Die Studie zeigt mit der schwedischsprachigen Oper Æneas i Carthago von Joseph Martin Kraus (Libretto: Johan Henrik Kellgren nach einem Entwurf König Gustav III.) die dramaturgische und musikalische Umsetzung des Aeneas-Stoffes am schwedischen Hof auf und analysiert anhand der Werkgenese die komplexen Rahmenbedingungen der «gustavianischen Oper».
Æneas i Carthago von Joseph Martin Kraus bildete das umfangreichste und langwierigste Opernprojekt am Hofe des schwedischen Königs Gustav III. Das Libretto verfaßte der Dichter Johan Henrik Kellgren nach einem Entwurf des Königs. Etwa ein Jahrzehnt, von 1781 bis 1792, wurde an dem opulenten Werk gearbeitet, ohne dass es zu einer Aufführung gekommen wäre. Das permanente Scheitern erweist sich freilich aus Sicht der heutigen Forschung als Glücksfall, da die reichhaltig überlieferten Quellen Entstehung und Entwicklung der Oper anschaulich dokumentieren. Jens Dufner untersucht die dramaturgische und musikalische Umsetzung des Aeneas-Stoffes am schwedischen Hof und analysiert anhand der Genese von Libretto und Musik die komplexen Rahmenbedingungen der «gustavianischen Oper».
Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Æneas i Carthago und die gustavianische Oper - Kraus als Opernkomponist - Entstehungsgeschichte - Ein weiteres gustavianisches Aeneas-Projekt - Die Werkgenese im Spiegel der musikalischen Quellen - Das Libretto und seine Fassungen - Konzeption und Dramaturgie - Die musikalische Gestaltung.