Karl Gutzkow: Zopf und Schwert. Lustspiel in fünf Aufzügen Entstanden 1843. Erstdruck in: »Dramatische Werke«, dritter Band, Leipzig (Weber), 1844. Uraufführung am 01. 01. 1844, Dresden. Neuausgabe mit einer Biografie des Autors, herausgegeben von Karl-Maria Guth, Berlin 2025. Textgrundlage ist die Ausgabe: Gutzkows Werke. Auswahl in zwölf Teilen. Herausgegeben und mit einem Lebensbild versehen von Reinhold Gensel, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Bong, [1912]. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Dieses Buch folgt in Rechtschreibung und Zeichensetzung obiger Textgrundlage. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH »Zopf und Schwert«, ein Lustspiel in fünf Aufzügen von Karl Gutzkow, entführt in das Berlin des frühen 18. Jahrhunderts an den Hof Friedrich Wilhelms I. Mit scharfem Witz und kritischer Beobachtungskraft zeichnet Gutzkow das groteske Spannungsfeld zwischen höfischer Strenge, militärischer Disziplin und den aufkeimenden Sehnsüchten nach individueller Freiheit. Im Zentrum steht Prinzessin Wilhelmine, die zwischen Loyalität zur Krone und dem Wunsch nach Selbstbestimmung zerrieben wird. Gutzkows Komödie entlarvt höfische Rituale als absurdes Theater - voller Ironie, Intrige und überraschender Wendungen. Ein klassisches Drama, das bis heute Fragen nach Macht, Kontrolle und persönlicher Entfaltung stellt. Über den Autor: 1811 als Sohn eines Stallmeisters in Berlin geboren, studiert Karl Ferdinand Gutzkow Theologie und Philosophie, u. a. bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Noch als Student gibt er eine eigene Zeitung heraus und beginnt damit eine streitbare Karriere als Journalist. Er gilt Zeitgenossen als provozierend und polemisierend, ist leicht reizbar und überwirft sich mit vielen Weggefährten. Als Schriftsteller ist er erfolgreich und gut bezahlt, dennoch stets in Geldnot. Psychische Krisen, Anfälle von Paranoia und Selbstmordversuche unterbrechen immer wieder seine Schaffenskraft. Am 16. Dezember 1878 stirbt in Frankfurt am Main mit Karl Gutzkow ein bedeutender Vertreter des deutschen Frührealismus schlafend bei einem Schwelbrand.