Besprechung vom 17.03.2019
kein Titel
Für den Tisch Der Titel macht skeptisch: 100 unbekannte Traumreiseziele weltweit? Wo, bitte schön, sollen denn so viele versteckte Kleinode heute noch liegen, wenn alle überall schon gewesen sind, was zumindest alle Social-Media-Kanäle behaupten? Tatsächlich sind die Plätze in "Secret Places. 100 unbekannte Traumreiseziele weltweit" so geheim nicht. Es werden etwa die Kirchen von Lalibela vorgestellt. Dabei war vermutlich wirklich jeder, der Äthiopien bereist hat, bei diesen weltberühmten Felsenkirchen. Ähnlich sieht es wohl mit dem Bryce Canyon und dem Colorado National Monument aus. Aber es finden sich auch weniger bekannte Stätten. Wo Coober Pedy liegt (Australien) und wo sich Freycinet versteckt (Tasmanien), wird nicht jeder gleich wissen. Insgesamt ist das Buch gelungen, nur der marktschreierische Titel führt in die Irre. Kurze Reportagen stellen jedes Ziel vor, Karten verorten es, und Internetadressen helfen bei der ersten Suche. Die Fotos stammen aus verschiedenen Bilddatenbanken, das große Format des Buches wird leider nur wenig ausgenutzt, meistens versammeln sich viele kleine Fotos zu einem Thema. Aber dennoch blättert man gerne durch den Band, bekommt Anregungen, zum Beispiel statt die Pyrenäen mal die Picos de Europa anzusteuern.
bfer
Jochen Müssig (Hg.): "Secret Places. 100 unbekannte Traumreiseziele weltweit". Bruckmann, 318 Seiten
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