einem Weg aus der (nicht nur inneren) Zerstörung zu suchen, macht den Roman zu einem Werk, das Mut spendet und zum Nachdenken zwingt. Und zu einem Buch, das die Grundsteine für neue Brücken legen kann, wenn die Lesenden sich drauf einlassen und ein wenig von Markus Weg für das eigene Leben mitnehmen. Am Ende ist Eden weit mehr als die Geschichte einer Familie, die ihre Tochter verliert. Es ist ein Roman über Liebe, Verlust, Trauer und gesellschaftliche Verantwortung. Er zeigt, wie eng persönliche Schicksale und politische Realitäten miteinander verwoben sind, und stellt die Frage, wie wir uns unsere Menschlichkeit bewahren können, wenn unsere Welt zu zerbrechen droht. Ein leises, aber eindringliches Buch, das berührt, aufrüttelt und lange nachhallt.
Von KATRIN BRUNNER am 13.09.2025

Emotionales Buch, das man nicht so schnell vergisst

Besonders, wenn man selbst Kinder hat, die in dem Alter sind, fällt das Lesen nicht immer leicht. Die Idee von dem Buch könnte aufgrund des Terroranschlags nach einem Popkonzert von Ariana Grande 1997 in Manchester entstanden sein, was es um so realistischer macht. Einfühlsam werden die Gedanken, Gefühle und Handlungen von einem Klassenkollegen, den Eltern, dem getöteten Mädchen und dem Attentäter geschildert und auch, wie das Umfeld darauf reagiert. Zwischendurch muss man Pausen machen, um das Gesagte zu überdenken und zu verarbeiten. Als einziges Manko könnte man dem Buch ankreiden, dass die Sprache aller Personen gleich ist. Der Autor hätte hier noch Unterschiede machen können, aber es könnte auch Absicht sein, um zu zeigen, dass wir innerlich alle gleich sind. Ein sehr gelungener Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Allerdings nichts für schwache Nerven.