Ja, wer soll denn das verstehen? Fips war immer ein guter, fröhlicher kleiner Hund, und nun ist er auf einmal frech. Seine Mutter findet, er wird immer mehr wie sein Vater, und den mag die Dackeldame nicht mehr. Dies ist auch der Grund für Fipsens Unglück: die streitenden Eltern. Damit nicht genug, er fühlt sich auch nicht mehr geliebt, denn der Vater ist oft sehr schroff zu ihm, und die Mama nörgelt an ihm herum. Kein Wunder also, dass Fips todtraurig ist. Gäbe es da nicht den alten, weisen Bruno, der ebenfalls als Hundekind zwischen seiner Bernhardinermutter und dem Wolfshundvater hin und her gezerrt wurde, weil die beiden nicht miteinander leben konnten. Für Fips ist es sehr erleichternd zu erfahren, dass nicht er schuld daran ist, wenn die Eltern miteinander böse sind. Und vor allem ist es sehr beglückend, einen so erfahrenen Freund zu haben, der seine Sorgen versteht und ihn zu trösten vermag. Fips ist zwar ein kleiner Hund, aber auch viele Menschenkinder müssen manchmal ähnliches erleben. Auch deren Eltern werden sich zuweilen fremd, verstehen sich nicht mehr und wollen sich trennen. So etwas muss nicht unbedingt das Vertrauen der Kinder zu ihren Eltern zerstören. Aber wenn Eltern nicht ehrlich zu ihnen sind, weil sie selber nicht wissen, was mit ihnen passiert, dann kann das verheerende Folgen haben. Deshalb ist dieses Buch wichtig für alle Kinder, für die, die von einer solchen Familiensituation betroffen sind sowieso, aber auch für deren Freunde. Freunde wie Bruno jedenfalls können sogar einen Scherbenhaufen wieder kitten. (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem Libri-Fachkatalog Harry & Pooh 2008/2009)