Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
NEU: Das Hugendubel Hörbuch Abo - jederzeit, überall, für nur 7,95 € monatlich!
Jetzt entdecken
mehr erfahren
Produktbild: Das Buch Alice | Karina Urbach
Weitere Ansicht: Das Buch Alice | Karina Urbach
Weitere Ansicht: Das Buch Alice | Karina Urbach
Weitere Ansicht: Das Buch Alice | Karina Urbach
Produktbild: Das Buch Alice | Karina Urbach

Das Buch Alice

Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten | Die Historikerin Karina Urbach kommt einem perfiden Verbrechen auf die Spur

(16 Bewertungen)15
250 Lesepunkte
Buch (gebunden)
25,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Sa, 30.08. - Di, 02.09.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen

Einst erfolgreiche Kochbuch-Autorin, verliert die Wiener Jüdin Alice Urbach unter den Nationalsozialisten Heimat, Familie und Karriere. Sie flieht nach England, wo sie sich als Dienstbotin durchschlägt und später ein Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen leitet. Mit Kochunterricht versucht sie ihre Schützlinge von den Kriegswirren abzulenken. Nach dem Krieg geht Alice nach New York, gibt Kochkurse in San Francisco und stellt im amerikanischen Fernsehen ihre besten Rezepte für Mehlspeisen und Tafelspitz vor. In einer Wiener Buchhandlung findet sie sogar ihr Buch wieder. Doch wer ist der Mann, dessen Name auf dem Umschlag prangt? Hat es den "Küchenmeister" Rudolf Rösch je gegeben? Recherchen führen Alice' Enkelin Karina Urbach in Wiener, Londoner und Washingtoner Archive, in denen sie längst verloren geglaubte Briefe, Tonband- und Filmdokumente findet. Sie eröffnen ein bislang unbekanntes Kapitel in der Geschichte deutscher NS-Verbrechen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
28. September 2020
Sprache
deutsch
Untertitel
Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten | Die Historikerin Karina Urbach kommt einem perfiden Verbrechen auf die Spur. Nachauflage.
Auflage
Nachauflage
Seitenanzahl
432
Autor/Autorin
Karina Urbach
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
622 g
Größe (L/B/H)
217/137/39 mm
ISBN
9783549100080

Portrait

Karina Urbach

Karina Urbach wurde an der Universität Cambridge promoviert. Für ihre Habilitation erhielt sie den bayerischen Habilitationsförderpreis. Sie arbeitete am Deutschen Historischen Institut London und der Universität London. Seit 2015 forscht sie am Institute for Advanced Study in Princeton. Sie war an mehreren historischen Dokumentationen des ZDF, der BBC und des amerikanischen Senders PBS beteiligt. Neben Sachbüchern wie Hitlers heimliche Helfer und Queen Victoria. Die unbeugsame Königin veröffentlichte sie auch den historischen Roman Cambridge 5 der für mehrere Preise nominiert wurde.


Pressestimmen

Was die Historikerin zutage gefördert hat, ist praller Filmstoff Verfolgung, Mord, Betrug, Inhaftierung, Flucht, Rettung, Freundschaft, Geheimdiensttätigkeiten, Aufstieg, Fall und Neuanfang . . . Urbach erzählt spannend, ja, filmisch. Susanne Kippenberger, Der Tagesspiegel

"Das Buch Alice" liest sich großartig, streckenweise wie ein Thriller" Wolfram Goertz, Rheinische Post

"Ein bemerkenswertes Buch. . . (Die Autorin) schildert darin die langsame Enteignung der Alice Urbach - ein Schicksal, das diese mit vielen jüdischen Autorinnen und Autoren teilte." Martin Doerry, Der Spiegel

"Karina Urbach rekonstruiert die individuellen Schicksale nicht allein aus Familienkorrespondenz und Tonband-Interviews aus dem Nachlass ihrer Großmutter, sie schöpft auch aus einer Unzahl an Archivbeständen. [. . .] Dass sie Enkelin Alice Urbachs, aber auch zünftige Historikerin, der die Gefahren fehlender emotionaler Distanz bewusst sind , wie im Vorwort verheißen, ohne Rührseligkeit auskommt, ist eine Leistung für sich. Die Fakten sind anrührend genug." Walter Schübler, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Spannend, berührend und erkenntnisreich: Karina Urbach hat ein großartiges Buch über eine starke Frau geschrieben, die durch nichts zu erschüttern war und ihr bisschen Glück zum Glück für andere machte. Heribert Prantl, Stuttgarter Zeitung

"Karina Urbach hat eine ungewöhnliche Familien- und Kriminalgeschichte geschrieben: ein Lehrstück in Sachen Niedertracht, Antisemitismus, Habgier und Gewissenlosigkeit bis in unsere heutige Zeit aber auch ein Dokument des Widerstands und der beharrlichen Verweigerung, sich dem Unrecht zu beugen. Eine wahnsinnig spannende Lektüre. Andreas Fanizadeh, taz

Spannend, berührend und informativ diese Familiengeschichte gehört ganz oben auf die Bestsellerliste. Einfach großartig! Mike Altwicker, WDR Hier und Heute

Besprechung vom 24.10.2020

Eine Jaffa-Torte passte nicht ins deutsche Kochbuch
Vom Lieferservice in Wien zum Culinary Institute in New York: Die Historikerin Karina Urbach erzählt die Lebensgeschichte ihrer Großmutter

Bücher haben ihre Schicksale. Diese Sentenz wird oft gern beiläufig angebracht. In der Causa, die "Das Buch Alice" verhandelt, hat sie Gewicht. "Alice", das ist Alice Urbach. Sie wird 1886 als Tochter des reichen Wiener Textilunternehmers und Publizisten Sigmund Mayer geboren. Anders als ihre Geschwister war sie nichts weniger als bildungsbeflissen. Die Küche des großbürgerlichen Haushalts erschien ihr schon als Kind attraktiver. Da aber Gastronomie für ein Mädchen aus gutem Hause als Berufsfeld undenkbar war, wurde Alice 1912 an Maximilian Urbach verheiratet: ein ob der Mitgift lohnender Schritt für den angehenden Arzt, ein Abstieg vom Wiener Nobelbezirk Döbling in den Arbeiterbezirk Ottakring für die höhere Tochter. Den frühen Tod ihres Mannes 1920 erlebte sie dann zwar als Befreiung aus der Tristesse einer unbefriedigenden Ehe, die finanzielle Lage der nunmehr alleinerziehenden Mutter zweier Söhne war allerdings desaströs.

Mit Kochkursen, zunächst improvisiert in der Testküche eines Gas- und E-Herd-Ladens, dann mit Gewerbeberechtigung in ihrer eigenen Kochschule, und mit einem Lieferservice - eine Pioniertat, die unter dem Schlagwort "Amerikanisierung" bestaunt wurde - bekam Urbach wieder Boden unter die Füße. Im Herbst 1935 - sie war inzwischen eine Institution im Wiener Gesellschaftsleben - erschien ihr Buch "So kocht man in Wien!" im Münchner Ernst Reinhardt Verlag, das auf gut fünfhundert Seiten das überbordende einschlägige Wissen versammelte, das sie seit Kindheitstagen erworben hatte. Stolzer noch als der einhellige Zuspruch der Kritiken machte sie, dass sie damit die hohen Erwartungen ihres Vaters doch nicht gänzlich enttäuscht hatte, der seinen Kindern immer wieder eingeschärft hatte, dass die Mayers nur dank harter Arbeit und Bildung dem Getto entkommen waren. Die Freude währte nur kurz. Trotz ansehnlicher Verkaufszahlen befand sich Urbach Mitte 1936 in arger Geldnot. Den Entschluss auszuwandern fasste sie indessen angesichts der zunehmend bedrohlichen politischen Lage. Sie ging im Frühjahr 1937 nach Brighton, kehrte aus unbekannten Gründen aber bald wieder zurück, arbeitete als Diätköchin in einem Sanatorium, nahm ihren Lieferservice wieder auf und plante, die Kochschule im Herbst wiederzueröffnen.

Aber mit dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 wurde die ohnehin schon prekäre Lage äußerst gefährlich. Trotz der Schikanen der NS-Bürokratie gelang Alice mit Hilfe einer in London lebenden Cousine im Oktober die Ausreise nach England. Arbeit fand sie kurzfristig als Dienstbotin auf einem Landsitz nahe der Hauptstadt, dann leitete sie ein Heim für unbegleitete Flüchtlingskinder. Im Oktober 1946 konnte sie in die Vereinigten Staaten einreisen und kam in Chicago in einem großen Hotel als Diätberaterin unter. In den fünfziger und sechziger Jahren lebte sie, finanziell unterstützt von ihren beiden Söhnen in New York, bevor sie 1969 in ein Altersheim nach San Francisco zog und 1977, mit neunzig Jahren, dort anknüpfte, wo ihre Karriere 1938 so brutal abgebrochen worden war: Sie gab wieder Kochunterricht, und das in der renommiertesten Kochschule der Stadt, dem Judith Ets-Hokin Culinary Institute.

Bei keinem der zahlreichen Interviews, zu denen die kleine, quicklebendige Dame nun gebeten wurde, vergaß sie "ihr drittes Kind" zu erwähnen, das man ihr weggenommen hatte. Als Alice Urbach nämlich im Sommer 1949 ihren Sohn Otto in Wien besuchte, der dort als Nachrichtenoffizier des Counter Intelligence Corps stationiert war, fiel ihr im Schaufenster einer Buchhandlung ihr Kochbuch ins Auge - auf dem Umschlag allerdings nicht ihr Name, sondern ein Rudolf Rösch. Sie suchte den Verleger auf und forderte ihr Buch zurück. Der sprach ihr rundweg jegliches Anrecht darauf ab. Er entschädigte sie weder finanziell, noch gab er ihr ihre Autorschaft wieder, was ebenso schäbig wie rechtswidrig war. Denn es war ihr Buch, das bis 1966 unter anderem Autorennamen aufgelegt wurde.

Der Verlag hatte willfährig die Anordnungen der Reichsregierung in der "Judenfrage" exekutiert. Er hätte Urbachs Buch 1938 vom Markt nehmen müssen, entschied sich jedoch für den gewinnbringenden Weg, es zu "arisieren", und beauftragte Rudolf Rösch - "langjähriger Küchenmeister in Wien und Mitarbeiter des Reichsnährstandes", so der Schmutztitel - mit einer Neuauflage. Karina Urbach zieht in Zweifel, dass es diesen "Küchenmeister" wirklich gab.

Da, unter anderem, schießt sie bei der Verfolgung der Machinationen des Münchener Verlags übers Ziel hinaus: Rudolf Rösch bestritt in der "Hausfrauenstunde" des Bayerischen Rundfunks in den dreißiger Jahren des Öfteren den kulinarischen Teil. Er "überschrieb" Urbachs Kochbuch, gruppierte da und dort um, variierte Kapitelüberschriften, formulierte die jeweiligen Einleitungen um, strich einzelne kurze Abschnitte, übernahm aber neben den zweihundert Abbildungen ganze Kapitel über Dutzende Seiten wortwörtlich oder nur minimal variiert. Ganz auf der Höhe der Zeit fügte er ein eigenes Kapitel "Eintopfgerichte aller Art" ein, als "Zeichen schönster Opferfreudigkeit und Volksverbundenheit", und auch eines zum Thema "Kampf dem Verderb" im "nationalen Kampf" um "Nahrungsfreiheit". Rezepte wie "Rothschild-Biskuit", "Rothschild-Omelette" oder "Jaffa-Torte" wurden ausgemerzt, andere treudeutsch umbenannt.

Dass Karina Urbach für diesen Tatbestand nur die kursorische Bemerkung übrig hat, "an einigen Stellen (sei es) zu Paraphrasierungen und Streichungen" gekommen, "das Rösch-Buch (aber) zu 60 Prozent ein Plagiat von Alices Werk", befremdet, schreibt sie doch im Vorwort, ihr Buch sei "im Laufe der Recherche auch zu einer Diebstahlsanzeige geworden". Da hätte man schon gern Genaueres darüber erfahren, was gestohlen wurde und auch wie. Dieses Manko ist vermutlich erzählökonomischen Gründen geschuldet. Denn "Das Buch Alice" ist als "bewegte Familiengeschichte" angelegt. Und es ist eine bewegende Lektüre. Der ältere Sohn von Alice, Otto, erlebte den "Blutigen Samstag", die Bombardierung Schanghais im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg am 14. August 1937 in der Uniform des Shanghai Volunteer Corps. Ihr jüngerer, Karl, wurde im November 1938, einen Brief vom amerikanischen Konsulat und die Karte für die Schiffspassage nach Amerika in der Tasche, in den Räumlichkeiten des jüdischen Auswanderungsbüros von SA-Männern zusammengeschlagen und ins KZ Dachau verschleppt. Zwei Halbschwestern von Alice wurden in Treblinka ermordet, die letzte bekannte Adresse ihrer jüngeren Schwester Helene ist das Getto Lodz.

Karina Urbach rekonstruiert die individuellen Schicksale nicht allein aus Familienkorrespondenz und Tonband-Interviews aus dem Nachlass ihrer Großmutter, sie schöpft auch aus einer Unzahl an Archivbeständen. Die Peripetien der einzelnen Lebensläufe hinterlegt sie konzis mit den politischen und gesellschaftlichen Zeitläuften. Dass sie - Enkelin Alice Urbachs, aber auch zünftige Historikerin, der die Gefahren fehlender emotionaler Distanz bewusst sind -, wie im Vorwort verheißen, ohne Rührseligkeit auskommt, ist eine Leistung für sich. Die Fakten sind anrührend genug.

WALTER SCHÜBLER

Karina Urbach:

"Das Buch Alice". Wie

die Nazis das Kochbuch

meiner Großmutter

raubten.

Propyläen Verlag, Berlin 2020. 420 S., Abb., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

Durchschnitt
16 Bewertungen
15
13 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
11
4 Sterne
3
3 Sterne
2
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon buchjunkie am 17.07.2024
Karina Urbach: Das Buch Alice- Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubtenEinst erfolgreiche Kochbuch-Autorin, verliert die Wiener Jüdin Alice Urbach unter den Nationalsozialisten Heimat, Familie und Karriere. Sie flieht nach England, wo sie sich als Dienstbotin durchschlägt und später ein Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen leitet. Mit Kochunterricht versucht sie ihre Schützlinge von den Kriegswirren abzulenken. Nach dem Krieg geht Alice nach New York, gibt Kochkurse in San Francisco und stellt im amerikanischen Fernsehen ihre besten Rezepte für Mehlspeisen und Tafelspitz vor. In einer Wiener Buchhandlung findet sie sogar ihr Buch wieder. Doch wer ist der Mann, dessen Name auf dem Umschlag prangt? Hat es den "Küchenmeister" Rudolf Rösch je gegeben? Recherchen führen Alice' Enkelin Karina Urbach in Wiener, Londoner und Washingtoner Archive, in denen sie längst verloren geglaubte Briefe, Tonband- und Filmdokumente findet. Sie eröffnen ein bislang unbekanntes Kapitel in der Geschichte deutscher NS-Verbrechen.Ein sehr interessantes und bewegendes Buch , das sich wie ein Roman liest. Briefe und Fotos  werten dieses Buch noch mehr auf. Ein Stück Geschichte , das mir so noch nicht bekannt war und auch die Lebensgeschichte einer bewundernswerten Frau !Hat mir sehr gut gefallen ! Informativ , interessant und doch auch unterhaltsam ¿
Von Johanna Berger am 21.05.2024

Geistiges Eigentum in der Nazizeit und danach: Eine spannende Familiengeschichte

"Bis heute ist die Arisierung von Büchern nicht untersucht worden. Es gibt nicht einmal eine einheitliche Bezeichnung für den Vorgang." Eine empörende Erkenntnis im 21. Jahrhundert! Karina Urbach beschreibt diesen Raub an geistigem Eigentum. Sie erzählt aber viel mehr. Es ist die Geschichte ihrer ganzen Familie. Im Mittelpunkt stehen Alice Urbach und ihr Wiener Kochbuch, ein Bestseller der frühen Dreißiger Jahre. Die Autorin umspannt in ihrem erzählenden Sachbuch mehr als ein Jahrhundert jüdischer Geschichte: von den Vorfahren von Alice im Preßburger Stetl, über den Aufstieg von Alices Eltern in Wien, deren unglückliche Ehe, den Erfolg des Kochbuchs, das Exil während der Nazizeit bis zu Alices Leben in den Vereinigten Staaten. Eine unglaublich spannende Familiengeschichte! Alice ist das Kind eines Vaters, der nach oben will und seine Kinder entsprechend fördert und fordert. Nur bei Alice erkennt er kein besonderes Talent. Sie will ihm jedoch auch gefallen und lernt exquisit zu kochen - eher ungewöhnlich für den gehobenen bürgerlichen Mittelstand, in dem die Hausfrau in der Küche eigentlich keinen Finger rühren sollte. Eigentlich will sie ehelos bleiben und sich weiterhin bilden, aber, wie damals in besseren Kreisen üblich, wird sie schließlich (mit 26 Jahren) von ihrem Vater verheiratet. Der trifft eine schlechte Wahl. Alice gerät an einen Spieler und Säufer, der ihre Mitgift durchbringt und bald stirbt. Sie muss sich und ihre zwei Söhne irgendwie durchbringen. Mit viel Zuversicht und Selbstbewusstsein ausgestattet gründet sie eine Kochschule, etwas später dann den ersten Lieferdienst für fertiges Essen in Wien - und sie schreibt das legendäre Kochbuch "So kocht man in Wien!" Nach dem Anschluss Österreichs 1938 entscheidet der Verlag, das Buch weiter zu verkaufen - mit einem neuen Verfassernamen auf dem Titel und mit neuen Namen für ein paar unarische Speisen: Das "Rothschild-Omelette" und die "Jaffa-Torte" werden getilgt. Das Verlagsprotokoll verzeichnet: "Bei nicht-arischen Büchern prüfen, wie weit Neuauflage von Ariern herausgebracht werden kann." Auch nach dem Krieg bekommt Alice ihre Rechte als Buchautorin nicht zurück. Ihre Enkelin schreibt:" Aus diesem Grund begann die wahre Schuld des [Verlagsleiters] erst nach 1945." Alice Urbach wird der Verlust ihr Leben lang verfolgen. Erst das Buch der Enkelin gibt der Geschichte eine neue Wendung. Karina Urbach ist nicht nur Autorin belletristischer Romane, sondern auch Historikerin. Sie hat die Geschichte ihrer Familie bis ins Detail recherchiert. 70 Seiten Anmerkungen (die man gerne liest!) und ein ausführliches Literaturverzeichnis zeugen davon. Seitenblicke auf die Schicksale von jüdischen Zeitgenossen ergänzen das Buch. Die ergänzte und überarbeitete Neuauflage erschien 2021.
Karina Urbach: Das Buch Alice bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.